Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinkt nachts massig

Frage: Trinkt nachts massig

BärundMaus

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Hallo, Mein Sohn (9 Monate alt) trinkt abends und nachts mehrmals an der Brust. Er trinkt so viel, dass er jede Nacht mindestens einmal ausläuft und ich ihn komplett umziehen muss (trotzt größerer Windel und zusätzlicher Einlage). Die ersten sechs Monate ist er nachts nur einmal aufgewacht. Er hat die letzten Wochen vier Zähne oben bekommen. Die Zähne sind jetzt alle durch. Will er nur kuscheln und hat Angst allein zu sein oder sollte er mehr zu Essen kriegen. Er bekommt im Moment nur Abend- und Mittagbrei. Was kann ich tun. Es ist so anstrengend so viel zu stillen und noch nachts zu wickeln und umzuziehen und dann kommen auch noch meine beiden älteren Söhne (3 und 5) zu Besuch. Entschuldigung fürs Jammern. Meine Mutter würde jetzt wieder sagen: "Du wolltest es ja so." Vielen Dank für Eure Hilfe.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe BärundMaus, ach Du, lass dich mal umarmen, ich weiß, wie fertig einen der Schlafentzug machen kann und ich finde es großartig, was Du leistest – Du DARFST jammern!!! Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


BärundMaus

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Vielen Dank für die schnelle und liebevolle Antwort.


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