Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Und jetzt zu unserem "Stillproblem"

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Und jetzt zu unserem "Stillproblem"

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Hallo Biggi, vielen Dank für deine Antworten für meine Schwägerin und letztens auch für meinen Freundin. Mir fällt es einfach schwer zu akzeptieren, wenn Frauen angeblich stillen wollen, dann "alles falsch machen", von Ärzten und Hebammen noch in ihrem Tun bestätigt werden und dann überall verkünden "ich hätte ja so gerne gestillt, aber es hat nicht geklappt". Samira verweigert mit ihren 17 Monaten weiterhin jede Beikost ausser Schokolade ;-). Allerdings hat sie mittlerweile eine leichte Neurodermitis, was wiederum ihr Stillverhalten erklärt. Nun ist es aber so, dass sie weiterhin alle 2 Stunden oder oft stündlich gestillt werden möchte - auch nachts! In der Regel meldet sie sich nachts 4-7 mal und will dann richtig lange Dauernuckeln. Wir haben Verschiedenes ausprobiert um zumindest die nächtlichen Stillmahlzeiten zu reduzieren oder zu verkürzen, doch ohne Erfolg. Je mehr ich versuche, sie anders zu trösten oder trösten zu lassen, um so mehr will sie an die Brust. Sie ist dann so verstört und verunsichert, dass sie die nächsten Nächte fast gar nicht von der Brust will. Mein Mann hilft mir weiterhin sehr viel und ich bin sicherlich nicht überpingelig was Haushalt und Hausarbeit betrifft, doch mittlerweile stapelt sich hier der Dreck weil ich seit Monaten zu nichts komme. Ausserdem bin ich chronisch übermüdet, was wiederum weder meiner Ehe, noch meinen Kindern sonderlich gut bekommt. Ich mag und möchte nicht mehr in diesem Ausmaße weiterstillen. Da sich die Stillmahlzeiten jedoch nicht reduzieren lassen bleibt mir nur noch das radikale abstillen - was ich jedoch eigentlich vermeiden möchte. Am liebsten würde ich sie noch so 3-4 mal pro Tag und 1-2 mal pro Nacht stillen, aber Samira ist da anderer Meinung. Hast du vielleicht noch einen Tipp für mich parat ausser geduldig abzuwarten, bis sie endlich Beikost isst und die Nächte ruhiger werden? Ich möchte sie wirklich sehr ungerne radikal abstillen aber so langsam sehe ich keinen anderen Ausweg :-((. Einerseits möchte ich ihre Bedürfnisse respektieren, und sie scheint das Stillen noch wirklich sehr zu brauchen, anderseits habe auch ich Bedürfnisse und der Rest meiner Familie hat auch ein anrecht auf eine ausgeruhte Mutter und Ehefrau. Liebe Grüße, Doris


Biggi Welter

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Liebe Doris, leider habe ich nicht den Tipp für dich, den Du dir vielleicht erhoffst. Ich kann deine Situation gut verstehen und auch deine Frustration, aber eine Lösung, mit der ihr ALLE zufrieden sein könnt, habe ich nicht. Samira merkt nun natürlich, dass Du wütend und gestresst bist und reagiert womöglich mit noch größerem Klammern und möchte noch öfters die Brust, weil sie dort Geborgenheit und Glück findet. Selbst wenn Du sie jetzt radikal abstillst, wird sie mit Sicherheit nicht besser schlafen, sondern womöglich noch verstörter und anhänglicher reagieren. Hast Du schon einmal daran gedacht, dass deine Ärztin dir eine Haushaltshilfe für einige Tage „verschreiben“ könnte? In extremen Erschöpfungssituationen ist das sehr wohl möglich. Kannst Du vielleicht versuchen, einen netten Teenager zu finden, der ab und zu mit Samira spazieren geht, damit Du ein wenig ausruhen kannst oder das Nötigste machst? Könntest Du dir für einen gewissen Zeitraum eine Putzhilfe leisten? Wichtig ist, dass ihr aus diesem Teufelkreis heraus kommt und alle Hilfe annehmt, die ihr bekommen könnt. Manchmal hilft es schon, wenn man nur eine Stunde „alleine zu zweit“ hat, um wieder etwas Kraft zu schöpfen und zu erkennen, dass diese so unendlich stressige Zeit bald vorüber gehen wird. Kopf hoch, ich wünsche dir von Herzen, dass es euch bald besser gehen wird! LLLiebe Grüße Biggi


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