Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Unsicherheit

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Frage: Unsicherheit

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, bin jetzt schon einige Zeit Leserin in diesem Forum. Heute möchte auch ich mich mit einigen Fragen und Unsicherheiten an Dich wenden. Ich stille meinen Kleinen (ausser Mittagsmenü seit dem 6. Monat) voll und möchte das auch weiterhin tun. Ich bekomme oft von Bekannten zu hören das unser kleiner (am 07.01.02 ist er 7Monate alt) viel zu dick ist und ich deshalb aufhören sollte zu stillen. Er hat bereits mit 6 Monaten 10 Kilo gewogen bei einer Grösse von 70 cm. Ich war eigentlich immer super stolz darauf so lange durchgehalten zu haben und geniesse auch die Nähe und Zärtlichkeit zu meinem Kind. War bislang immer der Meinung, dass Babys die gestillt werden oder wurden, weniger an Fettleibigkeit leiden als "Andere"? Was soll ich machen? Ich kann (und will) ihm ja auch nicht die Brust verweigern. Er bekommt am Tag 4 Brustmahlzeiten zzgl. Mittagsmenü. Ggf. in der Nacht die Brust wenn er sie möchte. Ist das zu viel. Mache ich etwas falsch? Er ist ansonsten super beweglich. Dreht sich Hin und Her,liebt es sich zur Musik zu bewegen und zu ihr zu strampeln aber das Gewicht stagniert nicht. Heute sind wir schon bei 11 Kilo. Geht das alles wieder runter wenn er anfängt zu laufen? Brauche einfach nur Zuspruch nicht allen falsch zu machen. Es ist nicht einfach in einer Zeit wie Dieser die Stärke aufzubringen lange zu stillen und auf sein Kind und sein Herz zu hören. Lieben Dank im Voraus für Deine Antwort.


Biggi Welter

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? Liebe Marylen, wenn Du zufälligerweise ein sehr zierliches Kind hättest, dann würden dir die gleichen Leute erzählen, dass dein Kind unbedingt mehr Nahrung braucht und Du es „mit dieser Stillerei ja verhungern lässt". Wetten wir, dass dem so wäre? Warum muss sich jede Frau von allen möglichen Menschen dreinreden lassen, wenn es um das Stillen und die Statur ihres Kindes geht? Es klingt so, als ob sich dein Kleiner ganz normal entwickelt und gut gedeiht und von Muttermilch ist noch kein Kind langfristig übergewichtig geworden. Nur mit Muttermilch kann kein Baby überfüttert werden. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Ich hänge dir ( zur moralischen Unterstützung und für deine Umwelt) noch einen Artikel zum Thema „Übergewicht und Stillen" an die Antwort an. LLLiebe Grüße Biggi Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtig: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wieviel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Mutermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 zusammengefasst und übersetzt von Denise Both, IBCLC


Mitglied inaktiv

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Liebe Marylen, bin zwar nicht Biggi, aber vielleicht ein paar Gedanken von mir dazu.... eigentlich schade, dass man es heute keinem mehr recht machen kann. Nehmen die Kinder nicht zu - ist das Stillen schuld. Gedeihen sie prächtig (so wie Deins), ist das Stillen schuld, dass sie zu dick werden (angeblich.). wegen des Dickseins wird Biggi Dir noch schreiben (Stillen vermindert die Häufigkeit von Übergewicht im Erwachsenenalter), ich denke nur: sei stolz darauf, dass Dein Kind so vorbildlich gedeiht allein durch das, was es von Dir bekommt! Das ist doch ein Grund zur Freude und nicht zur Unsicherheit. Und weisst Du: es wird einem immer jemand reinreden. Ob es das Stillen ist, oder wann das Kind tunlichst zu reden hat, wann es in den Kindergarten geht, ob es Kaugummi esssen darf. Man darf sich nicht von anderen manipulieren lassen...... beim Stillen versucht es die Umwelt halt besonders gern, weil Flaschenkinder halt einfach (traurigerweise) akzeptierter sind, scheint mir.... also , stolz sein, weiterstillen, geniessen und das Beste für Mutter und Kind tun. Wenn Du für irgendwelche Zweifler eine wissenschaftliche Argumentation brauchst, guck doch mal in www.uebersstillen.org rein, da gibts genügend wissenschaftlich bewiesene Gründe, Kinder möglichst lang zu stillen! Weisst Du, was ich solch "gutmeinenden" Bekannten sage? Ratschläge sind auch Schläge.... Liebe ermutigende Grüße von Doro


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Liebe Doro, ganz lieben Dank für Deine aufbauenden Worte. Denke genauso wie Du. An manchen Tagen verliert man nur den Blick für das was wirklich zählt. Dir alles Liebe für die Zukunft und ggf. bis bald wünscht von Herzen Marylen


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Liebe Marylen, gern geschehen... freut mich, wenn es Dir was gebracht hat! Du hast recht, manchmal verliert man den Blick für das Wesentliche... da ist es hilfreich, wenn jemand dann mal sagt: ach weisst Du...... Ging mir heute in einem Massagekurs auchso: da ist eine tapfere Mutter mit einem schwerkranken, operierten, furchtbar zierlichen halbblinden Kind und da kam ich mir mit meinem properen Kind und wegen "der paar Stillprobleme" ziemlich schäbig vor... Liebe Grüße von Doro


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