JuliMarie
Guten Tag, Ich habe vor 8 Wochen meine Tochter auf die Welt gebracht. Mit der Geburt lief alles wunderbar. Nur der Stillstart verlief nicht wie geplant. Schon am ersten Tag in der Klinik bot man mir die Flasche an. Weil ich den Rat bekam man stillt alle 4 Stunden und dann je Seite 10 Minuten. Davon wurde meine Tochter natürlich nicht satt. Ich wusste aber nicht, dass diese Beratung völlig falsch war. Ich geriet in den Teufelskreis immer weniger stillen und immer öfter Flaschennahrung. Erst jetzt nach 8 Wochen ist mir klar was da schief gelaufen ist und warum ich zu wenig Muttermilch habe. Seit 2 Tagen pumpe ich beideseitig ab (alle zwei Stunden) und bekomme pro pumpen insgesamt nur ca. 20-30 ml zusammen. Das ist so extrem wenig. Meine Frage ist jetzt: Ist der Zug schon abgefahren? Oder ist es möglich, dass der Körper durch oft anlegen und oft abpumpen noch eine vernünftige Menge an Milch aufbaut? Ich habe mal gehört, dass es ein Zeitfenster gibt. Wenn man innerhalb der ersten 6 Wochen nicht genug stillt oder pumpt und seine Milchmenge erhöht, dann wäre es später kaum möglich weil sich die Brust auf eine kleine Menge eingestellt hat. Stimmt das ? Schöne Grüße!
Liebe JuliMarie, es gibt da Studien, aber ein Versuch ist es IMMER wert, es gibt sogar Adoptivmütter, die Stillen! Theoretisch wäre es also sicherlich möglich, die Milchmenge zu steigern und wieder voll zu stillen, ob Ihr Kind die Brust noch einmal akzeptiert, ist nicht sicher. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
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