Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und schlafen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und schlafen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Mein 2.Sohn ist jetzt 10 Wochen und ich stille ihn voll (grins... bin stolz auf mich). Wir haben aber keinen Rhytmus. Was ich auch nicht weiter schlimm finde. Aber: ich möchte ihn daran gewöhnen, daß er im abgedunkelten Zimmer sein Vor-und Mittagschläfchen hällt. Dennmir hat man heute morgen (Hebamme) gesagt, daß die Kinder die immer bei Licht schlafen, und nur nachts im Dunkeln liegen (was er auch ohne Probleme macht) früher aufhören mittags zu schlafen, da sie zu Vorwitzig werden, und es auch nicht gewöhnt sind, im Dunkeln zu schlafen. Ich habe es mal probiert, und er hat mittags nur geweint. Da habe ich ihn wieder rausgenommen und in den Stubenwagen gelegt, da ist er eingeschlafen. Ich würde ihn auch gerne stillen, und dann ins bett legen, aber tagsüber spielt er nach dem stillen immer noch. Er schläft oft erst ne stunde später ein.Oft ohne daß ich was mitbekomme. _Wie kann ich es anstellen, daß er morgens und mittags in seinem Bett (abgedunkelt) schläft? Kann es nicht sein, daß er vielleicht mit nem 1/2 Jahr doch im Dunkeln sein Mittagsschlaf hällt? Oder ist das so abwägig? Bin jezt etwas durcheinander, da er eigentlich super schläft. Danke


Biggi Welter

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Liebe Myri, natürlich kann es sein, dass dein Kind in einigen Monaten alleine schläft, meine Kinder haben nie im Dunklen geschlafen und mittags trotzdem lange Siesta gehalten :-). Myri Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Dein Kind braucht deine Nähe und wahrscheinlich auch das geborgene Gefühl an der Brust. Das ist sicher nicht immer einfach für die Mutter, die auch mal gerne was anderes tun würde, aber letztlich kostet es nicht mehr Nerven und Zeit, als sich ständig neue Methoden auszudenken und das Baby weinen zu lassen. Sobald das Kind die nötige Reife hat, wird es von selbst alleine (ein)schlafen. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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...wo keine sind. Ich lasse meine Kinder tagsüber bei Licht schlafen, nachts im Dunkeln. So können sie sich orientieren, wann Tag und wann Nacht ist. Der Mittagsschlaf soll doch dem Kind dienen und nicht der Mutter, von daher ist es doch egal welches Kind früher und welches später den Mittagsschlaf aufgibt, oder? Von der Theorie Deiner Hebi halte ich ehrlich gesagt nichts. Ich hab' nur gute Schläfer und das hängt definitiv nicht von den Lichtverhältnissen ab, sondern von den Bedürfnissen der Kinder. Sogar meine Große legt sich manchmal noch mittags hin. Sie ist jetzt zehn Jahre und kennt keine abgedunkelten Räume bei Tag. ;o) LG Steffi


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