Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinken und Schlafen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Trinken und Schlafen

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Hallo Biggi, unser Floh wird kommenden Freitag 11 Monate alt. Ich stille ihn noch früh, vormittags, abends (zusätzlich zum kuhmilchfreien Brei) und nachts (1mal - und wenn er sich nicht anders beruhigen lässt auch öfters). Mittags und nachmittags bekommt er Beikost - und das Löffeln liebt er heiß und innig. Was mir Sorgen macht ist, dass er überhaupt keinen Tee oder Wasser trinken will. Ich habe schon alles probiert, Nuckelflasche, versch. Trinklernbecher, normaler Becher, Strohhalm etc. - alles endet mit Gezeter und Geschrei. Die einzige Möglichkeit ist der Löffel - aber er soll das Trinken doch lernen...?!? Ich meine schon, dass er etwas mehr Flüssigkeit bräuchte, denn manchmal ist er schon etwas verstopft und der Urin von der Nachtwindel riecht meistens schon sehr konzentriert. Das ist auch ein Grund, warum ich ihn doch noch relativ häufig stille, die Mumi-Flüssigkeit hat er dann auf alle Fälle und natürlich will ich ihn im ersten Lebensjahr auf alle Fälle weiterstillen, weil er ja keine andere Milch bekommen soll und ich überzeugt bin, dass es so am besten für ihn ist. Aber wie soll das dann mal weitergehen wenn er nichts anderes trinkt und sich nicht anders beruhigen lässt? Kann man unter solchen Bedingungen überhaupt abstillen und wie kann das dann aussehen? Ich wäre wirklich sehr froh, wenn Du mir ein paar Tipps zu unseren 2 Problemen "Trinken" und "Schlafen" geben könntest. Und noch eine Frage: Seit ein paar Wochen trinkt er nur noch an der linken Brust - die rechte nimmt er einfach nicht. Woran kann denn das liegen? Schmeckt ihm die andere Seite nicht mehr? Er hat immer an beiden Seiten gleichmäßig getrunken. Vielen Dank, dass Du immer für uns Muttis da bist - ohne Dich hätte ich schon so manches Mal aufgegeben DANKE Liebe Grüße Biggi


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? Liebe Biggi, die erste Maßnahme, wenn ein Kind nicht genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, kann darin bestehen, dass Du dein Kind häufiger anlegst. Außerdem können Breie so gemacht werden, dass sie eher suppig sind und so mehr Flüssigkeit bringen. Parallel dazu kannst Du deinem Kind - mit viel Geduld - immer wieder Wasser im Becher (oder auch mit dem Strohhalm) anbieten und nach einiger Zeit wird dein Kind das Trinken schon lernen. Geduld ist hier, wie so oft im Leben mit Kindern, der wichtigste Faktor. Wir Menschen sind nicht symmetrisch und fast jedes Kind hat eine Lieblingsseite. Manchmal kann das so weit gehen, dass die andere Seite vollständig abgelehnt wird. Nun läuft das etwas mit Eigendynamik, denn wenn eine Seite immer weniger angenommen wird, beginnt in dieser Brust der Abstillprozess und während des Abstillens verändert sich auch der Geschmack der Milch, sie wird salziger. Das heißt, dass auf diese Weise die Milch in der abgelehnten Brust tatsächlich nicht mehr schmecken kann. Das einseitige Stillen ist nicht unbedingt ein Problem, da es auch möglich ist, ein Kind mit nur einer Brust zu stillen und die andere Seite abzustillen, falls sich das Kind nicht davon überzeugen lässt, doch wieder beide Brüste anzunehmen. Das einzige Problem, das auftauchen kann, besteht darin, dass die Brüste sehr ungleich in der Größe sein können. Doch dies ist ein eher kosmetisches Problem und nach dem Abstillen gleichen sich die Unterschiede wieder aus. Selbstverständlich kann ein Kind nicht nur durch Stillen beruhigt werden. Stillen ist ein Möglichkeit, aber sicher nicht die einzigste. Du (bzw. dein Mann) kannst dein Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hast Du mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Ihr könnt ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Bei der Entscheidung „abstillen oder weiterstillen" ist es wichtig, dass Du in dich hineinhörst und dein Kind anschaust und dann wirst Du euren Weg finden. LLLiebe Grüße Biggi


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