Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillproblem

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillproblem

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Hallo, ich brauche dringend einen Rat. Seit ungefähr drei Wochen trinkt mein Sohn (3,5 Monate) immer schlechter. Nicht nur dass die Abstände erschreckend hoch werden, von tagsüber bis zu 6 Stunden und nachts bis zu 8 Stunden, nein, auch die Stilldauer ist sehr niedrig. Er trinkt meist drei, vier Minuten und dann nur noch mit "sanfter Gewalt", da er unruhig sein Köpfchen immer abwendet und stöhnt, sich steif macht, die Brustwarze ständig losläst und manchmal sogar weint. Gewichtsmäßig hat er in den letzten zwei Wochen kaum zugenommen. Vor sieben Wochen wog er 6000 gr, jetzt wiegt er um die 6.800 gr. Ich mache mir Sorgen, dass er nicht ausreichend Nahrung bekommt, obwohl er einen sehr lebhaften und glücklichen Eindruck macht. Erschwerden kommt hinzu, dass mein Sohn nie schreit, wenn er Hunger hat, sondern eher quängelt. Er quängelt aber auch wenn er langeweile hat oder vor dem Stuhlgang, so dass ich auch nicht richtig weiß, wann er hunger hat oder nicht. Sollte ich Ihn öfter anlegen, auch entgegen seines Hungeranzeichens oder sollte ich doch abwarten, bis er sich meldet? Wie viele Stillmahlzeiten sollten Kinder pro Tag überhaupt haben? Bei ihm sind es zurzeit 4. Ich bin total verunsichert und bitte um Hilfe!


Biggi Welter

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Liebe Manula, nur vier Mal Stillen innerhalb von 24 Stunden ist in der Tat recht ungewöhnlich für ein so kleines Baby. Wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei Ihrem Sohn aus? Entwickelt er sich altersgerecht und gedeiht er gut? So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Bitte wenden Sie sich so schnell wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe. Ihre Schilderung lässt leider einige rote Lampen bei mir aufleuchten und es wäre fahrlässig, wenn ich auf die Distanz und nur über den Bildschirm jetzt irgendwelche Empfehlungen aussprechen würde. Für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Vielen Dank für die Beratung. Ich bin selbst sehr besorgt gewesen, da mir mein Instinkt schon sagte, es kann nicht unbedingt normal sein. Der Fehler liegt jetzt im nachhinein betrachtet wohl am Schnuller. Ich vermute, dass so die Hungerzeichen unterdrückt wurden. Außerdem ging ich immer davon aus, dass Babys richtig Hunger haben müssen, damit sie gut und viel trinken, vielleicht ein Irrtum. Ich habe jetzt begonnen ihm immer die Brust anzubieten, wenn er unzufrieden ist und es klappt, dass er mehr trinkt. Ich weiß nur nicht, wieviel sollten denn Babys pro Eahlzeit trinken? oder ist es mal mehr und mal wenig? von der entwicklung her, war der Arzt zufrieden, doch ich gehe vorsichtshalber morgen früh zur Kontrolle. Sein Geburtsgewicht betrug 4.300 gr. und momentan mit 15 Wochen wiegt er ca 6.700 gr. und ist 65 cm groß; Kopfumfang liegt bei 44 cm. Nasse windeln hat er 4-5 und 2-3 mal viel Stuhlgang am Tag. Der Milchspendereflex ist nur dann sehr stark, wenn die Brust richtig voll ist und das ist meistens nachts. Da trinkt er aber am meisten und am ruhigsten. Dennoch würde ich gerne mit einer Stillberaterin reden, um jegliche Zweifel aus der Welt zu schaffen. Schließlich soll es meinem Schatz an nichts fehlen. Postleitzahl: 97469 Danke, Biggi


Biggi Welter

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Liebe Manula, Ihr Baby hat durchschnittlich etwa 160 Gramm pro Woche zugenommen, das ist in Ordnung. Ich denke, dass Sie auf dem richtigen Weg sind, wenn Sie das Baby jetzt einmal anschauen lassen, den Schnuller verbannen und möglichst oft anlegen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Ihr Kind wird auch immer unterschiedliche Mengen trinken und Sie brauchen auch sicherlich nicht jedes Mal wiegen. Sie können sich an Frau MOLL BREUNIG Heike, Tel.: 09728 907569 wenden, sie kann Ihnen sicherlich weitere Tipps geben! LLLiebe Grüße, Biggi


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