Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Unruhig beim Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Unruhig beim Stillen

Kleiinee

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Hallo, Ich bin ganz verwirrt von meiner 6 Wochen alte Tochter. Ich Stille vollzeitig, die kleine Maus isst 1 bis 2 Minuten ganz ruhig und saugt sehr arg, die Milch läuft und dann ganz plötzlich ist sie ganz unruhig und quengelt und schreit. Ich nehme sie meistens immer dann hoch bis sie sich wieder beruhigt hat, manchmal macht sie nach der kurzen Zeit ein beuerchen, wenn ich sie wieder anlege fängt das Spiel von neu an sie ist sehr unruhig und lässt zwischen durch die brust auch los, sucht dann aber ganz wild wieder nach der brust. Ich weiß nicht ob ich was falsches mache oder wie ich ihr helfen kann. Aus gehungert kann ich mir sehr schwer vorstellen da sie Tags über 1 1/2 bis 2 Stunden die brust verlangt. (Da sie gerne auch so dran nuckelt) Kann mir jemand sagen wie ich ihr helfen kann und was das Problem bei ihr und bei mir ist ? Ich bin für jede Antwort dankbar


Biggi Welter

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Liebe Kleiinee, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade so viel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, dass Ihnen die Tipps helfen! Sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da. Liebe Grüße Biggi


Kleiinee

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Guten Tag Frau Welter, Danke für die schnelle Antwort Den Schnuller bekommt sie sehr selten nur wenn sie noch stoppen an meiner brust saugt und ich die schmerzen nicht mehr aushalte und weiß das da keine Milch mehr fließt. Ich gebe meiner Tochter beide die brüsten da ich nur 100ml leider nur habe und ihr das manchmal zu wenig ist. Ich probiere mal die Tipps aus und hoffe das es besser wird, da ich an machen tage verzweifelt bin. Bleiben Sie gesund und ein schönen Tag Ihnen. MFG Kleine


Biggi Welter

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Liebe Kleine, Sie schreiben, dass Sie Schmerzen haben, da stimmt etwas mit derAnlegetechnik nicht. Auch stimmt es nicht, dass nicht mehr Milch kommt. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Es wäre sinnvoll, wenn Sie sich an eine Beraterin vor Ort wenden könnten, die Ihnen beim Stillen einmal zusieht und Ihnen dann gezielte Tipps geben kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viele Kolleginnen bieten im Moment auch Videoberatung an. Lieben Gruß und auch Ihnen einen schönen Tag :-) Biggi


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