Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

vollstillen und flüssigkeit dazugeben

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: vollstillen und flüssigkeit dazugeben

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

hallo, mein sohn ist nun 4 monate alt, ich stille ihn voll, klappt auch sehr gut.Meine dringende frage ist aber, ob ich ihm flüssigkeit zugeben soll d.h wasser /tee?? ständig spricht mich jm. an, "warum gibst du ihm nix zu trinken, der arme ,du trinkst ja auch" ich weiß langsam nicht weiter... wäre echt froh wenn dieses zweifeln vorbei wäre, ich meine, ich biete ihm die brust an heißeren tagen öfters an wenn ich das gefühl habe er hätte durst. vielen dank schon mal im voraus


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe nico11, ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen (da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen), sondern auch zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Zur eingehenderen Information hänge ich Ihnen den Artikel einer Kollegin an. LLLiebe Grüße Biggi Welter Ist zusätzliche Flüssigkeit für gesunde, voll gestillte Babys notwendig? Von Denise Both, IBCLC Immer wieder wird stillenden Müttern gesagt, dass Muttermilch alleine für ihr Kind nicht ausreichend sei und sie unbedingt Tee oder Wasser zugeben müssten. Die für diese Empfehlung angeführten Gründe sind vielfältig, stehen jedoch im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Empfehlungen zur Stillförderung, die UNICEF und WHO im Rahmen ihrer Initiative "Stillfreundliches Krankenhaus" veröffentlicht haben. Zusätzliche Gaben von Tee, Glukoselösung oder Wasser sind bei einem voll ausgetragenen, gesunden Baby, das ausschliesslich mit Muttermilch ernährt wird, nicht notwendig und können den Stillerfolg erheblich gefährden. Auch wenn unter unseren westlichen Verhältnissen nicht zu erwarten ist, dass das Kind durch verunreinigtes Wasser Schaden nimmt, so können sich zusätzliche Flüssigkeitsgaben bei einen Neugeborenen auf andere Weise auswirken. Zusätzlich gegebene Flüssigkeit füllt den Magen des Babys und verringert so sein Interesse am Gestilltwerden. Ein Baby, dessen Magen mit Tee gefüllt ist, erhält nicht genügend Kalorien. Tee und Glukoselösungen wirken sich störend auf das Stillen aus. Babys, die derartige Flüssigkeiten erhalten, neigen dazu, mehr an Gewicht zu verlieren als Babys, die ausschliesslich gestillt werden. Zusätzlich verabreichter Tee (oder Glukoselösung) trägt zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Untersuchungen haben ergeben, dass die Bilirubinwerte eines Babys um so höher liegen, je mehr Tee es in den ersten Lebenstagen erhalten hat. Das Mekonium (erster Stuhlgang) ist sehr bilirubinreich. Kolostrum hat eine abführende Wirkung und hilft dem Baby bei einer beschleunigten Ausscheidung des Mekoniums. Dadurch wird der Bilirubinwert niedrig gehalten. Zusätzlich gegebener Tee hingegen regt nicht zu Darmbewegungen an, verursacht eine Rückabsorption des Bilirubins in den Körper des Babys und trägt somit zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Auch während einer Phototherapie bei verstärkter Neugeborenengelbsucht sollte das Kind bevorzugt häufig Muttermilch statt Tee erhalten Wird Flüssigkeit mit einer Flasche gegeben, kann dies zu Stillproblemen, einer Schwächung der Saugfähigkeit oder Ablehnung der Brust führen. Ein Neugeborenes kann auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren. Eine Saugverwirrung kann zu gravierenden Stillproblemen führen. Auch bei heissem Wetter ist es nicht notwendig zusätzliche Flüssigkeit zu geben. Muttermilch genügt auch in dieser Situation als vollwertiges Nahrungsmittel und enthält genau das richtige Verhältnis von Flüssigkeit und Nahrung, um Hunger und Durst des Babys zu befriedigen. Wichtig ist jedoch, dass die Mutter das Baby nach Bedarf stillt, was bei heissem Wetter häufiger der Fall sein kann. Quellen: Mohrbacher und Stock: The Breastfeeding Answer Book, 1997 Lauwers und Shinskie: Counseling the Nursing Mother, 1999 Goldberg und Adams: Studie veröffentl. im Arch. Dis. Child, 1983 Sachdev, Krishna, Puri et al.: Zusätzliche Flüssigkeit für voll gestillte Kinder im Sommer in den Tropen, Lancet 1991


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallöchen, ich habe mal folgende Frage bzw. Folgendes Thema was mich etwas in die irreführt. Es geht darum zusätzlich zur Beikost noch Trinken anzubieten da ich ja immernoch nach Bedarf stille… aktuell sind wir so weit das meine Maus mittags ein halbes Gläschen + Früchte als Nachtisch und den Abendbrei bekommt! Hat sie alles gut aufgenommen und s ...

