Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verändertes Stillverhalten

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Verändertes Stillverhalten

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, zwar bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich mit meiner Frage bei Dir richtig bin oder eher Dr. Busse fragen sollte, aber ich lege einfach mal los! Bis vor kurzem hatte mein kleiner Sebastian (10 Wochen alt) ca. alle drei Stunden "Hunger" und trank an beiden Seiten. Die letzten beiden Tage hatte er nun leichtes Fieber (max. 38,6°C), das glücklicherweise wieder von selbst abgeklungen ist. Seitdem will Sebastian alle zwei Stunden trinken, aber nur jeweils eine Seite. Außerdem ist er dabei ziemlich unruhig und weint manchmal danach. Kann es sein, daß dieses veränderte Trinkverhalten mit dem Fieber zusammenhängt? Oder sind solche Veränderungen normal? Sollte ich einen Kinderarzt aufsuchen, weil das unruhige Trinkverhalten vielleicht mit einer Magen-Darmgeschichte zusammenhängt? Brechen tut Sebastian allerdings nicht nach dem Stillen. Oder schmeckt ihm die Milch vielleicht nicht mehr? Als er das Fieber hatte, haben wir ihm zwischendurch Tee gegeben - kann das seinen Geschmack beeinflußt haben? Kann ich ihn wieder dazu bringen, nur alle 3 Stunden beide Seiten zu trinken? Ich muß zugeben, daß der Zeitabstand schon praktischer war, um zwischendurch Besorgungen zu machen oder so. :o) Lieben Dank im voraus für die Antwort! Monika


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Monika, es kann sein, dass dein Kind durch das Fieber mehr Durst hatte und deshalb öfter an die Brust wollte, es kann aber auch sein, dass dein Baby einen Wachstumsschub durchmacht. Ein zehn Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Du solltest dein Kind möglichst nicht auf einen Rhythmus drillen. Alle Stillexperten propagieren das Stillen nach Bedarf und ohne irgendeinen Mindestabstand. Muttermilch ist außerdem innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut. Lege dein Kind an, wenn es nach der Brust verlangt, ganz gleich ob die letzte Stillzeit vier Stunden oder eine Viertelstunde her ist. (Den Abstand zwischen zwei Stillzeiten berechnet man übrigens vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des nächsten Anlegens). Babys im Alter von deinem Sohn brauchen auch noch keine zusätzliche Flüssigkeit, auch nicht wenn sie Fieber haben. Muttermilch hat einen hohen Wasseranteil, indem alle übrigen Bestandteile gelöst sind. Durch diesen hohen Wassergehalt wirkt die Muttermilch durstlöschend. Am Anfang der Stillmahlzeit ist die Milch dünnflüssiger, am Ende hat sie einen höheren Fettgehalt (Vordermilch und Hintermilch). Um den Hunger zu stillen, muss das Baby daher länger an einer Seite trinken, bis es genügend Kalorien erhalten hat. Trinkt es nur kurz und erhält dabei nur Vordermilch, wird sein Durst gelöscht. Selbst bei sehr heißem Wetter erhält das Baby ausreichend Flüssigkeit, wenn es häufig genug angelegt wird. Selbst in heißen Klimaten ist keine zusätzliche Flüssigkeitsgabe notwendig. Zusätzlicher Saft oder Tee würde nur dazu führen, dass das Interesse des Babys an der Brust nachlässt und das wiederum wirkt sich ungünstig auf die Milchproduktion aus. Die Milchmenge richtet sich danach, wie viel das Baby trinkt. Wird es seltener angelegt, geht die Milchmenge zurück. Tee oder Saft haben keinen bzw. nur einen geringen Nährwert und können deshalb das Gedeihen des Babys negativ beeinflussen. Außerdem besteht bei der Verwendung von künstlichen Saugern die Gefahr einer Saugverwirrung. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich stille derzeit mein 2. Kind. Beim ersten habe ich 1,5 Jahre problemlos gestillt und kenne diese Probleme nun gar nicht. Mein Kleiner wurde mit einem weichen Kehlkopf geboren, er hat also einen Stridor und damit verbundene „Atemproblemchen“. Bisher war aber seine Gewichtszunahme gut, wenn auch mir auffiel, dass er immer nur sehr kurz an d ...

