Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillschwierigkeiten, schreien

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillschwierigkeiten, schreien

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hallo liebe frau welter unser sohn ist 5 1/2 monate alt und macht seit geraumer zeit bei fast jedem stillen theater.das heisst konkret: ich lege ihn an, er hat auch hunger, trinkt gut und schnell ein paar züge und dann fängt es an: er ist noch am saugen, aber sein körper windet sich, er zappelt und ich hab den eindruck, dass er pupen muss oder der bauch kneift. manchmal knurrt er dann auch wie ein wolf.irgendwann kann er dann nicht mehr und hört schreiend auf zu trinken, obwohl ich nicht glaube, dass er satt ist. das problem ist am stärksten bei der zubettgeh-mahlzeit. da mach ich dann immer schon eine ablenkpause um ihn nach 10-15 min. wieder anzulegen, damit er noch ein bißchen trinkt.sonst hat er für die nacht nicht genug.nachts stille ich ihn auch so gegen 2.00-3.00uhr. das problem besteht seit ca8 wochen mal stärkel mal weniger ausgeprägt, aber eigentlich immer. momentan ist es wieder sehr schlimm und ich kann und will manchmal vor lauter verzweiflung nicht mehr, da es oft ein rechter kampf ist. es ist überhaupt kein entspanntes stillen, wenn ich weiss gleich fängt er wieder an zu schreien und es dauert dann bis er sich wieder beruhigt hat. ich weiss nicht mehr weiter. momentan bin ich wieder in einem tief und der überzeugung, dass es das beste wäre abzustillen, obwohl ich gern noch früh und abends weiterhin gestillt hätte. seit ca. 4wo. bekommt er beikost, mittlerweile mittags möhre-kartoffel, am frühen abend getreidebrei mit abgepumpter mumi.danach lege ich ihn an. milch habe ich genug. ein anderes problem: niels leidet unter verstopfung seit ca.6wo. die ersten drei mon. war er ein sog. schreibaby und hatte immer probleme mit dem bäuchlein. kein kia kann/will mir helfen, solange er gedeiht. was kann das sein? bitte helfen sie mir. danke im voraus liebe grüsse und toll, dass es ein forum wie dieses hier gibt, um sich mal"auszuheulen", denn bei meinem partner stoße ich nicht auf verständnis hinsichtlich der stillprobleme, da er das ja auch kaum mitbekommt. tschüß


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Liebe Tina, ich kann es gut verstehen, dass Du am Ende bist und sogar ans Abstillen denst. Ich werde versuchen, dir zu helfen, möchte dir aber ans Herz legen, dich mit einer Beraterin vor Ort in Verbindung zu setzen, die dir beim Stillen zuSEHEN kann und so gezielter helfen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort und deine Postleitzahl nennst, schaue ich gerne nach, ob es eine Beraterin in deiner Nähe gibt. Auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Sohnes. Zum einen erlebt deine Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher am Abend die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller sein. Schnuller können - wie alle künstlichen Sauger - zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Als nächstes kannst Du einmal eine Stillzeit ganz genau beobachten. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Sohn die von dir bevorzugte Haltung nicht. Ich hoffe, die Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich bitte wieder! LLLiebe Grüße Biggi


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