Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, Unsere Tochter (2. Kind - erstes jetzt 2 Jahre) ist 14 Tage alt und wird natürlich gestillt. Bisher ganz nach Bedarf. Ich habe aber irgendwie ein kleines organisatorisches Problem mit unerem Großen, Haushalt und Schlaf und wollte eigentlich schon irgendwie einen Rhythmus in unser Stillen bringen. Im Moment ist es so, dass sie tagsüber manchmal 5-6 Stunden am Stück schläft und dafür nachts so aller 2-2,5 Stunden kommt. Ist es ratsam, die kleine tagsüber vielleicht nach 4 Stunden zu wecken um vielleicht doch mal einen 4-Stunden-Rhythmus zu bekommen? Ich weiß sonst irgendwie nicht so richtig, wie ich mich sonst organisieren kann, wegen unseres ersten Kindes. Vielleicht hat ja die eine oder andere Mutti noch ein paar Tipps für mich, wie man das mit 2 Zwergen am besten managen kann. Vielen lieben Dank und noch ein schönes Osterfest Jacqueline
? Liebe Jacqueline, als dreifache Mutter kenne ich die Problematik und nach meiner Erfahrung ist es wirklich am Besten, dass in den ersten Wochen das Baby prinzipiell Vorrang hat. Das ist nicht nur im Sinne des Babys, sondern auch im Sinne der Mutter, die noch Wöchnerin ist und Ruhe braucht. Mindestens die ersten sechs Wochen ist es ratsam, dass alles, was nicht zwingend notwendig ist, wartet. Mutter und Kind und auch die restliche Familie brauchen Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen und das Baby braucht Zeit, um sich in der Welt, in die es hineingeboren wurde, zurecht zu finden. Es ist nämlich nicht so, dass es der Natur eines Babys entspricht in einem starren Rhythmus eine bestimmte Menge Milch zu trinken und dazwischen nichts zu bekommen. Dieses Schema wurde eingeführt, weil man vor langer Zeit feststellen musste, dass Baby die nicht gestillt wurden, sondern künstliche Säuglingsnahrung erhielten, bei der Fütterung nach Bedarf überfüttert und damit übergewichtig werden konnten. Darauf hin (und auch aus der Überlegung heraus, dass eine „geregelte Fütterung" die Frau für andere Dinge besser verfügbar macht), wurde der berühmt-berüchtigte Vier-Stunden-Rhythmus erfunden. Als das Wissen um die Kunst des Stillens immer mehr verloren ging, wurde dieser Rhythmus dann auch auf gestillte Kinder übertragen, mit dem Effekt, dass immer mehr Frauen nicht stillen „konnten". Die Stillprobleme, die sich aus all diesen Einschränkungen ergeben haben und die Tatsache, dass das Wissen über die Kunst des Stillens nicht mehr von der Mutter auf die Tochter weitergegeben wurde hat zur Gründung der La Leche Liga geführt. 1957 haben sich sieben Frauen in den USA zusammengefunden, um sich gegenseitig bei Stillproblemen zu helfen und sich vor allen Dingen gegenseitig gegen Rückhalt zu geben, weil sie gegen die allgemein verbreiteten Regeln, die zu so vielen Stillproblemen geführt haben, gehandelt haben. Inzwischen ist man schlauer und deshalb hat auch die Industrie reagiert und Pre-Nahrung erfunden, die nach Bedarf gegeben werden kann. Es ist nun bekannt, dass es gut und sinnvoll ist, dem Kind selbst zu überlassen, wann es wie viel trinken mag. Auf diese Weise behält das Kind ein Gespür für sein natürliches Sättigungsgefühl, die Gefahr der Überfütterung mit all ihren Nebenwirkungen ist geringer. Damit Ihr Kind lernt, dass wir Erwachsenen einen Unterschied zwischen Tag und Nacht machen und (meistens) der Meinung sind, dass die Nacht zum Schlafen da ist, können Sie etwas behutsam unterstützen, indem Sie sich beim nächtlichen Stillen möglichst ruhig verhalten (kein Licht anmachen, allenfalls eine kleines Nachtlicht, nur Wickeln, wenn unbedingt notwendig, keine „Gespräche, sondern nur beruhigendes