Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, mein Sohn ist reichlich 1,5 Jahre und er möchte noch in der Nacht gestillt werden oder wenn er bißchen "angeschlagen" (geht seit letzten Herbst in die Krippe und ein Virus folgt quasi dem nächsten) ist, dann auch mal am Tag. Grundsätzlich nimmt er an den normalen Mahlzeiten teil. Nun habe ich auch seit ein paar Wochen Probleme mit den Nasennebenhöhlen/Kieferhöhlen und habe von meiner HNO-Ärztin ein Naseninhalationsspray mit einem kleinen Anteil Kortison (Nasonex, Wirkstoff:Mometason-17-(2-furoat)über ca. 3 Wochen) und Soledum Kapseln (Wirkstoff: Cineol 100 mg) verschrieben bekommen. Habe schon über die Suchfunktion geschaut, aber nichts passendes gefunden. Kann ich diese Mittel bedenkenlos nehmen? Würde das Nasenspray nur lokal wirken? Ich hoffe, du kannst mir helfen und danke dir im voraus für deine Antwort. Grüße von Nele mit Lukas
Kristina Wrede
Liebe Nele, Kortison ist in der Stillzeit nicht generell kontraindiziert, vir allem bei lokalter und kurzfristiger Anwendung. Ich zitiere dir dazu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006: "4.11.7 Corticosteroide Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Glucocorticoide. Therapeutisch verwendet werden die nicht fluorierten Corticoide Prednison (z.B. Decortin®), Prednisolon (z.B. Solu-Decor-tin®), Methylprednisolon (z.B. Urbason®) sowie Deflazacort (Calcort®), Hydrocortison (z.B. Hydrocortison Hoechst®), Prednyliden und die fluorierten Derivate Amcinonid (Amciderm®), Beclometason (z.B. Sanasthmyl®), Betamethason (z.B. Celestamine®), Budesonid (Pulmicort®), Cloprednol (Syntestan®), Dexamethason (z.B. Fortecortin®), Flunisolid (Syntaris®), Flumetason (z.B. Cerson®), Fluocortolon (Ultralan®), Fluticason (z.B. Flutide®, Flutivate®), MOMETASON (z.B. Ecural®), Triamcinolon (z.B. Volon®). Einige Präparate werden ausschließlich inhalativ zur Behandlung obstruktiver Atemwegserkrankungen verwendet. Die M/P-Quotienten von Prednison und Prednisolon liegen zwischen 0,05 und 0,25. Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa 9 Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden entsprechend der 9fach höheren Dosis etwa 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war das Corticoid nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen). Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10-80 mg) einen entsprechend geringeren Übergang für den Säugling ermittelt (Übersicht in Bennett 1996, Greenberger 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1-2% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1-g-Dosis hätte der Säugling mit der ersten Mahlzeit eine Stunde nach Injektion 0,2 mg Prednisolon/kg Körpergewicht erhalten, über 24 Stunden wären es 0,32 mg/kg. Das ist selbst bei dieser mütterlichen Höchstdosis nur etwa ein Sechstel einer üblicherweise gut verträglichen therapeutischen Kinderdosis (2 mg/kg/Tag). Für den Säugling ergibt sich kein Risiko durch eine kurz dauernde Hochdosisbehandlung, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt wird. Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/Tag wird mit der Muttermilch nur eine Prednisolonmenge übertragen, die weniger als 10 % der körpereigenen Cortisol-Produktion entspricht. Zu den übrigen Corticoiden liegen keine ausreichend dokumentierten Transferdaten vor. Empfehlung für die Praxis: Prednisolon, Prednison und Methylprednisolon sind Corticoide der Wahl für eine systemische Behandlung in der Stillzeit. Auch hohe Dosen bis 1 g, einmalig oder wenige Tage nacheinander verabreicht, z. B. beim Asthmaanfall oder bei multipler Sklerose, erfordern keine Einschränkung des Stillens. Bei wiederholter Gabe solch hoher Dosen sollte, wenn es sich einrichten lässt, 3-4 Stunden mit dem Stillen gewartet werden. Wirkungsgleiche Mengen der anderen Corticoide sind wahrscheinlich auch verträglich. Die regelmäßige inhalative Anwendung eines Corticoids bei Asthma ist ebenso unbedenklich wie andere lokale Corticoidanwendungen." Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin nicht Kristina aber ich habe nachgeschlagen in dem Buch "Arzneiverordnung in der Schwangeschaft und Stillzeit". Danach werden beim vollgestillten Kind bei einer mütterlichen Höchstdosis an Cortison keine giftigen Werte erreicht- d.h. das kannst Du allemal nehmen. Soledum ist ein Antimykotikum (Schleimlöser)und ist in der Stillzeit wahrscheinlich verträglich- allerdings liegen hierzu keine systematischen Untersuchungen vor.Allerdings enthält Soledum äth. Öle, die den Gechmack der MM verändern können. Das Mittel der Wahl ist Acetylcystein (ACC) oder Ambroxol- bekommst Du beides rezeptfrei in der Apotheke. VG Käsemoppel
Mitglied inaktiv
Danke für eure Antwort. VG Nele
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die ANtwort. VG Nele
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