Mitglied inaktiv
Hallo, seit langer Zeit schon ist das Stillen ein einziger Kampf. Wenn ich Glück hab, trinkt meine Kleine ohne Probleme aus der Brust, aber meistens biegt sie sich und brüllt und dann geht oftmals gar nichts mehr. Anfangs hat sie trotzdem gut zugenommen, aber nun sind es nur noch 100g die Woche und es wird immer schlimmer. Es kommt mitunter vor, dass sie 12 Stunden hintereinander nichts mehr trinkt. Ein- bis zweimal am Tag extremes Wehren beim Stillen (mit nicht oder nur minimalem Trinken) ist schon normal. Habe ich evtl. zu wenig Milch? Meine Kinderärztin hat mir geraten zuzufüttern und 2 Tage lang hat das auch geklappt, nun nimmt sie allerdings die Flasche gar nicht mehr. Wenn der Milchspendereflex einsetzt, spritzt es meist sehr, manchmal kommt sie damit klar, manchmal nicht und dann trinkt sie auch nicht mehr. Da ich jetzt schon Angst vor der Stillsituation habe, setzt der Milchspendereflex auch immer später ein. Was kann ich tun, damit dieser schon eingesetzt hat, bevor sie anfängt zu trinken, denn dann geht es ja immer noch am besten??? Sie trinkt übrigens immer nur 3-5 Minuten und nur eine Brust, manchmal ist sie danach ruhig und manchmal nicht. Hat sie aber auch schon immer so gemacht (eine Brust für nur kurze zeit). Ist wirklich dringend, bin schon ganz verzweifelt und am Heulen! Gruß Mandy
Liebe Mandy, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Da Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Wahrscheinlich haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und es protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hab noch vergessen zu erwähnen, dass Josy auch schon an meiner Brust solche Probleme gemacht hat, als sie noch keinen Schnuller und keine Flasche bekommen hat.
Mitglied inaktiv
Hallo liebe Mandy, Du scheinst gerade genau mein Problem zu haben. Dabei ist .... bereits mein 2. Kind und beim 1. hatte ich überhaupt keine Probleme mit dem Stillen. Ich habe gerade überhaupt keine Zeit zum Schreiben, auch ich bräuchte schnellen Rat. Gerade halte ich mich über Wasser mit Abpumpen von Muttermilch (weil meine keine Fertigmilch akzeptiert) und versuche das Zufüttern schnell zu etablieren. Ich hätte eine Vermutung: daß sie evtl der Schweißgeruch an der Brust stört?? Obwohl ich da sonst keine Probleme habe... :o) Vielen Dank für Ratschläge und Tips! R.
Mitglied inaktiv
Ich glaube nicht, dass es sich um eine Saugverwirrung handelt, dieses Verhalten hat meine kleine schon gehabt, als sie ausschließlich die Brust bekommen hat. Mittlerweile hat sie schon seit über 9 Stunden nix mehr getrunken, auch nicht aus der Flasche. Wenn ich abpumpe, kommt fast keine Milch mehr??? Auch der Milchspendereflex kommt erst sehr spät, weil ich schon mit Herzklopfen etc. ans Stillen herangehe. Meine PLZ: 19057 Schwerin! Ist ganz dringend!!!
Liebe Mandy, so lange das Kind einen Schnuller bekommt, kann eine Saugverwirrung nie ausgeschlossen werden und Ihr Baby zeigt leider die typischen Symptome. Wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch ein Milchpumpe ausgelöst wird. Ihre Milch ist nicht plötzlich vollständig weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass SIE SICH alle Ruhe und Entspannung gönnent, die Sie bekommen können. Wenn möglich, legen Sie sich mit Ihrem Baby ins Bett und kümmern sich um nichts anderes, als um Ihr Kind, sich und das Stillen. Ruhen Sie sich aus, gönnen Sie sich etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die Ihnen gefällt). Falls Sie einen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben, setzen Sie die Entspannungsübungen, die Sie dort gelernt haben gezielt vor dem Anlegen ein. Denken Sie an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuchen Sie alle Störungen auszuschalten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lassen Sie sich vom Partner verwöhnen. Keine Angst, das muss jetzt nicht das Ende eurer Stillbeziehung sein. Sie können sich an Frau JUCKEL Anja, Tel.: 038209 490273 wenden, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo liebe Stillberatung Mein Sohn ist elf Monate alt und ich stille ihn von Anfang an voll. Da ich aber seit knapp drei Monaten das Stillen als sehr unangenehm empfinde, stille ich tagsüber gar nicht mehr. (Das hat super geklappt und er hat es auch nicht „vermisst“). Zum Einschlafen, einmal in der Nacht und am Morgen stille ich weiterhin. I ...
