Kleinerwagen
Hallo, meine Situation ist folgende: Ich habe zwei Kinder 2 (Mädchen) und 4 (Junge) Jahre die beide noch gestillt werden. Wenn mein Sohn trinkt fühlt es sich seit ungefähr einem halben Jahr sehr unangenehm an. Mir wird regelrecht übel von dem Gefühl. Ich würde am liebsten warten bis er sich selbst abstillt, aber dieses Gefühl ist so übermächtig, dass ich gar nicht weiß was ich machen soll. Kann es daran liegen wie stark er saugt? oder ist es doch psychisch weil ich gar nicht mehr will dass er trinkt? (Wir gehen zur KJP die sagt abstillen. Mein Therapeut sagt abstillen. Aber die haben auch die Meinung Kinder gehören mit 1nem Jahr abgestillt. Genau wie meine Mutter und eigentlich alle Frauen/Menschen die ich kenne.) Also habe ich nachgelesen dass Kinder in diesem Fall auch kompromissbereit seien und versucht meinem Sohn zu erklären, dass es sich sehr unangenehm für mich anfühlt und ich gerne möchte, dass unsere Stillbeziehung zu Ende geht. Er hat dann doll geweint und seit dem knirscht er mit den Zähnen. Ich habe also gemerkt, dass es ihn belastet und er es gar nicht will und deswegen halte ich es noch durch. Aber es ist morgens und abends eine Qual von 10 Minuten. Egal wie ich reagiere, er denkt nicht daran von alleine aufzuhören. Er musste in der Vergangenheit viel durchmachen (sein Vater ist psychisch krank, er lebt aber mit uns, er hat früh eine Schwester bekommen, etc.) und ich will ihm das nicht auch noch wegnehmen wenn es so wichtig für ihn ist. -- Aber wie kann ich es für mich erträglicher machen, dass dieses Gefühl weggeht von dem mir übel wird? Das ist mein eines Problem. Mein anderes "Problem" ist meine kleine Tochter. Sie ist wirklich äußerst gut ernährt und das liegt ausschließlich an meiner Milch. Sie zergelt den ganzen Tag an meiner Brust rum. Auch nachts, da hatte ich jede Nacht 6-8 Stillmomente. Da ich vor Kurzem einen Morgen so rumgeschrien habe (aus absoluter Müdigkeit - die Nacht hatte ich gar nicht geschlafen), habe ich mir überlegt nichts kann so schlimm sein wie dieses Schreien von mir und habe ihr die letzten 3 Nächte den Schnuller angeboten (meine Kinder Schnullern eigentlich/leider nicht). So habe ich es zumindest geschafft, dass sie unter kleinem Protest nur 2 Mal aufgewacht ist ohne Schnuller. Tagsüber brauche ich gar nicht daran zu denken ihr nicht die Brust zu geben. Es gibt ein Geschrei und Weinen dass es kaum auszuhalten ist. Das hat zur Folge, dass sie natürlich total wenig isst. Anscheinend ist das alles normal, also das manche Kinder so wenig essen und noch so viel trinken wollen. Aber dieses permanente Gezerre an meiner Brust macht wirklich alle in meiner Familie verrückt. Meine Frage: Trinke ich einfach zu wenig? Oder ist es ein Machtkampf zwischen den Kindern? -- Wie stillt man überhaupt so große Kinder ab (wenn es mir doch zu viel wird)?-- (Wichtigste Frage) Ich denke nicht dass es Nähe ist die die Kinder einfordern. Ich versuche täglich auch alleine Zeit mit meinem Sohn zu verbringen, er ist auch erst mit 3 Jahren in den Kindergarten gekommen. Ich arbeite noch nicht und habe wirklich sehr viel Zeit für meine Kinder. Oder ist es alles normal und was ich sonst so lese/höre von Müttern ist eigentlich das Merkwürdige? Wenn ich höre das Kind hat sich selbst abgestillt mit 1 Jahr kann ich echt nur lachen. Vielen Dank für Ihre Antwort!