Liebe Biggi, 4 Monate habe ich problemlos gestillt. Seit heute morgen habe ich kleine Knoten nicht mal 5 mm in der Brust verteilt. Ich habe nichts geändert. Stille meistens in der Wiegehaltung. Gestern Nacht glaube ich im Liegen gestillt zu haben, vll lag ich unglücklich...trinke auch viel Stilltee.. Brust ist nicht besonders Prall...aber die Knote ...

Sehr geehrte Frau Welter, Sobald mein Mutterschutz vorbei ist möchte ich gerne am Wochenende ein Tag im Nebenjob weiter arbeiten. Mein Mann würde dann unsere Kleine übernehmen, die jetzt gerade 3 Wochen alt ist. Somit muss er ja für den Tag die Flasche geben. Ansonsten stille ich ja voll. Flasche und Schnuller kennt unsere Maus gar nicht. ...

Hallo Frau Welter, erst einmal möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dafür dass sie immer so nett und kompetent antworten und uns nicht alleine lassen mit den Fragen und Sorgen. Ich hatte dass schon gefragte, in Bezug auf andere Dinge die mich sorgten und ich glaube da ist es etwas unter gegangen. Deshalb frage ich es erneut, da es mich beunruhigt. ...

Liebe Biggi Mein Baby ist knapp 6 Wochen alt wird andauernd gestillt 24-30 mal in 24 std. Würde aber gerne abpumpen für wichtige Zeiten zb. Beim abholen der Kinder muss manchmal die Flasche einfach her. Stehe manchmal ne halbe Stunde vor der Schule weil ich noch nicht fertig bin Stille meistens einseitig. Da andere Brust einfach zu wenig Milc ...

Hallo liebe Biggi,   meine Tochter ist mittlerweile knapp 5 Monate alt. Wir hatten einen etwas schwereren start, hatte aber sehr gekämpft weil ich dieses mal vollstillen wollte. Von Woche 4-6 ca haben wir auch so ziemlich voll gestillt, bis ich krank würde und die Maus auch und ich dachte, sie braucht jetzt mehr und ich hab nicht genug... 😔 ...

Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt knapp sechs Wochen alt, und ich würde gerne, wenn möglich, voll stillen. Aber vielleicht kurz von Anfang an: Leider hatten wir einen etwas schwierigen Start, und so musste mein Sohn direkt nach der Geburt auf die Neonatologie und dort auch für eine Nacht bleiben. Wir konnten also nicht gleich bonden, und ich ...

Hallo, seit gestern stille ich meine 3 Wochen alte Tochter an der Brust voll und bis dahin hab ich die Milch abgepumpt und ihr gegeben. Wor waren heute beim Kidnerarzt und jetzt hat sie 60 gramm verloren. Geburtsgewicht: 3650 Entlassung: 3590 und heute 4060 Ist es normal, dass bei der Umstellung, die kleine Maus an Gewicht verloren hat? Mus ...

Liebe Biggi, ich lese hier gerne immer mal mit. Jetzt habe ich auch eine Frage: meine Tochter ist 8 Monate alt. Seit 2 Monaten bekommt sie Beikost, die sie auch mittlerweile gerne isst. Ich stille zudem nach Bedarf, gehe jetzt jedoch in Teilzeit wieder arbeiten. Ich stille sie morgens, bevor ich gehe und bin dann 6-7 Stunden weg. Währenddessen ...

Liebe Frau Welter, seit 1,5 Wochen stille ich endlich voll (vorherige Saugschwäche beim Baby und dadurch ging meine Milch etwas zurück). Mein Baby ist jetzt 9 Wochen alt. Es nimmt gut zu und seit dem Vollstillen eher über dem Durchschnitt. Nun meine Fragen: 1) Am Tag schläft es im Tuch öfter auch mal über 3 Stunden. Ist es für die Milchpr ...