Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verschlucken und Bauchweh

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Verschlucken und Bauchweh

Mitglied inaktiv

Hallo, unser Mäuschen ist nun vier Wochen alt und sollte sich eigentlich an die Brust gewöhnt hab en, aber seit einigen tagen ist sie verrotzt und verschluckt sich extrem beim Stillen. Seither hat sie einen total harten bauch und wohl auch Bauchweh - gibt es da einen Zusammenhang ? Meine Brust sprudelt halt wie ein Springbrunnen und den Massen muss sie erst mal herr werden, nur dann hat sioe keine Lust mehr zu trinken und kommt nach einer Stunde wieder, mehr als eine halbe Brust am Stück trinkt sie nie... Lena


Biggi Welter

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? Liebe Lena, ein Kind mit einer verstopften Nase hat Probleme beim Trinken und deshalb verschluckt es sich leicht und schluckt auch mehr Luft. Die Luft, die es verschluckt macht dann Bauchprobleme. Wenn dann noch dazukommt, dass die Mutter einen starken Milchspendereflex hat, ist das Ganze doppelt schwierig. Für die verstopfte Nase kannst Du dir in der Apotheke Kochsalzlösung besorgen und in die Nase träufeln. Du kannst aber auch ein bisschen Muttermilch ausstreichen und als Nasentropfen verwenden. Wenn der Schleim in der Nase sich durch die Tropfen (oder die Muttermilch) gelöst hat, kannst Du versuchen die Nase mit einem Nasensauger vorsichtig frei zu saugen. In manchen Fällen ist auch der kurzfristige Einsatz von abschwellenden Nasentropfen berechtigt, darüber solltest Du mit der Kinderärztin/arzt sprechen. Kinder mit verstopfter Nase tun sich beim Trinken an der Brust leichter, wenn sie in einer eher aufrechten Stillhaltung gestillt werden (z.B. im Hoppe-Reiter-Sitz). Eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum ist ebenfalls hilfreich. Nun noch zu dem starken Milchspendereflex. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Allerdings ist es nicht ungewöhnlich, dass ein so kleines Baby in kurzen Abständen gestillt werden will. Durchschnittlich acht bis zwölf Stillzeiten innerhalb von 24 Stunden sind normal. Gute Besserung für die kleine Maus. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Liebe Biggi, danke fuer Deine Tipps und Hinweise. Mir geht es mit meinem 11 Wochen altem Eric nämlich ähnlich wie Lena. Mir ist übrigens aufgefallen, dass Eric, wenn die Milch zu stark rausspritzen will, ganz kurz mit dem Saugen aufhört. Wenn ich es bemerke und die Brust schnell wegziehe, verschluckt er sich nicht. Wenn er die zuviele Milch dann geschluckt hat, verlangt er selbst wieder nach Nachschub, wobei er dann nur leicht weiternuckelt bis die Milch nicht mehr so stark fließt. Ja und eine Lage wo das, was zuviel ist, aus seinem Mundwinkel fliessen kann, ist auch wichtig. Das war natürlich die Idealvariante. Oft verpasse ich es und dann gibt es ewiges Geschrei und kein Weitertrinken ;-( Da müssen wir beide dann durch Es ist aber schon viel besser als am Anfang. Also Kopf hoch - das Team spielt sich immer besser ein. Claudia


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