Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine kleine Tochter wurde am 01.09. mit 4520 g und 51 cm geboren. Am 06. kamen wir nach Hause. Schon die letzte Nacht im Krankenhaus weinte sie ständig nach der Brust, wobei die Tage i. O. waren, Stillmahlzeiten innerhalb von 3-4 Stunden und dann schlief sie. Die Schwestern meinten es wäre ein sehr großes Kind und man müßte zusehen, sie satt zu bekommen, oft wurde ihr noch Glukose gegeben, weil sie dann ruhig war. Zu Hause geht es jetzt so weiter. Die Tage sind i. O., sie kommt ca. alle 3 Stunden und schläft dann auch friedlich, weint sehr wenig. In der Nacht scheint sie dies alles nachzuholen. Ich und auch sie schlafen fast gar nicht. Sie weint und will ständig an die Brust, aber nicht nuckeln, sondern richtig trinken. Soll ich sie weiterhin immer wieder anlegen ? Kann sie keine Bauchschmerzen von ständiger "Frischmilch" auf halb verdaute Milch bekommen ? Ich habe sie letzte Nacht auch einmal schreien lassen (nicht länger als 10 Min), war aber keine gute Idee, sie wurde nur noch ärgerlicher. Ich denke sie hat wirklich Hunger, aber das fast halbstündige Anlegen zermürbt ! Kann ich eventuell zu wenig Milch haben ? Kann ich mir aber auch eigentlich nicht vorstellen, da die Milch richtig aus den Brüsten läuft und es tagsüber gut klappt. Sollte ich die Kleine tagsüber öfter wecken, damit sie sich dann und nicht in der Nacht noch besser satt trinken kann ? Kann es sich jetzt schon um einen Wachstumsschub handeln ? Da ich noch einen dreijährigen Sohn habe, kann ich leider die verlorenen Nächte schlecht nachholen und wäre froh, wenn sie sich endlich, zumindest nur alle 2 Stunden, melden würde. Mein 1. Kind habe ich übrigen 6 Monate voll und dann bis zu einem Jahr langsam abgestillt. Viele Grüsse Ingrid
? Liebe Ingrid, dein Baby ist noch nicht einmal zwei Wochen alt und es kann noch nicht wissen, dass es einen Unterschied von Tag und Nacht gibt, in dem Sinne wie wir Erwachsenen es uns vorstellen. Sie wird noch einige Zeit brauchen, um sich an den Familienalltag zu gewöhnen. Es muss erst langsam lernen, dass es sich an diesen für uns Erwachsene so selbstverständlichen Wechsel gewöhnen soll. Du kannst dein Kind dabei unterstützen, indem Du die nächtlichen Stillzeiten ganz ruhig und ohne großartiges Gespräch verlaufen lässt. Kein Licht anmachen oder allenfalls ein kleines Nachtlicht, nicht spielen und nur leise und beruhigend sprechen und wickeln nur, wenn es gar nicht anders geht. Tagsüber hingegen sollte es nicht mucksmäuschenstill sein. Dieses Vorgehen hilft dem kleinen Menschlein zu erkennen, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt. Außerdem muss sich die Stillbeziehung erst richtig einspielen und dafür kannst Du schon etwa sechs Wochen einrechnen, bis sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einigermaßen eingependelt hat. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dieses häufige Stillverlangen ist für ein so winziges Baby vollkommen normal und es ist auch vollkommen normal, dass dein Baby jetzt sehr oft Hunger hat. Ob dein Baby genügend Muttermilch bekommt, kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind alle diese Punkte erfüllt, dann gedeiht dein Kind und es gibt keinen Grund an deiner Milchmenge zu zweifeln. Inzwischen sind sich alle Stillexperten einig, dass das Stillen nach Bedarf die beste Lösung für Mutter und Kind ist. Auf diese Weise bekommt ein Baby die Nahrung, die es braucht, dann wann es sie braucht und die Milchmenge der Mutter stellt sich am besten auf den Bedarf des Babys ein. Eine Ausnahme davon ist ein schlecht gedeihendes Kind, das viel schläft. In diesem Fall muss die Mutter die Initiative ergreifen und das Kind zum häufigeren Trinken an der Brust wecken. Es gibt auch keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einzuhalten, denn das Kind bekommt keine Bauchprobleme, wenn es häufig angelegt wird. Die Theorie „keine frische Milch auf angedaute Milch" ist wissenschaftlich nicht haltbar. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Hab noch ein wenig Geduld mit dir und deinen Baby, es wird bald einfacher werden und in der Zwischenzeit, scheue dich nicht, alle Hilfe für Haushalt, Einkauf usw. anzunehmen, die Du bekommen kannst, solange diese Hilfe nicht darin besteht, dir einzureden, dass es besser wäre weniger zu stillen oder sogar abzustillen. LLLiebe Grüße Biggi
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