Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Umstellung von Beikost auf Familienkost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Umstellung von Beikost auf Familienkost

mandolina14

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Hallo, meine Tochter ist vor kurzem nun ein Jahr alt geworden. Seit etwa einem Monat sind wir als Eltern nun dabei sie an unsere Kost zu gewöhnen. Dabei gibt es einige Unklarheiten und Schwierigkeiten. Ich habe so gut wie abgestillt. Meine Tochter bekommt nur noch in den frühen Morgenstunden, meist so zwischen 4 und 5 Uhr, die Brust, wenn sie sich das erste Mal nach der Nachtruhe meldet. Allerdings gibt es bei mir nicht mehr viel zu holen. Demnächst gehe ich wieder arbeiten, ab dann wollte ich nicht mehr stillen, weil ich es dann zeitlich früh nicht mehr schaffe und irgendwann muss ja auch mal Schluss sein. Was kann ich ihr dann um diese Zeit anbieten, für Frühstück ist es ja noch etwas zu früh? Wollte allerdings nicht mehr mit Folgemilch aus der Flasche anfangen. Kuhmilch trinkt sie noch nicht. Wir haben es ein paar Mal probiert, aber sie hat sie verweigert. Sie bekommt ihre Milch derzeit zwei Mal täglich mit dem Milchbrei zum Frühstück und Abendessen, aber auch das klappt nicht mehr so gut, weil sie nicht mehr so gerne mit dem Löffel gefüttert wird, aber allein bekommt sie es auch noch nicht hin. Wie viel Milch sollte ein Kind in ihrem Alter denn pro Tag zu sich nehmen ? Wir bieten ihr zum Abendessen nun auch schon Brot an, aber sie manscht mehr rum als das sie es isst. Am besten klappt noch Banane und Gurke, die wir ihr in Stückchen anbieten und die sie sich dann selbst in den Mund schiebt, aber davon allein kann sie sich ja nicht ernähren. Mit Brot (verschiedene Sorten) machen wir es genauso, aber das klappt weniger gut. Habt Ihr Rat was wir tun können ? Ab wann können wir es eigentlich mal mit Soja-Produkten probieren? Lieben Dank.


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Liebe mandolina14, um den Milchbedarf eines über einjährigen Kindes zu decken, muss das Kind nicht zwingend Milch trinken oder Milchbrei essen. Viele Kinder mögen keine Vollmilch (auch Kinder, die nie gestillt wurden). Wenn dein Kind Milch in jeder Form (außer Muttermilch) verweigert, dann kann es nach dem ersten Geburtstag auch milchfrei ernährt werden, ohne dass es zu Mangelerscheinungen kommt. Der Mensch ist das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen die Milch einer anderen Art weiterhin auf seinem Ernährungsplan stehen hat. Wobei dies keineswegs überall so ist, auch heute noch gibt es Kulturen, in denen keinerlei Milch nach dem Abstillen mehr verwendet wird. Es ist möglich nach dem ersten Geburtstag ein Kind milchfrei zu ernähren, wenn die übrige Ernährung entsprechend gestaltet wird. Darüber solltest Du dich jedoch falls eine milchfreie Ernährung gewünscht oder notwendig ist oder das Kind wirklich jegliche Milch und Milchprodukte ablehnt mit einer Ernährungsberaterin sprechen, da das Wissen um eine ausgewogene milchfreie Ernährung in unserer Kultur meist nicht allgemein vorhanden ist. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt und nicht nur Milch ist ein Kalziumlieferant. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden und deshalb für ein Kleinkind noch nicht unbedingt so geeignet sind). Ansonsten kannst Du deinem Kind weiterhin Fingerfood anbieten. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, dass sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. LLLiebe Grüße Biggi


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