Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Tagsüber alle 2 Stunden an die Brust (lang)

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Tagsüber alle 2 Stunden an die Brust (lang)

Mitglied inaktiv

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liebe Biggi! Derzeit bin ich etwas durcheinander und kann kaum zu meinem ursprünglich guten Bauchgefühl was meine 5 1/2 Monate alte tochter angeht zurückfinden... Ich stille noch voll und hatte ein ganz mieses WE hinter mir, an dem ich nur geweint hab, weil mir alle Welt versucht hat einzureden, dass meine kleine Maus durchschlafen lernen sollte und sie sei ja nun fast 6 Monate alt, da fängt man doch mit Brei an... Diese Stimmen haben mich so knfus gemacht, dass ich die Kleine tatsächlich nachts eine Stunde lang allein in ihrem Bett hab spielen lassen und bin dann erst zu ihr gegangen! Ihr Urvertrauen ist noch superstark, so dass sie nachts und auch tags nie weint, sich nur durch quieken und brummen bemerkbar macht, wenn sie Hunger hat oder müde ist. Ich hab sie halt auch noch nie Schreien lassen und nehme sie oft ins Tragetuch (auch zu Haus, so wie jetzt und sie schläft dann ihre Mittagsstunde). Na, das Ende vom Lied war in der Nacht, dass sie natürlich geschrien hat und ich sie sofort an die Brust genommen hab und mir klar wurde, dass es das nicht sein kann! Sie SOLL auch nachts kuscheln und trinken dürfen und tags eben auch, so oft sie mag! Mittlerweile hält sie von allein (ohne eine weitere Nacht des "Übens") 6-8 Stunden ohne Trinken aus und meldet sich meist zu um halb 5, schläft nach dem Stillen dann in meinem Bett weiter (vorher auf ihrer Matte). Nun meine eigentlichen Fragen: Ist es "normal" wenn sie seit 1 Woche alle 2 Stunden trinken mag tagsüber? Ist das so eine Art Ausgleich zur "trockenen" Nacht? Oder ist es ein Zeichen dafür, dass sie doch nicht mehr satt wird und ich zufüttern muß? Ich würd so gern noch 2-4 monate voll weiter stillen. Ist das ratsam? Sie schreit nicht an der Brust oder so etwas, sie nimmt den kopf auch von allein nach ca. 10 Minuten ab und ist satt.... Helfen Sie mir auf meiner Suche nach meinem bauchgefühl?? Vielen Dank schon jetzt und ich find es Klasse, dass es die Liga gibt und jemanden wie Sie! Danke!


Biggi Welter

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? Liebe Kaos74, warum zum Kuckuck gibt es immer wieder Menschen, die Müttern einreden müssen, dass sie etwas falsch machen? Es ist bei Ihnen auch nichts unnormal, denn es ist normal, dass Babys und Kleinkinder nachts (mehrfach) aufwachen, genau so wie es normal ist, dass Ihr Kind nachts Ihre Nähe sucht. Der beste Beweis dafür ist, dass es eine große Anzahl von Schlafratgebern gibt, die Eltern helfen sollen, das nächtliche Verhalten ihrer Kinder zu verändern. Würde die Mehrzahl der Kinder sich `normalA = durchschlafen verhalten, gäbe es keinen Markt für diese Bücher. Lassen Sie sich nicht beirren: Sie und Ihre Tochter können so lange stillen, wie es Ihnen beiden gefällt und selbst wenn – was demnächst zu erwarten ist – ihre Kleine deutliches Interesse für Beikost zeigt und ergänzend zur Muttermilch feste Kost essen wird, so wird das keineswegs zwingend einen Einfluss auf das Schlafverhalten haben. Für den Beginn der Beikost bietet die Altersangabe `ab sechs MonateA einen Anhaltspunkt, doch es ist immer wichtig, nicht nur den Kalender, sondern auch das Kind anzuschauen. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost lässt sich bei einem voll ausgetragenen, gesunden Baby an folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Lassen Sie sich von Ihrem Kind leiten und vielleicht besuchen Sie einmal eine Stillgruppe. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung und können dann gleichzeitig auch mit einer Stillberaterin das Stillverhalten Ihres Kindes besprechen. Es gibt nämlich mehrere Erklärungsmöglichkeiten für dieses Verhalten und es wäre am besten, wenn sich eine Stillberaterin anschauen könnte, wie sich Ihr Kind an der Brust verhält. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Beim Starten und Landen im Flugzeug legen Sie das Baby an, das ist die einfachste Möglichkeit für einen Druckausgleich. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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ist mir da eingefallen. Wir fleigen im Frühjahr 5 Wochen nach Amerika und innerhalb des Landes noch weiter. Wenn ich meine Tochter bis dahin noch stille, wie schafft sie den Druckausgleich? Oder allgemeiner: was können wir während der Phasen des Druckausgleichs tun??? Vielen lieben Dank!


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hi, wenn du dann noch stillst-stillen;-) ansonsten schnuller,flasche oder bei älteren kindern trinken,bonbon,kaugummi.


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Liebe Kaos74, ich habe deinen Bericht sehr interessiert gelesen und mir brennts einfach in den Fingern was dazu zu schreiben. Ersteinmal, dein Bauchgefühl ist richtig! Lasse dein Kind nach Möglichkeit nicht weinen, ein Baby kann nur so seine Bedürfnisse äußern, es vertraut dir doch. Und du solltest ganz schnell einen Crashkurs in "Ohren auf Durchzug stellen" machen. Ein Baby muss nach 6 Monaten noch garnicht abgestillt werden, ganz im Gegenteil, wenn du das mit Zwang machst richtest du mehr Schaden an als es gut für euch ist. Du liegst mit deinen Gefühlen genau richtig, lass dich davon leiten und nicht von Besserwissern bequatschen, die nie ein Kind gestillt haben, meistens ist das nämlich so. Ach so, meine Tochter wird 8 Monate alt und seit dem 3. Monat trinkt sie alle 2 Stunden bei mir, auch nachts. Ich kann dir noch raten das Buch "Wir stillen noch..." der La Leche Liga zu lesen, da bekommst du noch viel mehr Zuspruch das du mit deinen Gefühlen richtig liegst. Liebe Grüße, Sabine


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:-)


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Laß Dich ja nicht beirren, du machst mit Sicherheit alles richtig :-)


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