Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Ich habe mal wieder eine Frage oder eher ein Problem, da meine soziale Umwelt mich verunsichert. Lara ist 5einhalb Monate alt und wird voll gestillt. Nachts wird sie alle zwei, manchmal auch jede Stunde wach. (Von 20.30 bis etwa 00.30 schläft sie oftmals durch, kommt danach aber bis 6.30 eben fast stündlich.)Allerdings schläft sie beim Stillen wieder sofort ein, es gab bisher noch kein nächtliches Rumtragen, worüber ich sehr froh bin. Kann ich Lara trotzdem auf evtl. alle drei Stunden wach werden trainieren? Und wie? Ein aus meiner Sicht größeres Problem ergibt sich am Tag. Lara schläft 8wenn überhaupt)nur beim STillen ein, mag nie im Kinderwagen liegen (beim Spazieren wird sie im Tuch getragen) und wird wach, sobald ich sie irgendwo (egal wo) ablege. Im Moment verschärt sich das ganze, da sie ja anfängt sich nach allem umzudrehen, zu gucken und dann oft übermüdet ist und den Einschlafpunkt überwindet. Alle Ratschläge von außen lauten: schreien lassen. Selbst der Kinderarzt meinte das. Sie bekommt Tagsüber ihren Schlaf ganz einfach nicht und wird daher verdreht. Auf Verständnis kann ich nur noch bei meinem Mann hoffen, der den Haushalt neben seinem Beruf übernommen hat. Ich muss ja mit Lara auf dem Arm sitzen bleiben, damit sie überhaupt schläft. Ich denke Lara hat sicher ab und zu einen Grund sehr viel Aufmerksamkeit zu verlangen, z.B., wenn sie krank ist. Aber insgesamt sollte sich etwas ändern. Nur wie? Eine ziemlich verzweifelnde Stella bedankt sich bei dir!
? Liebe Stella, wie schön, dass dein Mann dich so unterstützt. Deine Tochter hat mit Sicherheit einen Grund, wenn sie so viel Körperkontakt und Aufmerksamkeit braucht. Sie will dich nicht ärgern oder drangsalieren und es ist wohl kaum der richtige Weg sie einfach so lange weinen zu lassen, bis sie aus Resignation und Verzweiflung aufhört. Laras Tage sind jetzt extrem aufregend. Jeder Tag bringt etwa Aufregendes und Neues. Sie übt jeden Tag an neuen Fähigkeiten und Entwicklungsschritten. Da ist es kein Wunder, dass sie nachts das verarbeitet, was der Tag an faszinierenden und packenden, manchmal vielleicht auch angsteinflößenden Dingen mit sich gebracht hat. Du kannst versuchen, die Tage so ruhig und gleichmäßig wie möglich verlaufen zu lassen und dich zum Mittagsschlaf (oder anderen Schlafenszeiten) mit ihr in ein ruhiges, eventuell auch abgedunkeltes Schlafzimmer zurückzuziehen. Wenn ihr euch gemeinsam hinlegt, hat das auch den Vorteil, dass Du etwas Ruhe bekommst. Außerdem entfällt der Lagewechsel, denn Lara liegt dann ja schon. Es kann sein, dass es einfach deshalb wach wird, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn sie also liegend (an der Brust) einschläft, fällt die Lageveränderung weg. Möglicherweise wird dein Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Gerade wenn deine Zeit mit Lara jetzt so sehr anstrengend ist, brauchst Du keine unschönen Kommentare von anderen, sondern Unterstützung. Statt dich mit „gut gemeinten" Ratschlägen zu überschütten, könnten deine Verwandten, Freunde und Bekannten dich bei der Hausarbeit unterstützen oder dir sonst Arbeit abnehmen. Davon hast Du mehr. Gönne dir selbst etwas Gutes. Das kann ein schönes Bad sein, eine gemütliche Lesestunde mit einer schönen Tasse Tee, Ein Besuch im Fitnesscenter oder in der Sauna ... was dir gut tut und gefällt. Mutter sein ist einer der anstrengendsten Berufe die es gibt und auch Mütter müssen ab und an auftanken und sich selbst etwas Freiraum gönnen. Spann‘ deinen Partner, deine Mutter oder Schwiegermutter oder eine gute Freundin, vielleicht auch einen bezahlten Babysitter ein, damit Du einmal eine Verschnaufpause haben kannst. Zum Schluss möchte ich dir noch zwei Bücher empfehlen: „Das 24-Stunden-Baby - Babys mit erhöhten Bedürfnissen verstehen" von Dr. William Sears empfehlen. Ich denke, dass diese Buch etwas für dich wäre. Es ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich. Das andere Buch heißt „Oje, ich wachse" von Hetty van de Rijt und Frans X. Plooij? In diesem Buch findest Du zwar keine Patentrezepte, aber Erklärungen, warum Kinder manchmal besonders unruhig sind und Hinweise, wie diese anstrengenden Zeiten besser zu meistern sind. Ich wünsche dir Kraft, gute Nerven, Geduld und bald ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Kann es sein das Du auch schon ein bischen "überdreht" bist? Wenn Deine kleine Maus Dich so in Anspruch nimmt, ist das wohl sehr verständlich. Der Haken an der Sache ist nur, das die kleinen Racker das " riechen".Wenn Du nicht zur Ruhe kommst, überträgt sich das auch auf Dein Kleines. Bei gestillten Kindern bestimmt noch mehr.Versuch doch einfach mal Deinem Partner das Beruhigen zu überlassen.Geh dann doch einfach mal "eine Runde um den Block" zum abschalten. Vielleicht hilft es. Mir ging es mit meiner Großen genauso. Viel Glück!!
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