Mitglied inaktiv
Hallo ich habe diese Frage bereits ins Elternforum geschrieben. Aber Zufüttern eine Expertin zu fragen ist mir sehr wichtig. Meine Tochter wird nächste Woche vier Monate. Leider war Sie letzten Freitag bei der U4 viel zu leicht . Ansonsten ist sie wach und zeitgemäß entwickelt aber etwas bleich. Sie war allerdings die letzte Woche verschnupft, muss oft niesen und bekam nach der Impfung am Wochenende leicht erhöhte Temperatur. Geburtsgewicht 3600g leichtestes Gewicht 3280 (Sie hatte Neugeborenengelbsucht) Bei U4 nur 4700 Sie trinkt sehr langsam- braucht immer eine Stunde und gibt dann meist erschöpft auf. Brustwechsel kann ich leider nicht, da nach Brustentzündung und anderen Problemen links seit langem keine Milch mehr kommt. Seit dem Krankenhaus verwenden wir Stillhütchen. Arzt schlug Zufüttern vor. Mein Mann hat Panik, dass die Kleine nicht gedeiht. Ich würde gerne weiter stillen, will aber sicher sein, dass ich meinem Kind mit meiner Einstellung nicht schade. Am Samstag Abend habe ich nach dem Stillen noch abgepumpte Milch zugefüttert. Die Kleine trank 90ml in 10min. Dabei hatte ich sie vorher bis zur Erschöpfung zwei Stunden lang gestillt und sie war immer noch hungrig. Was soll ich tun? Bisher habe ich getan: -Stilltee, Malzkaffee, alkoholfreies Bier trinken- mache ich seit Monaten - zwei Stilltage eingelegt- heute und gestern -Kontakt mit Stillberaterin in KA aufgenommen. Leider keine Antwort bisher. -Stillhütchen ausschleichen - bisher erfolglos, sie schreit nach kurzer Zeit -Nuckelgebrauch reduzieren- nimmt sie seit dem Krankenhaus -Abpumpen zum Verfüttern- kam fast nichts raus 10ml in 20Min -Haushalt bleibt liegen -Kind jeden Tag wiegen, damit Gewicht nicht absinkt Stress lässt sich leider nicht ganz vermeiden, da mein Vater eine Woche nach Charlottes Geburt verstorben ist. Außerdem habe ich momentan natürlich noch Streit mit meinem Mann, der die Kleine gerne zufüttern würde weil er sich Sorgen macht. Die die gesamte Verwandtschaft will schon lange, dass die Kleine mit Grießbrei, Schoppele, Beikost, Rinderbrühe...aufgepeppelt wird. Ich kann es nicht mehr hören. Was kann ich noch tun um mein Baby satt zu bekommen? Macht ein Osteopath Sinn? Oder soll ich doch nachgeben und Prenahrung HA verfüttern. (Wir sind beide Allergiker) Kann zufüttern und stillen doch irgendwie klappen? Falls die Kleine nicht bis Ende nächster Woche zunimmt will ich auf alle Fälle zufüttern. Dabei wollte ich eigentlich mindestens 6 Monate stillen. Bin ziemlich verzweifelt. Wer hat noch eine Idee? Oder kann mir Mut machen, dass die Kleine doch noch zunimmt. Vielen Dank und liebe Grüße Sabine Ps. Nachtrag: Seit heute früh hat sie 5kg Marke geknackt. Bisher ohne Zufüttern. Vielleicht stimmte Waage bei Arzt nicht - oder meine aus der Apotheke geht falsch.
Liebe Sabine, ein Gewichtsverlust oder Gewichtsstillstand ist immer ein Alarmzeichen. Es muss nicht gleich etwas Bedrohliches sein, doch bei einem so kleinen Baby sollte in JEDEM Fall festgestellt werden, warum es nicht zugenommen hat. In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit dem Kinderarzt (oder holst die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Auch wenn Du jetzt keine Milch auf einer Seite hast, wird diese wieder kommen, probiere es mal aus! Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
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