Murmeln). Auf diese Weise merkt das Kind „Tag = mehr „Action", Nacht = ruhiger Ablauf". Tagsüber können Sie Ihr Baby nach spätestens vier Stunden wecken, aber das wird Ihnen auch keine Garantie dafür geben, dass die nächtlichen Schlafphasen länger werden. Lassen Sie jetzt wirklich sich und Ihrem Baby Zeit. Ihr Kleines wird von alleine größer und reifer werden und dann wird das Leben auch wieder „planbarer". LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Jacqueline! Ich kann Dir nur dazu raten, Dein Baby tagsüber zu wecken, spätestens !! nach vier Stunden. Denn so ein kleiner Säugling braucht häufig Nahrung und vielleicht schläft die Kleine dann nachts 4-5 Std. Dann kannst Du mal zur Ruhe kommen. Ansonsten haben Stillen und ein 4-Stunden Rhythmus wenig miteinander zu tun. Es gibt bestimmt einige Babys, bei denen das klappt, aber die meisten melden sich am Anfang(es wird besser) nach 2-3 Stunden. Vielleicht hast Du eine Oma oder Nachbarstochter, die mal das Baby im Kinderwagen ausfährt, damit Du Zeit hast für das Große. (Vielleicht findet sich jemand, der das regelmäßig macht). Außerdem nimmt Flaschennahrung selbst beim 4-Std.-Rhythmus viel Zeit in Anspruch! Einkaufen, Abwaschen, Sterilisieren, Organisation für unterwegs dauern lange, diese Zeit hat man noch weniger für Haushalt und Geschwister. Ich habe meine Tochter auch oft schon nach 2,5 bis 3 Stunden einfach angelegt, wenn wir was vorhatten, um dann nicht mit einem schreienden Baby Auto fahren zu müssen. Außerdem habe ich sie abends immer um 22.00 gestillt, auch wenn sie um 20.00 Uhr was hatte. Oft hat sie sich dann nur 1mal pro nacht gemeldet. Mittlerweile ist sie 3,5 Monate, hat 5 Mahlzeiten nach 3 bis 3,5 Std. und schläft nachts 8-10 Stunden und wird nach wie vor voll gestillt. Die Mühe hat sich gelohnt. Viele Grüße von Tina
Mitglied inaktiv
hallo Jacqueline , eine große hilfe kann ich nicht sein, denn ich habe genau diese "organisatorischen" probleme. meine tochter ist jetzt knapp 6 wochen alt und ich habe es noch nie "pünktlich" in den kindergarten früh geschafft, der große kommt halt immer etwas zu spät oder zu früh wegen den stillzeiten. nein, ich tue es mir auch nicht an mit einem hungrigen kind loszufahren, aber ich müßte sie wohl um 5 wecken um 7.30 uhr mit beiden kindern im kiga zu sein und das habe ich auch noch nicht fertig bekommen. unser problem ist auch, daß meine tochter ab ca. 17 uhr bis ca. 21 uhr dauergestillt werden möchte. sobald ich sie auch nur den papa übergebe weint sie schrecklich. ein familienleben ist in dieser zeit praktisch nicht möglich :-/ bin sehr gespannt auf Biggis antwort. lg Ines ps: weil ja stillbabies keinen rhytmus haben - so haben sie wohl doch einen, nämlich einen eigenen. meine tochter habe ich, nachdem ich aus dem kiga zurück bin ca. 7.30 - 8.00 uhr gleich gestillt, dann habe ich etwas gegessen (sie war in der zeit wach) dann habe ich sie in den wagen gepackt und wir sind raus. sie hat aber nie (!) geschlafen, meist sogar noch geschrien, wir sind im schweinsgalopp wieder nach hause, wieder gestillt, wieder in den wagen, bei gutem wetter auf die terasse, wieder nicht geschlafen - so ging das meist bist mittag. durch zufall bekam ich nun mit: wenn ich sie nachdem wir zurück sind NICHT stille, sondern erst selbst esse, noch eine stunde hausarbeit mache will sie ca. 9.00 von selbst an die brust und schläft ca. 10.00 zuverlässig und das meist 3-4 stunden ob wir spazieren gehen oder im bett oder im auto - es klappt IMMER. nun richte ich mich also nach ihr und wir haben seit dem himmlisch ruhige und entspannte vormittage.
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