Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und zufüttern/ Baby nur nach Flasche zufrieden

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und zufüttern/ Baby nur nach Flasche zufrieden

Lotta22

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Hallo, Meine Tochter (jetzt 5 Wochen) und ich hatten einen schwierigen Stillstart. Schon im Kreißsaal gabs nach wenigen Minuten Stillhütchen weil das andocken nicht so richtig klappte, die Hebamme sagte, meine Brustwarzen wären wohl nicht gut zu erfassen (später sagte eine andere Hebqmme, dass dies bei meinen Brustwarzen völliger Quatsch sei, man habe sich wohl nur nicht die Zeit genommen, jetzt klappt es aber leider nicht so richtig ohne). Die Hütchen waren dann auch noch zu klein, so hatte ich von Anfang an kaputte Brustwarzen und Stillen war nur mit Schmerzen verbunden. 3 Milchstaus, eine Mastitis mit Antibiotika und viel Stress später habe ich bis letzte Woche immernoch ausschließlich MuMi gegeben, rechts hat sie immer getrunken, links musste ich abhängig von den Schmerzen immer mal wieder 2-3 Tage Stillpause einlegen und pumpen (abgepumptes erst mit Fingerfeeding, inzwischen Flasche). Nachdem die Kleine erst gut zunahm und nach 10 Tagen ihr Geburtsgewicht (3450g) wieder hatte, stagnierte die Zunahme. Bei der U3 sagte schon der KiA man müsste über Pre zufüttern nachdenken. Unsere Hebamme hatte uns darauf schon vorbereitet, wir haben versucht möglichst viel zwischen dem stillen zu pumpen und das zu füttern. Aber seit Dienstag sagte sie auch, langsam wäre der Punkt erreicht Pre zusätzlich zu geben. Lotta wiegt jetzt 3800g. Jetzt habe ich natürlich Angst dass die Milch nie wieder ausreichen wird und wir da irgendwie jetzt nicht mehr rauskommen. Wir sollen Pre nach den Stillmahlzeiten nach Bedarf geben und sie trinkt auch 90-180ml NACHDEM ich sie schon gestillt hatte. Wir haben Testweise mal eine Mahlzeit nur Flasche gegeben, da trinkt sie auch etwa 150ml. Also wirkt es irgendwie als ob das stillen gar nicht hilft. Ich hab ne Doppelpumpe und kriege bei 20min insgesamt auch ca. 150ml, das wirkt ja eigentlich nicht als ob viel zu wenig Milch da ist. Sie hat auch die letzten Wochen in den Abendstunden fleißig "geclustert" und hängt zwischen 18/19 Uhr Bis nachts um 12 oder 1 nur an der Brust. Allgemein wirkt es so, dass sie nach der Flasche viel viel zufriedener war als nachm Stillen. Sie trinkt sehr lange und ist meistens mindestens eine Stunde mit der Brust beschäftigt. Wobei ich sie immer wieder wecke oder durch Kompression/Massage versuche den Milchfluss anzuregen. Trotzdem wirkt sie nach dem Stillen unzufrieden, weint noch viel, sucht etc. Nach der Flasche macht sie das nicht. Da hat sie längere Wachphasen ohne schreien oder wacht vom schläfchen auf ohne sofort zu brüllen. Ich würde gerne auf Dauer wieder zurück zum Vollstillen bzw. Voll MuMi (zusätzlich pumpen ist schon okay und ich mag auch, dass der Papa ihr dann auch mal die Flasche geben kann) , bin aber etwas ratlos. Ich möchte ja auch dass es ihr gut geht. Ich kann aber langsam auch nicht mehr, weil die letzten 5 Wochen immer nur von "du musst viel anlegen, anlegen, anlegen" und Schmerzen begleitet waren und trotzdem hat es nicht gereicht. Ich habe das Gefühl, ich kann nur noch schlafen, essen oder Stillen und trotzdem geht es ihr ja nicht gut dabei. Hast du einen Rat, wie sie evtl soviel aus der Brust kriegt, dass sie da auch zufrieden ist? Ich wäre natürlich froh darum wenn sie das auch in 40-50min Brust schaffen würde. Bei 8 Stillmahlzeiten ist das sonst einfach echt frustrierend, wenn es jedes mal mehr als eine Stunde dauert. Oder wird es auf Dauer wohl doch eher auf Flasche hinauslaufen? Kann das mit dem Stillhütchen einen Einfluss auf die Menge haben die sie aus der Brust bekommt? Ich weiß auch, dass Stillen Zeit braucht für beide Seiten und sich da einspielen müssen - wenn ich jetzt wüsste, zwei Wochen dauerts noch, dann könnte ich das vielleicht durchhalten, aber das kann ja auch keiner prophezeien. Wenn das so weiter geht wie immoment, kann ich glaub ich bald nicht mehr anders als abzustillen, weil es mir mit der Situation so jetzt einfach nur schlecht geht. Vielleicht hast du ja noch einen Rat für mich. Ich würde wirklich gerne weiter stillen... :)


Biggi Welter

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Liebe Lotta22, das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Da hilft es dann auch nicht, viel und oft anzulegen. Du solltest deshalb wenn möglich auf künstliche Sauger und Flasche verzichten. Hast du schon mal von einem Brusternährungsset oder der Becher- Fütterung gehört. Das kann in deinem Falle hilfreich sein und solltest du der Flaschenfütterung vorziehen. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Bitte wende dich an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben, wie du dein Baby an die Brust führen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Auch ich bin jederzeit für dich da und stehe dir gerne zur Seite! Ich bin sicher, dass du zum Vollstillen kommen kannst, aber es braucht kompetente Hilfe und Geduld! Lieben Gruß Biggi


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