Nadja2024
Meine Tochter wird am Sonntag 6 Monate alt und seit 1,5 Wochen habe ich kaum noch Milch. Alles find wie folgt an: Am Samstag 13.7. wachte ich morgens mit einem sehr schlimmen Milchstau in meiner linken Brust auf. Das war auch der Tag an dem wir aus dem Urlaub nach Hause geflogen sind. Das Stillen hat den ganzen Tag noch gut geklappt. Der Milchstau ging leider nicht weg. Sonntags merkte ich dann, dass meine Tochter nur kurz getrunken hat. Sie konnte auch nicht länger trinken, weil einfach nicht mehr Milch kam. Ich trank deshalb die ganze Woche 3-4 Tassen stilltee am Tag, aber nichts half. Ich rief dann freitag meine Hebamme an. Sie riet mir, dass ich Bockshornkleekapseln und Lecithin nehmen soll. Das tue ich auch seit Freitag. seit Montag nehme ich dazu auch noch Piulatte. Meine Milchmenge hat sich minimal erhöht obwohl ich meine Tochter fast stündlich anlege. Teilweise auch nachts. Ich habe ihr Gewicht kontrolliert und sie hat seit letzten Mittwoch ca. 50g abgenommen. Ich habe auch versucht ihr eine Flasche zu geben aber sie nimmt diese nicht an. Verschiede Flaschen und Pre Nahrungen haben ich versucht. Nichts zu machen. Wir haben am 14.7. auch mit der Beikost gestartet. Das läuft auch eher schleppend. Was aber gut klappt, ist das Wasser trinken zu der Mahlzeit. Können sie mir helfen? Mein Kind hat eigentlich den ganzen Tag Hunger 😕😕😕 sie ist jetzt ca 64cm groß und wiegt 7,3 kg.
Liebe Nadja2024, bitte erstmal kein Wasser geben, sondern anlegen, anlegen und wieder anlegen, damit sich die Milchmenge steigert! Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Außerdem solltest du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen, und womöglich bessert sich dann auch ihr Appetit!! Probier es mal aus! Liebe Grüße Biggi
Nadja2024
Hallo Biggi, vielen Dank für die ausführliche Antwort ☺️ ich werde mich gleich morgen mit meinem Baby im Bett verkrümeln und mich nur um uns beide kümmern. eine Beraterin der La Leche Liga hatte ich angeschrieben aber leider noch keine Rückmeldung erhalten. Ich hoffe, sie meldet sich noch bei mir. meine Tochter war schon immer etwas "saugfaul". Wenn es anstrengender wird, hat sie schnell keine Lust mehr.
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