Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn wird nächsten Montag 7 Monate alt. Seit 4 Wochen füttern wir Breikost, doch es ist sehr schwirig. Bisher habe ich voll gestillt trotz voller Arbeit. Wenn ich ihm Gläschenkost gebe, verweigert er diese nach 3-4 Löffeln, auch Obstbreie oder süße Abendbreie. Gebe ich ihm jedoch was von mir ab, z.B, ein Stückchen vom Brötchen, Hühnchen, Kartoffel, Reis oder Ei so isst er es. Auch Babykeks mag er. Jetzt habe ich mal Kartoffel, Karotten und Brokoli für ihn gekocht und klein gemacht, aber das wollte er auch nicht recht. Woran liegt das? Das größte Problem ist nachts. Er wacht 2-5 Mal auf weil er Hunger hat, was auch logisch ist, da er sonst zu wenig isst. Aber er ist auf keinen Fall mangelernährt - 8,5 kg auf 70 cm. Gibt es Möglichkeiten ihn besser an das Essen zu gewöhnen. Mein Problem ist auch, dass ich durch die Arbeit wenig Zeit habe und mein Mann zu Hause solche Sachen nicht kochen kann. Oder mag er meine Milch noch viel zu sehr. Weiterstillen will ich auf jeden Fall, aber abpumpen habe ich vor einigen Wochen aufgehört. Er verweigert eh jede Flasche und will nur noch den Becher. Über Tipps zum Füttern und vor allem was ich noch probieren könnte, würde ich mich freuen. Liebe Grüße Grit Cofie
? Liebe Grit, Ihr Kind isst ja offensichtlich sehr gerne, nur nicht unbedingt Brei und speziell für ihn gekochtes Gemüse, das dann auch noch püriert wird. Das ist aber kein Problem, denn ein Baby muss keinen Brei essen und es muss auch nicht ausschließlich pürierte Kost bekommen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probier es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lass dein Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Prinzipiell kann ein Baby vom ersten Bissen an am Familientisch mitessen. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass ein Kind ab dem ersten Bissen der Beikost vom Familientisch mitisst, vorausgesetzt, dass die Familienkost so gestaltet ist, dass etwas babygerechtes abgezweigt werden kann. So kann zum Beispiel das Gemüse für die ganze Familie gedünstet werden und ehe es gewürzt wird, wird eine Portion für das Baby weggenommen. Das Gleiche gilt für Kartoffeln usw. In der Zeit bevor jemand auf die Idee kam, Essen zu pürieren und in Gläser zu füllen oder Fertigbreie herzustellen und in Tüten zu verkaufen, sind die Menschenbabys auch groß geworden. Gläschennahrung und Fertigbrei sind sicher praktisch und können das Leben erleichtern, aber sie sind kein Muss. Was nun das nächtliche Aufwachen betrifft, so kann ich Ihnen keine großen Hoffnungen machen, dass sich das Schlafverhalten eines Kindes durch mehr Beikost wirklich positiv beeinflussen lässt. Das vermehrte nächtliche Aufwachen ab etwa vier bis sechs Monaten ist entwicklungsbedingt (kommt auch bei nicht gestillten Kindern vor) und hängt nicht von der Qualität der Nahrung ab. Studien haben auch eindeutig ergeben, dass das Zufüttern, die Gabe von „Sättigendem" Brei oder künstlicher Säuglingsnahrung am Abend, keinen positiven Einfluss auf das schlafverhalten der Kinder in diesem Alter hat. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn das Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die Antworten. Werde es mal mit mehr "richtem" Essen für Jesse probieren. Übrigens schläft unser Kleiner schon seit er aus dem Krankenhaus ist bei uns im Bett. Er war 15 Tage im Krankenhaus und fand danach sein Bett zu Hause gar nicht schön. Es war zu kuschlig. Da haben wir ihn zu uns ins Bett geholt und das ist prima. Bis auf das er fast die hälfte meines Bettes selbst braucht. Dadurch kann ich ihn schnell anlegen und er schläft zügig weiter. Gelegentlich schlafe ich vor ihm wieder weiter. Liebe Grüße Grit
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