Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillmarathon und keine Besserung der Milchmenge

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillmarathon und keine Besserung der Milchmenge

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi (und auch alle anderen), seit 1,5 Wochen versuche ich die Milchmenge zu steigern, da diese durch große Stillpausen (6-8 Stunden) reduziert hat. Der Bedarf an Milchmenge ist jedoch gestiegen, so dass ich nun im Rhythmus von 3 Stunden stille und abpumpe. Leider erhöht sich die Menge nicht, bleibt bei 70ml. Mein Kleiner hat jedoch immer noch Hunger und ich kann ihm nach dem alles verbraucht ist, Brust und Flasche, nichts mehr anbieten. Wir haben ihn mal gewogen. Bei der der U3 am 26.09.06 hatte er 4800gr jetzt am 01.11.06 hat der 5200gr was meiner Meinung zu wenig ist. Ich habe mich schon informiert über Zusatzmilch von Aptamil Pre, die mir am besten erscheint. Meinst du, ich sollte es ausprobieren und die Milch dazugeben? Wenn ja, welche Auswirkungen hat diese Zugabe auf die Verdaurung (Blähungen, Verstopfungen, Stuhlfarbe, wie oft Stuhlgang) oder muss ich diese Frage bei Frau Höfel odern Herrn Busse stellen? Vielen Dank LG Anja


Biggi Welter

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Liebe Anja, vielleicht solltest Du einfach noch mehr anlegen und auch schauen lassen, ob dein Kind überhaupt korrekt und effektiv saugt. Wird in dieser Situation zugefüttert, so kann das zu einem ungewollt frühen Abstillen führen, außerdem kann dein Kind saugverwirrt werden. Sicherlich kannst Du auch zufüttern, wenn dir dieser Weg lieber ist. Es kann anfangs zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von "xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle ZWEI Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen, wenn dein Kind korrekt trinkt. Leider kann ich weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Wie lange kann es dauern bis sich die Milchmenge dauerhaft wieder erhöht. Danke


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