Guten Tag. Ich habe eine Frage und zwar, wird meine Tochter bald 4 Monate. Wir haben derzeit öfter tagsüber das Problem, dass sie nur kurz an der Brust saugt und den Kopf wieder weg dreht. Ich habe das Gefühl, dass sie auch müde ist, aber irgendwie nicht zur Ruhe kommt. In dem Moment ist dann scheinbar alles doof nichts passt ihr, nörgelt bis hin ...

Hallo Biggi, Mein Sohn wird morgen 8 Wochen alt und zeigt seit 2, 3 Tagen ein merkwürdiges stillverhalten, meist nur gegen Nachmittag und abend, den restlichen Tag stillt er super wie immer. Und zwar ist er an der Brust, trinkt und kreischt plötzlich auf, während er die Brustwarze im Mund behält und nach einer Sekunde auch weitertrinkt. Er fuc ...

Liebe Biggi! Ende Mai habe ich meine zweite Tochter bekommen. Durch eine vorzeitige Plazentalösung verlief unser Start leider 5,5 Wochen früher als gedacht und überhaupt nicht so, wie ich es mir als bindungsorientierte Vollblutmama gewünscht hätte. Durch den Aufenthalt meiner Tochter auf der Intensivstation inklusive Atemunterstützung konnte ic ...

Hallo Biggi! Meine Tochter (8 Monate alt) stillt tagsüber so gut wie gar nicht mehr,nimmt aber auch keine Alternativen zu sich. Dementsprechend produziert sie tagsüber wenig nasse Windeln. In der Nacht trinkt sie sehr viel. Ihr Gewicht ist altersgemäß,wenn sie auch eher zu den zierlichen Babys gehört. Bei anderen Beiträgen von dir habe ich gelesen ...

Hallo, ich habe ein jetzt 8 Wochen altes Baby. Leider schläft es tagsüber so gut wie gar nicht. Ich stille, ab und zu schläft es dann an der Brust ein, nach drei Stunden stillen ja auch kein wunder. Jedoch wacht es nach 2-3 minuten wieder auf und trinkt erneut. Ablegen geht leider nicht. Sobald es in seiner Wiege, Kinderwagen, Bettchen liegt sch ...

Hallo liebe Biggi, Ich hatte schonmal nach Rat gebeten. Damals ging es darum das der KiA während der U5 festgestellt hat das meine kleine weniger zugenommen hat als vorher und ich zufüttern sollte. Du hattest mir gute Tipps gegeben um mit dem Stillen weiterzumachen die auch funktionierten haben jetzt habe ich auch wieder eine größere Milchmenge. ...

Gute. Tag, Ich würde mich gerne informieren ob mein Stillverhalten so in Ordnung ist. Ich habe seit Beginn an viel Milch. Leider hat es mir das stillen sehr schwer gemacht . Nach Rücksprache mit meiner Hebamme habe ich anfangs immer etwas aufgestrichen. Das klappte erst und dann nicht mehr da ich blaue Flecken an der Brust bekam und die Milch n ...

Guten Tag. Ich bin Mutter einer Tochter (8 Monate). Unser kleines Wunder kam nach einer sehr herausfordernden Schwangerschaft 2 Monate zu früh auf die Welt. Sie bekommt nun seit dem vollendeten 5. Lebensmonat (korrigiert) Beikost. Leider funktioniert dies nur bedingt. Sie isst zwar immer wieder einige Löffel, aber eine gesamte Mahlzeit schaff ...

Liebes Team, Meine Tochter ist nun genau 26 Wochen alt. Sie wurde und wird bisher ausnahmslos voll gestillt, kennt weder Fläschchen noch Schnuller oä. Seit ca 4 Wochen hat sich ihr Schlaf- und ihr Stillverhalten komplett geändert. Sie war davor eine super Schläferin und kam nachts nur einmal zum Stillen. Tagsüber ist sie beim Stille än öfter mal ...