Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, mein drittes Kind Greta ist knapp 5 Monate alt. Vor etwa drei Wochen hat sie begonnen meine Brust anzuschreihen. Sie nuckelt und es kommt nicht sofort die gewünschte Menge, der Milcheinschuß dauert etwas, sie müßte länger saugen, das passt ihr nicht. Letzten Sonntag hatte ich eine Magendarmgrippe, in dieser Nacht ist sie in Stillstreik getreten, ihre längste Nahrungspause waren 14 Stunden. Da der normale Alltag mit drei Kindern schon sehr viel Kraft kostet, war ich soweit ihr Milchersatznahrung zuzufüttern, aber auch das hat sie wehement abgelehnt. Auch abgepumpte Muttermilch hat sie abgelehnt, jetzt streckt sie schon die Arme ablehnend nach vorne wenn sie nur die Föasche sieht! Nach ein paar Tagen bin ich jetzt wieder soweit, daß sie die Brust nimmt,aber ich muß dabei immer herumlaufen, manchmal dauert der Milcheinschuß bis zu 3 Minuten. Wirklich entspannend finde ich das nicht, besonders nachts oder vor der Tür des Flötenunterrichtes meiner großen Tochter. Es ist außerdem schwer dieses ständige anschreihen nicht persönlich zu nehmen, man gibt alles und es ist doch nicht genug. Ich trinke zur Zeit mindestens 4 Liter, 2 davon Stilltee, damit habe ich das Gefühl, die Milch schießt eher ein. Was könnte ich noch tun um die Milch schneller herzugeben, meine Tochter scheint sich in Geduld nicht gerade zu üben und ich möchte ungern den Rest unserer Stillbeziehung im Stehen oder herumlaufen verbringen. Auch möchte ich sie ungern so lange schreihen lassen bis sie die Flasche mit der Milchersatznahrung nimmt!
Liebe Rose, eine häufige Ursache für eine Störung des Milchspendereflexes ist (psychischer) Stress, durch den die Oxitozinausschüttung gehemmt wird. Deshalb ist die erste Maßnahme, die Sie ergreifen können, um den Milchspendereflex besser in Gang zu bekommen, sich möglichst zu entspannen. Vielleicht versuchen Sie es mit den Übungen, die Sie im Geburtsvorbereitungskurs gelernt haben oder einfach nur durch ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Da Wärme entspannend wirkt, sollten Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. Außerdem können Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht, förderlich sein. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. Bei einer Störung des Milchspendereflex kann vorübergehend versucht werden, den gehemmten Milchspendereflex durch die Gabe von künstlichem Oxytozin (z.B. Syntocinon Spray) auszulösen. Oxytocin hat sich als fördernd für den Milchspendereflex erwiesen und wirkt nicht toxisch auf das Baby. Dieses Spray sollte jedoch nicht länger als maximal 24 Stunden verwendet werden, da sich sonst sein Effekt umkehren kann. Syntocinon ist verschreibungspflichtig. Falls Sie daran interessiert sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Am besten wenden Sie sich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Kollegin erreichen können, hier einige allgemeine Tipps: Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind tatsächlich eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Noch ein letztes Wort zum Trinken. Als stillende Mutter müssen Sie nicht extrem viel trinken. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens wenn überhaupt zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkt die Frau zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Am besten richten Sie sich nach Ihrem Durstgefühl. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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