Liebe Kleinerwagen, das klingt wirklich nicht gut. Und es ist Dein gutes Recht, dass Du nicht mehr magst. "Solange es Mutter und Kind gefällt" heißt es, darf weiter gestillt werden. Im Umkehrschluss bedeutet es, wenn es einem von beiden, auch der Mutter, NICHT mehr gefällt, sollte Schluss sein. Ganz egal, ob das Kind das nun lustig findet oder nicht. Ich habe das Gefühl, Deine Kinder spüren, dass sie Dir da momentan etwas "überlegen" sind und du erträgst ihre Ausbrüche und gibst ihrem Terror nach. Hier liegt wohl der Fehler. DU bist diejenige, die bestimmt wo's lang geht, Deine Kinder sind dazu noch viel zu klein. Und: Sie BRAUCHEN es, dass DU die Zügel in die Hand nimmst. Also ist es Deine Aufgabe zu definieren, wie ihr jetzt die stressigen Nächte beenden werdet. Überlege dir, ob es abrupt oder allmählich passieren soll (z.B. dass sie eine Weile lang noch morgens früh vor dem Aufstehen, wenn z.B. der Radiowecker angeht, so lange im großen Bett kuscheln dürfen, bis der Radiowecker wieder aus ist - oder etwas ähnliches). Wenn Du das für Dich klar hast, dann informierst du deinen Kinder. Klar werden sie das nicht toll finden, und es ist zu erwarten, dass sie sich stark dagegen wehren werden. Das ist legitim und normal, und wenn Du die Nachbarn informierst und Dein Mann hinter Dir steht, dann schafft ihr es auch, im schlimmsten Fall 2 oder 3 ganz schlimme Nächte zu überstehen, bis Deine Kinder verstehen, dass es Dir dieses Mal wirklich ernst ist. Und dann wirst du sehen, dass sie die neue Situation akzeptieren und alles gut ist. Sie werden keinen Schaden erleiden, keine Bange. Wichtig ist allerdings, dass du ruhig bleibst und Dich von ihnen nicht anstecken lässt. Und denk daran: DU bist euer Chef, DU bist diejenige, die die Richtung vorgeben muss. Das gilt nicht nur fürs Schlafen, doch diese Übung wird Dir für andere Bereiche eures gemeinsamen Lebens gute Dienste erweisen. Lieben Gruß, und glaub mir: Du schaffst das, wenn du es wirklich willst!! Biggi
Kleinerwagen
Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich habe verstanden, dass ich die Regeln aufstellen muss. Ich habe noch ein paar Fragen: Wie wahrscheinlich ist es denn (aus ihrer Erfahrung - ich kenne niemanden der so lange stillt) dass sich mein 4 jähriger Sohn im laufenden Jahr abstillt? Dadurch dass er dauernd sieht wie meine Tochter trinkt, wird er natürlich permanent getriggert und ich kann mir vorstellen, dass er es nicht einfach "vergisst" so wie ich es mir vorgestellt hatte/gelesen habe. Aber ja, wenn es so weitergeht werde ich ihn als Erstes abstillen. Er trinkt allerdings nur noch morgens und abends auf dem Sofa. Wir schlafen zusammen in einem Bett. Am liebsten würde ich beide gleichzeitig abstillen, damit er nicht das Gefühl bekommt seine kleine Schwester darf (schon wieder) was was er nicht bekommt. Aber - ich empfinde meine Tochter noch zu klein zum Abstillen. Sie ist ja erst zwei. -- Ist es normal dass sie noch so viel tagsüber trinkt oder hat es eher mit der Konkurrenz um die Brüste zu tun? -- Sie sagt, dass ihr Bruder die Brust nicht haben darf (und so manch ein anderer auch nicht). Ich werde versuchen weiterhin nachts abzustillen da es mir viel besser geht wenn ich nachts schlafen kann. Ihre Nachricht gibt mir Kraft so etwas durchzustehen. Ich denke da muss ich nämlich noch durch einiges Geschrei durch. Mein Sohn schläft durch seitdem er circa 2 Jahre ist. Es war kurz vor der Geburt meiner Tochter, vielleicht war die Milch zu diesem Zeitpunkt fast weg. Meine Tochter wie gesagt, denkt nicht ans Durchschlafen. Entschuldigen Sie bitte meine Fragen. Ich kann sonst Niemanden fragen, weil keiner in puncto Stillen hinter mir steht. Mein Mann ist wie gesagt krank. Er kann sich weder nachts um die Kinder kümmern noch wirklich hinter meinem Rücken stehen. Ich brauche einfach ein bisschen Erfahrung, und zwar wohlwollende und nicht dass, was ich hier höre nämlich : ja dann still doch einfach ab. Wie Sie wissen ist abstillen nicht so einfach und jetzt habe ich so lange durchgehalten, dass ich auch nicht möchte, dass es so blöd für meinen Sohn endet. Ich denke, dass ich meine Tochter auf jeden Fall noch ein Jahr weiterstillen werde. Wenn ich wenigstens die Nächte hätte bzw. sie nur einmal unterbrochen würde und wenn die Frequenz sich tagsüber einpendelt. Wie gesagt, ihre Nachricht gibt mir Kraft mich nicht als "schlechte" Mutter zu fühlen. Auch wenn die Kindern dann mit der neuen Situation erst einmal unzufrieden sind. -- Ich hatte mir immer gewünscht, dass es ohne Frust abläuft. Aber vielleicht klappt das nicht in jeden Fall?-- (Wichtigste Frage) Vielen Dank.
