Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Tipps zum einschlafen... (Gerne alle!)

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Frage: Tipps zum einschlafen... (Gerne alle!)

Mitglied inaktiv

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Hallo, Biggi, ich brauche deinen Rat, bin langsam ein bisschen verzweifelt! 1. Bis vor kurzem hatte mein Sohn (jetzt 3,5 Monate) starke Blähungen und war trotz aller Versuche ausschließlich durch die Brust zu beruhigen. Das hat mehrere Folgen: zum einen nimmt er rasant zu, zum anderen hat er sich mittlerweile natürlich angewöhnt, nur mit meiner Brust im Mund einzuschlafen. An sich nicht soo schlimm, aber weglegen geht auch nicht, so dass ich halt immer in meinem Stuhl sitzen bleiben muss, damit der Kerl mal schläft. Schnulli ist kein Ersatz. Heute hab ich mal versucht(wie mir geraten wurde), mit Hand halten und singen etc. ihn im Stubenwagen zum schlafen zu bringen, er war auch steinmüde, aber nach einiger Zeit habe ich dieses verzweifelte Weinen einfach nicht mehr ausgehalten und ihn wieder angelegt, wo er dann auch nach ein paar Zügen im Tiefschlaf war. Ich stille wirklich gerne, aber langsam halte ich dieses ewige sitzen nicht mehr aus. Kannst du den "Krampf" in meinem Hirn lösen helfen und mir eine sanfte Methode raten, schrittweise vielleicht, wie ich das ändern kann? Tragetuch mag er übrigens nicht, Kinderwagen geht auch immer öfter nicht mehr, weil er raus und was sehen will. 2. Die Nächte waren bislang eigentlich super, er hat sehr bald so ca. 7-8 Stunden am Stück geschlafen. In letzter Zeit aber kommt er alle 2 bis 3 Stunden, und will natürlich wieder in den Schlaf gestillt werden - trinkt auch recht flott. Jetzt hab ich echt ein bisschen Angst, dass sich das so einschleift - aber schreien lassen kommt natürlich nicht in Frage. Was tun? Lieben Dank für die Antwort(en) und alles Gute! C. P.S. meine PLZ ist 93342, vielleicht kannst du mir ja ne STillberaterin empfehlen, falls die bei so etwas raten kann. Kostet das was? Wenn ja, wieviel?


Biggi Welter

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Liebe C., seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Vor allem wenn ein Baby, das bereits lange Schlafphasen hatte, wieder vermehrt aufwacht, dann ist dieser „Rückschritt" für die Mutter meist nur schwer zu akzeptieren und welche Mutter sehnt sich nicht nach ununterbrochenem Schlaf. Doch es ist leider so, dass sehr viele Babys mit vier bis sechs Monaten beginnen nachts wieder häufiger aufzuwachen. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Ernährung, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Manche Babys haben einen überaus empfindlichen Gleichgewichtsinn und werden durch Bewegung wach (vielleicht auch durch Bewegungen, die sich über die Matratze übertragen). Versuche einmal dein Kind nach dem Einschlafen nicht mehr umzubetten. Also leg dich zum Beispiel mit ihm zusammen hin, so dass es liegen bleiben kann. Es kann sein, dass euer Kind einfach deshalb wach wird, weil es durch die ageveränderung von senkrecht zu waagerecht oder andere Bewegungen geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Möglicherweise wäre für euch ein Familienbett nach dem „Beiwagenprinzip" eine gute Lösung: vielleicht habt ihr so viel Platz in eurem Schlafzimmer, dass ihr zum Beispiel ein Gitterbett (mit der Matratze auf gleicher Höhe wie eure) direkt an euer Bett anschließen lassen könnt. Das Gitter an der eurem Bett zugewandten Seite lasst ihr weg und euer Sohn kann dann einfach nach dem Stillen in das „Beistellbett" geschoben werden. Eine weitere Möglichkeit ist einfach eine Matratze auf dem Boden neben eurem Bett. Probiert einfach mal ein bisschen herum. Ein radikaler Brustentzug wäre für deinen Sohn sicher sehr schwierig sein und wie Du selbst schon sagst mit vielen Tränen verbunden. Vielleicht kannst Du statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. Du kannst dich auch an Frau SELL Karin, Tel.: 09281 18612 wenden, sie kann dir sagen, welche die nächste Beraterin für dich ist. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, habe das gleiche problem mit meinem sohn, ich nehme ihn mit ins bett und schlafe zusammen mit ihm ein, so daß ich wenigstens auch meinen schlaf bekomme. Wenn ich dann aufwache versuche ich ihn vorsichtig in sein körbchen zu legen. Dort schläft er dann weiter, klappt aber auch nicht immer. Meine Hebamme hatte mir den Tipp gegeben die tragetasche vom kinderwagen mit ins bett zu nehmen, ihn zu stillen bis er eingeschlafen ist und dann mit der tasche in sein bettchen. Habe es aber selber nicht ausprobiert, weil die tasche nicht in sein körbchen passt. Wünsche dir alles gute, liebe grüße


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Hallo, meine Süße schläft auch (zwar nicht immer, aber am liebsten) an der Brust ein. Ich lege sie immer zu mir ins Bett, stille im Liegen (ist echt entspannender, man muß ja nicht immer sitzen) und dann schlafen wir erstmal zusammen ein (meist ich zuerst, sie nuckelt noch ein bißchen allein weiter, sagt mein Mann). Wenn sie dann das nächste mal nachts trinken will, stille ich sie im Halbschlaf und lege sie danach in ihr Bett, funktioniert ganz gut. Ansonsten hatte Biggi schon den "Babybalkon" angesprochen und daß man die Einschlaftechnik ändern könnte. Mußten wir zwangsläufig, da ich jetzt arbeite und mein Mann mit der Süßen zuhause ist. Sie schläft am Tage auch 3x und ich bin nicht da. Er macht es jetzt immer so, daß er sie trägt, wiegt, ihr ins Ohr flüstert und dann schläft sie auch, weil sie bei ihm gar nicht erst an Brust denken muß. Inzwischen klappt es bei mir auch schon häufig, aber erst nachdem sie sich das beim Papi angewöhnt hatte. Und ehrlich gesagt, wir warten abends immer ab bis sie richtig müde ist, sonst haben wir auch keine Chance. Eine Uhrzeit geben wir ihr nicht vor, geht nicht wegen der Blähungen schon nicht. Viel Glück Ayshe


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