Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Häufiges Anlegen führt zu weniger Milch

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Häufiges Anlegen führt zu weniger Milch

Isialb1

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Hallo, ich habe eine Frage bzgl. Anlegen und Milch. Meine Stillberaterin riet mir aufgrund geringe Milchproduktion mein Kind so oft und so lange wie möglich anzulegen. Teilweise haben wir zwischen 40 min und 1,5 Stunden Stilldauer. Meist kommt sie zwischen 1h - 2h. Morgens ist die Milch noch da. Ab Vormittags fängt mein Baby nun an die Brust anzuschreien, da nichts mehr rauskommt. Das gleiche Spiel habe ich nun auch am Abend. Ich muss nun die doppelte Menge zufüttern, da ich sie sonst nicht satt bekomme. Auch Stillproben zeigen plötzlich, dass sie kaum noch was aus der Brust bekommt.   Ich bin etwas verwirrt. Und weiß jetzt gar nicht mehr weiter. Die Beraterin meinte, so sei das perfekt. Ich müsse nur durchhalten. Was ich jedoch nicht ganz verstehe aufgrund der höheren zufütterung, die ich nun brauche, damit sie satt ist. (Von 150 ca auf bin 300).    Ich hoffe Sie können mir helfen. 


Biggi Welter

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Liebe Isialb1, ich befürchte, dass dein Kind saugverwirrt ist! Die Trinktechniken an der Brust und Flasche unterscheiden sich grundlegend und es gibt Babys, die nicht damit zurechtkommen. Sie versuchen dann, an der Brust so zu trinken wie aus der Flasche und bekommen kaum Milch. Deshalb weinen sie und die Mutter meint, sie hätte zu wenig Milch. Es kann dann leider schnell passieren, dass ein Baby sich zur Flasche hin abstillt und die Brust schlussendlich komplett verweigert. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Außerdem sollte das Saugverhalten deines Babys überprüft werden, danach sind ein paar Stilltage sicherlich sinnvoll und nötig. Jetzt allerdings ist es ganz wichtig, dass du dir kompetente Hilfe vor Ort suchst, denn hier stoßen wir leider absolut an die Grenzen einer Fernberatung! Ohne dein Kind sehen zu können, kann ich nichts sagen. Ich bin sicher, dass dein Kind das richtige Saugen lernen kann, aber evtl. braucht dein Kind ein Saugtraining. Mit kompetenter Hilfe kannst du es schaffen und deshalb solltest du dich an eine ausgebildete Still- und Laktationsberaterin wenden. Die Beratung wird meist von den Kassen übernommen. Schau doch mal unter: http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Wenn du den Termin hattest, kann ich dich danach sehr gerne weiter begleiten und beraten, aber zunächst muss die Saugtechnik überprüft werden, denn ich befürchte wirklich, dass dein Kind die Brust bald ganz verweigert. Lieben Gruß Biggi


Isialb1

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Hallo,   danke für die Antwort. Es scheint jedoch so als sei meine Tochter nicht saugverwirrt, aber teilweise seines gut die Brust noch etwas weiter in ihrem Mund zu bringen, ansonsten könne sie scheinbar nicht abwarten bis der MSR auslöst. Weiter lege ich anscheinend zu oft an, da ich ihr weinen falsch interpretiere. Sie nuckelt dann nur, was zu weniger Milch führte und trinkt dadurch hastiger die Flasche. Ein Teufelskreis. Mit der Flasche bin ich nun soweit fein, sie ist schließlich 12 Wochen alt.. ich denke nicht dass ich so spät noch zum Vollstillen komme. ich möchte nur nicht das meine Milch weniger wird, ich sehe es einfach als "Beikost-Start". Meine Stillberaterin vor Ort konnte mir da leider nicht wirklich weiterhelfen. Lediglich sagte sie ich soll so stillen wie es mir passt und Teilstillen sei okay. Ich müsse authentisch sein und einfach auf mich achten, dann gehe alles. Einen Rat um die Milch zu steigern gab sie mir leider nicht. Auf meinen Wunsch voll zu stillen ging sie überhaupt nicht ein.  Ich überlege nun eine letzte Maßnahme. Lactaval. Dort sind aber Fenchelsamen beinhaltet. Geht dies denn aufgrund des Estragols?   Liebe Grüße 


Isialb1

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Ein kurzer Nachtrag. Meine Stillberaterin meinte auch, sofern mein Baby dann an der brust weint, müsse ich dies akzeptieren. Kurz pausieren, nochmal probieren und ansonsten die Flasche geben. Dann wollen mein Baby auch keine Brust mehr und signalisiert mir das.  


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