Liebe Kleinerwagen, ich glaube, dass Eure Probleme gar nicht so sehr vom Stillen kommen, sondern an einer falschen Kommunikation liegen. Es ist wichtig, dass Deine Kinder Regeln lernen und dass DU diese vorgibst. Aus Deiner Schilderung spüre ich tatsächlich viel Eifersucht, was aber auch normal ist. Deinem Sohn kannst Du erklären, dass er viel älter ist und eben nicht mehr so viel an die Brust darf und auch Deine Tochter kann lernen, dass sie nicht immer trinken kann, wann sie das mag. Mit zwei Jahren kann sie in der Naht Pausen aushalten und sie wird das auch schaffen, wenn Du konsequent bleibst. Sicherlich steht Dir eine harte Zeit bevor und Du wirst an Deine Grenzen kommen, aber letztendlich wird es Euch helfen, denn Deine Kinder werden merken, dass Du meinst, was Du sagst. Kinder brauchen liebevolle Führung und Anleitung. Kannst Du Dir Hilfe holen? Du bist mit zwei Kindern und einem kranken Mann völlig überlastet und es wäre wichtig, dass auch DU Hilfe bekommst! Ich umarme Dich und möchte Dir noch sagen, dass Du ganz sicher keine schlechte Mutter bist! Biggi
Kleinerwagen
Vielen Dank für Ihre sehr nette Antwort. Ich werde versuchen es umzusetzen, ich weiß, dass es mir schwerfällt die Bedürfnisse der Kinder zu begrenzen und Frust bei ihnen zu erzeugen. Wobei mir klar ist, dass sie lernen müssen Frust zu bekommen und auszuhalten. Wie Sie sehr gut erkannt haben, ist es sehr schwierig für mich (: Vielleicht ist das (Ab-)Stillen ja ein guter Start. Ich versuche es heute Nacht gleich wieder. Vielen Dank noch einmal es hat mir Mut gegeben. Heute habe ich es auch geschafft, dass ich meine Tochter während des Abendbrotes trotz erheblichen Protestes nicht parallel gestillt habe. Hurra!
Ich drücke ganz fest die Daumen, Du schaffst das!!!! Schreib morgen doch bitte, wie die Nacht war! Biggi
Schniesenase
Hallo Kleinerwagen, ich habe das hier heute Abend gelesen, und es bewegt mich. Vielleicht darf ich mich als Gesprächspartnerin anbieten? Ich habe meine Tochter über sieben Jahre gestillt und kenne alle Höhen und Tiefen. :-) Falls ich hilfreich sein kann, gern eine PN an "Schniesenase" schreiben. Alles Gute! Viele Grüße Sileick
Kleinerwagen
Entschuldigen Sie bitte Frau Welter, ich habe gestern erst gesehen, dass Sie mir geantwortet haben. Also bislang hat es die Nächte nicht so gut geklappt. Meine Tochter wacht immer 4 Mal auf. Sie weint und sucht nach der Brust, ich nehme sie in den Arm. Irgendwann beruhigt sie sich und schläft dann ein. Ich stille sie meistens so gegen 05:30 in der Hoffnung dass dann mein Sohn bald mit aufwacht (sie trinkt meistens so eine halbe Stunde). Aber leider wacht der dann meistens erst um 07:30 auf. Vielleicht signalisiert ihr das frühe Stillen, dass es doch Nachts Milch gibt? Oder dauert es einfach eine Weile bis sie nicht mehr aufwacht? Wenn ich sie frage, dann sagt sie auch, dass es Nachts den Schnuller gibt (den sie dann nicht nimmt - aber egal). Irgendwie scheint sie es ja vielleicht ein bisschen zu verstehen? Ich finde sie auch im Allgemeinen kooperativer. Also alles was ich über Kinder gelesen habe trifft auf meine Tochter meistens zu, bei meinem Sohn meistens nicht (: Ich halte einfach durch und freue mich schon darauf, dass es mir bald besser geht wenn ich endlich wieder schlafen kann. Meinen Sohn stille ich immer noch. Ich würde es so gerne beenden, aber wie gesagt, ich habe das Gefühl es ist unglaublich wichtig für ihn. Also warte ich noch ein paar Wochen ab. Vielen Dank für Ihre Anteilnahme. Jetzt kann ich leider gar nicht mehr sehen, wie die Frau hieß die mir geschrieben hat. Ich glaube Schniekehase? Ich würde mich sehr gerne austauschen. Ich bekomme bestimmt die nächsten Tage raus wie man eine PN schreibt. Vielen Dank für das Angebot.
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