Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Medikamente,,,

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und Medikamente,,,

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe eine dringende Frage: am Dienstag musste mir leider ein Zahn operativ entfernt werden. Der Doc hat mir ein Schmerzmittel mitgegeben, dass man während der Stillzeit nehmen darf. Ich nehme mit Rücksicht auf unseren Sohn (dreieinhalb Monate) weniger als die erlaubte Dosis, da ich voll stille. Jetzt wird und wird meine Backe nicht dünner. Laut ZA habe ich da eine Entzündung drin. Er hat mir aber noch kein Antibiotikum verschrieben. Ich muss morgen nochmal hin. Jetzt habe ich Angst, dass ich ein Antibiotikum nehmen muss und dann nicht mehr weiter stillen kann... Ist das so?? Gibt es vielleicht ein Antibiotikum, mit dem ich weiter stillen darf oder kennst du eine andere Möglichkeit, Entzündungen stillfreundlich weg zu kriegen? Kann ich evtl. während der Einnahme Flaschennahrung geben und meine Milch abpumpen (und wegwerfen) damit mein Milchfluss nicht aufhört, damit ich nachher weiter stillen kann? Ich hatte nämlich vor, mindestens ein halbes Jahr voll zu stillen und bin jetzt ganz unglücklich??? Welche Flaschennahrung soll ich dann geben? Danke für die Hilfe! Mtina


Biggi Welter

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Liebe Mtina, Medikamente in der Stillzeit sind selten wirklich ein Grund zum Abstillen. Es gibt in den meisten Fällen stillverträgliche Lösungen, auch wenn verschiedene Medikamente erforderlich sind. Es gilt hier immer abzuwägen, was nun schwerer wiegt: der Übergang der Medikamente in die Muttermilch und damit die eventuelle Belastung des Kindes oder die Risiken, die mit dem Abstillen einhergehen. In vielen Fällen wird nämlich leider das Risiko der Medikamente überschätzt und die Risiken des Abstillen bzw. Nicht Stillens werden unterschätzt. Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 7. Auflage 2006: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. "dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt darüber. Er kann sich auch in Berlin bei der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie Tel.: 030 30308111 erkundigen. Das Team um Dr. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärztinnen/Ärzte zu solchen Fragen eingerichtet. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi Welter, vielen, vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Frage!! Jetzt bin ich ganz erleichtert und sehe dem morgigen Arztbesuch viel gelassener entgegen. Das Wichtigste für mich ist nämlich, dass ich den Kleinen weiterhin stillen kann... und das scheint ja der Fall zu sein!!! Juchu! Mtina


Biggi Welter

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In jedem Fall :-))) LLLiebe Grüße Biggi


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