Hallo Biggi
Brauche auch wieder einmal deinen Rat
Sarah(26 Monate)war noch nie ein Fan von Beikost und hat sich etwa 9 Monate voll gestillt.
Sie hat seit ihrer Geburt immer sehr oft dafür aber nur kurz getrunken das hat mich eigentlich auch nie so gestört.
Aber jetzt wird es mir schön langsam etwas zu viel und ich frage mich ob dieses Stillverhalten noch normal ist.
Sie möchte im Grunde ständig an die Brust nuckelt zweimal und geht wieder kommt aber spätestens in einer halben Stunde wieder
richtig ausgiebig trinkt sie eigentlich nur noch Morgens nach dem aufwachen Nachts schläft sie schon seit einer Weile durch
Sie lässt sich auch durch nichts ablenken und reagiert hysterisch wenn sie nicht sofort trinken darf hab jetzt versucht sie auf einen späteren Zeitpunkt zu vertrösten weil ich zB gerade esse keine Chance sie schmeisst sich am Boden und wütet so lange bis ich die Mahlzeit beendet habe und sie stille.
Am schlimmsten ist es Zuhause wenn wir unterwegs sind kommt sie nicht so oft ist aber genau so hartnäckig kenne etliche andere Stillkinder in ihrem Alter die es durchaus verstehen das sie unterwegs halt nicht trinken können nur meine flippt immer völlig aus.
Wenn ich nicht anwesend bin ißt sie übrigens viel besser und jammert auch nicht nach der Brust.
So lange rede kurzer Sinn wie kann ich die Stillhäufigkeit reduzieren ohne ein verzweifeltes vor Wut kreischendes Kind zu haben?
Oder denkst du das ich sie noch eine Weile so oft weiterstillen soll um zu sehen ob es nur eine Phase ist?
LG und Danke im vorraus Michi&Sarah
Mitglied inaktiv - 27.05.2003, 09:29
Antwort auf:
Stillverhalten meiner 2-Jährigen
?
Liebe Michi,
klingt ganz so, als ob deine Kleine gerade in der Phase ist, die im englischsprachigen Raum „Terrible Two" genannt wird. Das kann eine sehr anstrengende Zeit sein - für Mutter UND Kind.
Wichtig ist nun, dass ihr zum Einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung.
Es ist manchmal schwierig bei einem älteren Kind genau zu unterscheiden, will es jetzt wirklich das Stillen oder sucht es „nur" Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch mit einem fast zweijährigen Kind kannst Du sprechen und auch Abmachungen treffen, die dann auch eingehalten werden können - außer in „Katastrophensituationen".
Es kann nun sein, dass sich bei euch schon so etwas wie ein „Kampf" entwickelt hat, doch auch aus dieser Situation werdet ihr wieder einen Weg herausfinden, wenn Du deiner Tochter mit Eindeutigkeit begegnest, so dass sie klar erkennen kann „Mama meint das, was sie sagt und tut auch wirklich so".
Vielleicht magst Du das Buch „Nein, nein will nicht - Was tun wenn Kinder trotzen" von Barbara Sichtermann (rororo Taschenbuch) lesen. Mir hat es sehr geholfen. Leider ist es im normalen Buchhandel nicht mehr erhältlich, doch probier es doch einmal bei Amazon oder so bei den gebrauchten Büchern, wenn es dich interessiert.
Ein anderes Buch, das zur besseren Verständigung zwischen Eltern und Kindern beiträgt und dessen Vorschläge auch bereits bei kleinen Kindern praktikabel sind ist „Nun hör doch mal zu - Elternsprache - Kindersprache" von Adele Faber und Elaine Mazlish (dieses Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL-Stillberaterin erhältlich).
Ein weiteres empfehlenswertes Buch ist „Kinder fordern uns heraus" von Dreikurs sowie die Bücher von Thomas Gordon (Die Familienkonferenz, Familienkonferenz in der Praxis). Auch Steve Bidulph „Das Geheimnis glücklicher Kinder" ist lesenswert.
Ich wünsche dir viel Kraft und gute Nerven, für die momentan anstrengende Phase
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.05.2003