Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

versiegt die Milch?

Frage: versiegt die Milch?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, brauche nochmal deinen Rat. Meine Tochter ist jetzt 4 Monate, bisher habe ich voll gestillt, habe aber die Befürchtung, dass meine Milch zurückgeht. Folgende Gründe Sie hat seit der Geburt (Mindestgewicht 2550g bis zur U4 auf 5105g zugenommen, dabei in den 3 Wochen vor der U 4 ca 265 g. (bei 61 cm ist das an der Grenze zu "zu leicht"). Kinderärztin hat aber nichts gesagt. Da ich in 5 Wochen wieder Vollzeit arbeiten muss, beginne ich jetzt einen Milchvorat anzulegen. Dabei kann ich nur abends abpumpen, da Pia tagsüber ca alle 2-2 1/2 Std trinkt, mal nur eine Seite, mal beide. In 15 min kann ich grad mal 40-50 ml pro Brust abpumpen, heute nur 20 ml aus einer Brust. Und die sind von den ersten 5 min, danach kommt nichts mehr. Trotz deinen Ratschlägen denke ich immer noch, dass ich den MSR nicht auslösen kann, oder würde ohne MSR gar keine Milch kommen? Habe eine gute INtervallpumpe (elektr von Medela), die auch das Saugverhalten des Kindes imitiert. Nachts hatte sie bisher einen ersten Block von 8 Std, danach ca 2-3 Std. Seit ein paar Tagen wacht sie nach 3-4 Std, heute nach 2 Std auf, dann trinkt sie wieder ein paar Schluck und nuckelt sich (meist ohne zu schlucken) in den Schlaf. Tagsüber saugt sie an der Brust, lässt öfter los und quengelt dann. Wenn ich denke, okay, die Seite ist leer, sie quengelt, weil nichts mehr kommt, und die Seite wechsel, ist das aber auf der anderen Seite auch nach kurzer Zeit. Könnte es also sein, dass ich zu wenig Milch habe (wenig abpumpen, quengeliges Kind an der Brust, kürzere Stillabstände)? Zufüttern würde ich gern erstmal noch vermeiden. Kann es daran liegen, dass ich zuwenig trinke? Komme wahrscheinlich höchstens auf 1 1/2 l tgl? LG Gaby


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Gaby, Du hast nicht zu wenig Milch, auch wenn dein Kind an der Brust quengelt, das hat nichts damit zu tun, dass keine Milch vorhanden ist. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Du könntest also auch nach dem Stillen noch zusätzlich abpumpen, die Milchmenge wird sich steigern. Zwischen den Stillzeiten wird nur eine sehr geringe Menge Milch gebildet und wichtig für die Milchbildung ist und bleibt die Stimulation der Brust durch Entleerung. Dabei ist es nicht möglich, die Brust restlos zu entleeren, wie sich das manche Menschen vorstellen. Das heißt, dass Du mehr Milch bildest, wenn Du häufiger anlegst, denn nur dann erhält die Brust auch das Signal, mehr Milch zu bilden. Du musst nicht extra viel trinken, um die Milchproduktion anzukurbeln. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Solange Du dich nicht ausgedörrt fühlen, dein Urin hell ist und Du keine Verstopfung bekommst, trinkst Du genug. Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys und zwar nicht, weil das Kind nicht mehr satt würde, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bekommt dein Baby oft einen Schnuller? Es könnte sein, dass es dadurch nicht mehr korrekt an der Brust trinkt und sich deshalb so irritiert benimmt. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und llässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Sie kann dir auch zeigen, wie Du den Milchspendereflex auslösen kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Danke für deine Antwort. INsbesondere die Aufklärung über den Zeitpunkt der Milchbildung. Die Stillberaterin in der Nähe hast Du mir schon benannt. Ich werde mich dann mal an sie wenden. Schnuller bekommt Maus keinen, sie nimmt ihn nicht. Allerdings haben wir ihr jetzt auch mal eine Flasche gegeben, weil ich nicht da war und ab November ja auch wieder arbeiten muss. Dachte auch schon mal, dass sie eine kleínere Saugverwirrung hat. Aber es beruhugt mich, dass es nicht an der mangelnden Milchmenge liegt. Gruß GAby


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