Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Tochter möchte nicht abgestillt werden

Frage: Tochter möchte nicht abgestillt werden

tantemopsi

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Hallo, meine Tochter ist jetzt etwas über 8 Monate und möchte einfach nicht abgestillt werden. Seit sie 6 Monate alt ist biete ich ihr immer wieder mittags Brei an, auch verschiedene Sorten oder mal selbst gekocht. Ein paar Löffelchen, wenn ich Glück habe. Gebe ich ihr aber eine Butterschnitte oder etwas von meinem Mittagessen geht die kleine Schnute nicht schnell genug auf :). Allerdings isst sie sich nicht satt und will dann immer noch gestillt werden. Ob sie sich irgendwann alleine abstillt? In vier Monaten soll sie in die Krippe kommen und ich hoffe bis dahin klappt das. Ich muss auch dazu sagen das sie gerade ihren 6. Zahn bekommt und das Stillen für mich langsam "gefährlich" wird. Meine Kinderärztin meinte schon Alena müsste jetzt bald essen, weil ihr sonst wichtige Vitamine und Eisen fehlen würden. Ich kann sie doch nicht zum essen zwingen?! Haben Sie vielleicht einen Tipp für mich?


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Liebe tantemopsi, dein Kind ist klug :-) Sie weiß eben, wie gut deine Milch für sie ist, auch jetzt noch! Und das ist wirklich überhaupt nicht schlimm, gaaaaanz viele Babys werden mit 8 Monaten noch gestillt. Wenn du sie vor der Krippeneingewöhnung abstillen möchtest, dann hast du in 3 Monaten noch genug Zeit dafür. Erfahrungsgemäß hilft es jedoch, NICHT abzustillen, damit das Kind vor und nach der Krippe Trost, Geborgenheit und das Gefühl von Sicherheit über das Stillen finden kann, das ihm über die Trennung hinweg helfen kann. Ein gesundes, voll ausgetragenes Baby spürt sehr genau, was es braucht, und solange sie gestillt wird bekommt sie noch viele wichtige Nährstoffe von dir. Im Zweifel wird die Kinderärztin eine Blutuntersuchung vornehmen lassen. Du hast absolut Recht: Wir können unsere Kinder nicht zum Essen zwingen, und es ist ein Irrglaube, dass sie nur deshalb nicht "ordentlich" essen, weil wir sie noch stillen. Außerdem gibt es viele Kinder, die Brei geradezu hassen, dafür aber begeisterte Fingerfoodler sind. Vielleicht gehört deine Tochter auch dazu? Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Zum Schluss möchte ich dir noch empfehlen, eine Stillgruppe in deiner Nähe zu suchen. Dort triffst du andere Mütter, die selbst schon ganz ähnliche Fragen hatten und dich an ihren Erfahrungen teilhaben lassen können. Das ist unendlich wertvoll, wenn man unsicher ist, ob man das "richtige" macht. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo tantemopsi, aus eigener ähnlicher Erfahrung kann ich Dir empfehlen, das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Gonzalez zu lesen. Hier wird humorvoll und leicht lesbar beschrieben, wie Dogmen zum Essen sich im Laufe der Zeiten verändert haben und warum. Außerdem stellt der Kinderarzt anschaulich dar, dass an vielen Stellen viel Panik ohne echten Hintergrund gemacht wird. Insbesondere die berüchtigte Eisenstudie, nach der die zeitige Beikostfütterung verordnet wird, ist nicht wirklich belastbar und wird aus Fachkreisen vielfach kritisiert. Tatsache ist, dass das Eisen und andere Mineralstoffe in der Muttermilch um ein Vielfaches besser zu verwerten sind als in jeder Nahrung und es bei gestillten Kindern, die nach Bedarf stillen und essen, höchst selten zu Mangelerscheinungen kommt. Vorausgesetzt, beim Kind oder Dir besteht kein eklatanter Mangel (was man ja feststellen könnte), gibt es keinen Grund, die natürlichen Instinkte des Kindes zu missachten und gewaltsam Essen hineinstopfen zu wollen. Wie sollte man das auch machen? Und was macht das mit der zukünftigen Esskultur des Kindes? Auch die Äußerungen von Dr. Renz-Polster dazu finde ich hilfreich. Kannst Du mal googlen. Meine Tochter ist gerade drei geworden, und sie hat, bis auf in Wachstumsphasen, eigentlich erst mit gut 2,5 "richtig" zu essen begonnen. Unabhängig davon, wie viel sie aß bzw. isst, stillte sie immer viel und tut es noch immer (nun nicht mehr ganz so viel ;-)). Sie holt sich das Optimum. Mangelerscheinungen oder entsprechende Symptome hat sie nie gehabt. Sie hat aber beim Essen selbst ausgewählt, was sie braucht und möchte. So verlangte sie immer mal von selbst nach Hirsebrei, was bekanntlich ein guter Eisenlieferant ist, und das, obwohl wir kaum Brei gemacht haben und sie bei Tisch mitaß. Lass Dich nicht verrückt machen! Vertrau Deinem Kind und lass es "sagen", was es braucht! LG Sileick


tantemopsi

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Vielen Dank für die wirklich beruhigende Antwort und tollen Tipps. Man wird oftmals von außen total verunsichert obwohl man für sich eigentlich schon den richtigen Weg gefunden hat. Durch die vielen "gut gemeinten" Ratschläge kommt man dann irgendwann doch ins zweifeln. Mir und meiner Tochter geht es gut und sie ist eine aufgeweckte und fröhliche kleine Maus. Als sie 3 Monate alt war wurde durch eine Blutuntersuchung eine Abwehrschwäche festgestellt und die Ärztin meinte die Kleine wird wohl schneller,öfter und länger an Infekten leiden. In dieser Zeit hatte ihr Bruder schon die Windpocken und Kindergarten bedingten Schnupfen, aber Alena ist kerngesund, trotz heftiger kuschelattacken ;-). Wahrscheinlich auch Dank des Stillens. Ich werde Ihren Rat befolgen und ihr die Zeit geben die sie braucht. Vielen herzlichen Dank!


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