Am 11.11.2020 kam meine Tochter Rosa zur Welt. Nach einem Not-Kaiserschnitt hat der still-Start super geklappt und an Tag zwei hatte ich bereits den Milcheinschuss. Seit dem habe ich keine Entzündung oder irgendwas gehabt, weshalb es umso schlimmer für mich ist, dass Rosa einfach nicht richtig trinkt. Dazu muss ich sagen, meine Hebamme hat mich e ...
Hallo :) Ich stille meine Tochter seit 4 Monaten schon voll. Nun habe ich das Problem das die rechte Brust kaum bis gar keine Milch mehr hat. Ich stille nachts nur mit der linken Brust ( aus Bequemlichkeit). Tagsüber lege ich dan immer erst an der Rechten Brust an um es irgendwie auszugleichen. Hat bisher auch super geklappt aber seit paar Tagen g ...
Folgendes: Meine Tochter ist jetzt 6 Wochen alt. Nach einer Traumhaften Geburt wurde mir im Kh direkt das Stillhütchen angedreht. Nach viel Kampf, konnte sie nach 2 Wochen ohne. Da ich viel Milch habe, gehört sie schon immer zu den schnellen Trinkern. Trank immer nur eine Seite und die höchstens 8-10 min, mal auch nur 5. Danach fing sie dennoch im ...
Liebe Frau Welter, Vor einer Woche habe ich meine Tochter entbunden. Sie hat aber danach nicht an der Brust gesaugt. Mir wurden dann Stillhütchen gegeben, damit sie die Brust besser in den Mund nehmen konnte. Aber trotzdem hat sie immer geschriehen und ich habe dann immer Panik bekommen, dass sie gleich verhungert. Deshalb habe ich sie zugefütte ...
Baby lehnt bei Bauchschmerzen oftmals die Brust ab, es ist oft ein Kampf ihn anzulegen obwohl die Milch ausreicht, weil wenn er dann mal trinkt ist er auch zufrieden. Bin total verzweifelt; ausserdem ist die Milch an der rechten Brust mehr wie an der linken da der Milchspendereflex besser funktioniert wie links. Er hat seit seiner zweiten Lebenwoch ...
Liebe Biggi, wir haben folgendes Problem: Mein Sohn ist 15 Wochem alt, ich stille voll. Seit nun ca. 1 Woche dockt er ständig ab beim stillen. An ab an ab… Es ist super anstrengend zu stillen. Er hat auch einen Schnuller. Kann es sein, dass er eine Saugverwirrung hat? Kann es auch sein, dass dies so spät eintritt (mit 15 Wochen)? Ich weiß, dass ...
Guten Tag, neulich hatte ich mich bereits wegen Stillproblemen an Sie gewendet (starker Milchspendereflex). Nun habe ich beim Versuch des Ausstreichens festgestellt, dass die Brust, die sich als eher problematisch erweist, nicht viel Menge Milch abgibt, sondern vielmehr zwei oder drei ganz dünne Strahle, die wie eine Fontäne im Hohen Bogen spritze ...
Hallo, mein Sohn ist am 04.08.2023 geboren und hat in den ersten 10 Wochen beim Stillen sehr gut mitgemacht. Nun ist es so, das er sich seit Mitte Oktober, sehr häufig dagegen "wehrt". Er weint anfangs sehr häufig oder überstreckt sich sehr stark. Manchmal dockt er an und dann wieder ab, dies mehrmals hinter einander. Ich bzw. Oft auch mithilfe ...
Guten Abend, Was bin ich über dieses Angebot froh! Meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt und ich stille voll, bis auf ein paar zuletzt sehr gestresste Abpump-Versuche. Nach zwei entspannten Still-Wochen zu Beginn, bin, klappt das Trinken tagsüber leider nicht mehr ganz rund und harmonisch wie zu Beginn. Trotz für mich sichtbare Hungeranzeich ...
Die letzten 10 Beiträge
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen