Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillproblem

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillproblem

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 4 Monate alt und bisher hab ich voll gestillt. Seit Ostern schläft sie durch (von 19.00 o 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr) und die Nachtmahlzeit fällt weg. Seither hab ich tagsüber Probleme beim Stillen, d.h. ich hab das Gefühl, nicht mehr genug Milch zu produzieren und die Brüste fühlen sich total leer an und meine Tochter ist auch ganz schnell mit einer Brust fertig. Tagsüber stille ich 5 Mal (6.00 Uhr, zwischen 9.00 Uhr und 10.00 Uhr, zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr, zwischen 16.00 und 17.00 Uhr und vor dem Zubettgehen). Morgens und Vormittags sind meine Brüste total voll und je später es wird, um so schlaffer fühlen sie sich an. Habe mir jetzt eine Waage ausgeliehen, um die Milchmenge zu kontrollieren und morgens und vormittags trinkt sie um die 210 ml und mittags und nachmittags zwischen 100 und 120 ml und abends nur 80 ml. Bisher hat meine Tochter nicht abgenommen (ich muss sagen, dass ich ein ziemlich großes und schweres Kind habe-7400 g und 65 cm), aber ich hab Angst, dass meine Milch nicht mehr ausreicht und ich bald mit Brei anfangen muss. Eigentlich würde ich gern mind. 6 Monate voll stillen. Ich trinke schon sehr viel (auch Malzbier und Stilltee) und pumpe-dem Rat einer Hebamme folgend-mittlerweile auch wieder nachts so zwischen 50 und 60 ml ab, trotzdem bleiben die Brüste tagsüber zwischen den Stillmahlzeiten schlaff. Was kann ich noch tun und muss ich doch bald mit Brei anfangen? Vielen Dank! MfG


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Liebe Netti76, weiche Brüste sind KEIN Hinweis auf zu wenig Milch, im Gegenteil, nach den ersten Wochen ist es absolut normal, dass die Brust wieder weich (und oft auch kleiner wird). Das bedeutet nicht, dass die Milch weniger geworden ist, sondern ist ein Hinweis darauf, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat. Achten Sie einmal auf die folgenden Anzeichen bei Ihrem Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Baby auch satt wird. Als stillende Mutter müssen Sie nicht extrem viel trinken. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens wenn überhaupt zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkt die Frau zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Am besten richten Sie sich nach Ihrem Durstgefühl. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Geben Sie Ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung nach. In vielen Fällen hat es sich bewährt, wenn die Mutter sich für ein paar Tage mit dem Baby ins Bett legt und sich nur um die Versorgung des Babys kümmert. Vielleicht kann Ihnen ja Ihr Partner oder eine andere Person den Haushalt abnehmen. Zusätzlich wäre es sinnvoll, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden könnten, die Ihnen im direkten Gespräch noch gezieltere Tipps geben kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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o mann ich beneide dich ein wenig...;-)))


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Hi Netti, klingt wirklich alles total super bei Euch. Ist es nicht krass, wie ein bisschen (Fehl)-Information den Unterschied machen kann zwischen einer gluecklichen und einer ungluecklichen (oder gar zum Scheitern verurteilten) Stillbeziehung. Was glaubst du wieviele Muetter in deiner Situation das Zufuettern anfangen, wobei wirklich alles PERFEKT laeuft, weil sie, wie du (und ich vor nicht allzu langer Zeit) bestimmte Entwicklungen fehlinterpretieren (z.B. weiche Brust mit Milchmangel gleichsetzen). Ich hoffe, Kristina konnte dich rundum beruhigen und wuensche Euch noch eine lange und glueckliche Stillzeit! LG, S


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