Hallo!
Nach nun gut 10 Monaten Stillzeit möchte ich diese Zeit nun (leider) beenden. Ich habe dermaßen zerbissene Brustwarzen, dass ich vor jedem Stillen zittere. Seit 6 Wochen geht das nun so, und so langsam habe ich mich damit abgefunden, das Stillen zu beenden. Ich bin wirklich nicht wehleidig, aber ich habe alles probiert um die teilweise schon entzündeten Stellen zu heilen. Durch das ständige Stillen reißen die Wunden aber immer wieder auf.
Ich habe meiner Tochter schon an drei Abenden ein Fläschchen mit Säuglingsnahrung gegeben, das sie erstaunlicherweise ohne zu zögern getrunken hat. Leider hat sie dadurch aber vermehrt Blähungen und hatte jedesmal am darauf folgenden Abend während ihrer eigentlichen Schlafenszeit gegen 21 Uhr Stuhlgang (grünlich). Ist dies ein Zeichen dafür, dass sie die Milch nicht verträgt, oder ist es eher ein Zeichen dafür, dass sie sich ganz einfach umstellen muss. Ich will Ihren Verdauungstrakt auf keinen Fall zu lang traktieren!
Ich habe sie erkältungsbedingt in den letzten 2 Wochen tagsüber drei mal und nachts ca. 3 Mal gestillt und will den Übergang für uns beide jetzt behutsam machen.Könnt Ihr mir dafür Tipps geben?
Vielen Dank für Eure immer wieder wunderbare Hilfe!
Johanna
Mitglied inaktiv - 19.11.2010, 12:31
Antwort auf:
Stillzeit beenden
Liebe Johanna,
das mit der Milch besprichst du am besten mit eurem Kinderarzt, denn ich bin leider keine Expertin für künstliche Säuglingsnahrung.
Hast du schon Kontakt gehabt zu einer Stillberaterin in deiner Nähe die dir dabei helfen könnte herauszufinden, WARUM deine Brustwarzen so kaputt sind. Ein Baby MUSS nicht beißen!!
Wenn du aber auf jeden Fall abstillen willst dann machst du es schon richtig, wenn du behutsam vorgehst. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt.
Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern.
Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug.
Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen.
Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten.
Statt Muttermilch gibst du dann eben entsprechend die Flasche, oder tagsüber zwischendurch aus schon mal Milch aus einem Becher.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 19.11.2010