Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Vorlesen statt Einschlafstillen

Frage: Vorlesen statt Einschlafstillen

Pumsi1980

Beitrag melden

Hallo zusammen, mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und wird zum Einschlafen und gegebenfalls nachts gestillt. Nun ist mir vor einiger Zeit gelungen, dass ich vor dem Einschlafstillen das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte eingeführt habe. Er sagt zwar meist, nicht vorlesen... Aber sobald ich dann vorlese, ist es ok. Er weiss ja auch, dass er nach dem Vorlesen stillen darf. Nun ist es eigentlich mein Ziel, dass er schon beim Vorlesen einschläft und ich so das Stillen langsam einstellen kann. Ich lese auch immer sehr lange, manchmal sogar 45 min. Aber er schläft einfach nicht ein. Erst ein oder zwei Mal hat es geklappt. Würde ich nicht vorlesen, würde er binnen 10 min beim Stillen einschlafen. Obwohl mich das lange Vorlesen auch etwas nervt, will ich es nicht wieder einstellen, weil ich langfristig das Vorlesen schon als funktionierende Einschlafbegleitung sehe, vor allem wenn jemand anders meinen Sohn mal ins Bett bringen soll. Oder wie macht ihr das mit Euren Kindern? Vorlesen ist doch ab einem gewissen Alter ganz normal, oder? Vielen Dank für Deine Hilfe!


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Pumsi1980, ja, das Vorlesen ist sicherlich gut und richtig, vielleicht solltest Du die Geschichten im Moment noch etwas kürzer halten ;-), dein Kind wird von ganz alleine ohne Brust einschlafen, wenn es reif genug ist dafür. Vielleicht nimmst Du dein Kind einfach nach dem Vorlesen in den Arm und lässt es nur ganz kurz an die Brust, oft klappt das erstaunlich gut. Wichtig ist es, dass DU ÜBERZEUGT bist und das deinem Kind so auch zeigst. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind abstillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Dein Kind spürt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann "Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für "geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Abstillen, dann wird dein Kind fühlen "Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Fällt deine Entscheidung für das Weiterstillen, bedeutet dies keineswegs zwingend, dass dein Kind noch jahrelang gestillt werden will, im Gegenteil: es kann sein, dass dein Kind sich dann sehr bald von selbst abstillt, eben weil es auch dann nicht mehr mit einem Zwiespalt leben muss. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Denke daran, dass das Stillen für dein Kind viel mehr ist, als nur Ernährung. LLLiebe Grüße, Biggi


Jendriks_Mama

Beitrag melden

Hallo, ich fürchte, Dein Sohn hat jetzt verinnerlicht: Mama liest vor und danach gibt's die Brust. Möglicherweise hält er sich absichtlich wach um das Stillen nicht zu versäumen. Ist es vielleicht möglich, dass Du vorliest WÄHREND Du ihn stillst? Vielleicht verknüpft er das Einschlafen dann besser mit dem Vorlesen. Auch der Papa kann ja mal lesen während Du stillst! Wenn das eine Weile läuft, könntest Du mal probieren, die Wohnung abends zu verlassen und der Papa bringt den Schatz mit Vorlesen ins Bett (solange Du da bist wird Dein Sohnemann bestimmt auf Mama bestehen ;) ). Gruß Sarah


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Biggi, mein Sohn ist knapp 9 Monate alt. Zum schlafen tagsüber sowie abends wird er in den Schlaf gestillt. Es gibt Tage, da nuckelt er noch eine ganze Weile und an anderen Tagen lässt er los, sobald er eingeschlafen ist. Sollte ich mal den Raum verlassen, schläft er nicht lange alleine und wird wach. Seit seiner Geburt schläft er zudem b ...

Hallo liebe Expertin, meine Tochtet ist aktuell 7 Wochen alt und wir haben häufiger ein Problem beim Einschlafstillen. Ich stille sie tagsüber und abends in den Schlaf. Vor allem tagsüber haben wir das Problem, dass sie oft beim Stillen "überfordert" wirkt und dann schreit. Das Ganze sieht dann so aus:  Ich lege sie an, sie trinkt ein paar S ...

Sehr geehrte Damen und Herren,  ich würd gerne das stillen vom einschlafen trennen bei meinem Sohn 17 Monate  ich stille ihm ausschließlich zum schlafen legen ergo mittags zum abendschlaf und eben die ganze Nacht wenn er aufwacht.  das Problem ist, dass er nicht neben mir ohne Brust ruhig liegt. Er hampelt dann rum, schreit, weint, will spi ...

Hallo Biggi, meine Tochter ist 23 Monate alt und wird immer noch sehr viel gestillt. Sowohl tagsüber als auch mittags und abends zum einschlafen. Eine Zeit lang waren wir schon so weit, dass ich sie im Bett gestillt habe und abdocken konnte. Sie ist dann ohne Brust eingeschlafen nach ein bisschen rumtoben. Nun will sie allerdings wieder dauernu ...

Liebe Biggi, nach einem holprigen Start stille ich seit dem zweiten Monat meine Tochter (1. Kind, aktuell 4 Monate) voll. Nach Korrektur ihres zu kurzen Zungenbandes trinkt sie deutlich effektiver, sodass sich die Dauer der Mahlzeiten auf ca. 10 Minuten verkürzt hat. Unsere Abstände zwischen den Mahlzeiten liegen relativ unverändert bei ca. 1,5 ...

Liebe Biggi, erstmal vielen Dank für die Möglichkeit der Fragestellungen. Dies ist unglaublich wertvoll und hilfreich!!!  Ich stille meine (gefühlsstarke) Tochter immernoch sehr oft. Mit der Beikost hat es erst spät geklappt und sie will nach wie vor immernoch sehr oft die Brust. Tagsüber versuche ich sie öfter mal abzulenken. Abends jedoch ...

Liebe Biggi, meine Tochter ist vor Kurzem drei Monate alt geworden. Sie hat sich daran gewöhnt, während ihrer Tagesschläfchen – die sie meist auf meinem Arm verbringt, da sie sich schwer ablegen lässt, ohne aufzuwachen – im Schlaf immer wieder ein paar Schlucke zu trinken. Inzwischen schläft sie nur noch auf diese Weise länger als etwa 20 Minut ...

Hallo Biggi, mein 6 Monate altes Baby hat seit 3 Wochen unten 2 kleine Schneidezähne. Seit etwas über einer Woche beißt es nun damit beim Stillen. Ich bin mir fast sicher es macht es nicht mit Absicht, da es immer nur passiert  wenn es fast eingeschlafen ist.   Ich nehme dann schnell mit dem Finger ab und sage NEIN. Da es aber quasi im ...

Hallo,  Mein kleiner Mann ist 10,5 Monate alt. Ich Stille ihn schon immer zum einschlafen. Seid einiger Zeit fängt er nachts an des öfteren Dauer zu nuckeln. Wir hatten schon immer das Problem, daß er nur brust akzeptiert. Kein, Schnuller, keine Flasche. Pre in Becher nimmt er auch nicht. Tagsüber isst er bei uns voll mit. Akzeptiert auch zum e ...

Liebe Biggi, unser Sohn (7 Monate) schläft aktuell sehr unruhig. Er steht kurz vorm Krabbeln. Er wacht sehr oft auf und sucht die Brust - oftmals nur zur Beruhigung, da er teilweise nicht trinkt, sondern nur wieder dabei einschäft. Meistens ist das auch die einzige bzw. schnellste Möglichkeit ihn zu beruhigen. Manchmal kann ihn auch mein Mann i ...