Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin noch beim Überlegen, ob ich mein Kind stillen werde. Meine 1. Frage nun: Wenn ich abpumpen möchte, wann, wie soll ich das tun? Im Regelfall 'verbraucht' das Baby ja die Milch. Wie soll das dann mit dem Abpumpen klappen? Bekommt das Kind dann nicht zu wenig Milch? 2. Kann ich Muttermilch mit Flaschennahrung kombinieren? Ein- bis zweimal am Tag ein Fläschchen geben? Danke!
Liebe Kaze, Muttermilch ist zweifelsohne die beste Nahrung für ein Baby und künstliche Säuglingsnahrung ist lediglich ein Ersatz. Doch das brauche ich dir nicht zu erzählen, das weißt Du sicher selbst schon lange und außerdem hilft dir das in deiner Situation auch nicht weiter. Keine Frau sollte sich gezwungen sehen zu stillen und wenn dir der Gedanke an das Stillen so unerträglich ist, so weiß ich nicht, ob es für dich sinnvoll ist, wenn Du stillst. Es ist die denkbar schlechteste Ausgangssituation für eine gute Stillbeziehung, wenn die Mutter sich unter Druck gesetzt fühlt und sich trotz stärkster Vorbehalte zwingt, ihr Baby zu stillen. Die andere Seite ist, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist zu stillen, wie Du es dir jetzt vorstellst. Viele Dinge sind nach der Geburt des Babys ganz anders, als die Frau es sich vorher vorgestellt hat. Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, dass Du dein Baby nach der Geburt anlegst und so die ersten Schritte zum Stillen tust. Es ist für DICH und DEIN BABY von Vorteil, wenn Du zumindest eine kurze Zeit stillst. Bei dir erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter schneller und dein Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys. Wenn Du dann, nachdem Du es probiert hast, feststellst, dass das Stillen nichts für dich ist, kannst Du jederzeit abstillen, wobei ich dir allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder homöopathische Mittel ist für deinen Körper sanfter und auch dein Kind würde von einem langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung profitieren. Wenn Du regelmäßig abpumpst, kannst Du genügend Milch für dein Baby abpumpen und ich kenne viele Mütter, die ihr Baby ein ganzes halbes Jahr nur mit abgepumpter Muttermilch gefüttert haben. Allerdings ist es wirklich nötig, regelmäßig zu pumpen und die Mutter hat eigentlich die doppelte Arbeit. Du kennst sicher die berühmte Frage an Radio Eriwan, die immer beginnt mit "Ist es möglich" und auf die die Antwort folgt "Im Prinzip ja, aber ..." So ist es auch mit der Antwort auf deine Frage: Theoretisch ist es möglich von Anfang an Zwiemilch zu ernähren, doch in der Praxis läuft es fast immer auf ein sehr rasches Ende einer (meist problematischen) Stillzeit hinaus. Am besten wendest Du dich noch vor der Geburt des Babys an eine Stillberaterin vor Ort und besprichst mit ihr deine Situation eingehend. Dann hast Du auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin an der Hand, falls Du sie nach der Geburt brauchst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Ich wünsche dir problemlose restliche Schwangerschaftstage, eine komplikationslose Geburt und eine schöne Zeit mit deinem Baby. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Zum abpumpen kann ich dir vielleicht einen Tipp geben: Ich muss für zwei Abende die Milch abpumpen, weil ich dann einen tanzkurs für Jugendliche leite, in der Zeit betreut mein Freund unseren Sohn. Ich habe anfangs einmal jeden Tag ein bisschen abgepumpt (20-40ml, je nachdem wie gut es floss) und zwar vor dem Stillen. Das Baby bekommt in jedem Fall noch Milch auch wenn die Pumpe nichts mehr raus bekommt. Manchmal trinken die Babys ja auch nur eine Brust und an der anderen kann man pumpen. So habe ich gesammelt und einen Vorrat angelegt. Später habe ich dann nur noch einmal gepumpt wenn ich weg war. Das Pumpen ist Übungssache, wofür ich am Anfang eine Woche sammelt musste, pumpe ich jetzt einmal 10 Minuten. :-) ich wollte übrigens vor der Geburt gar nicht stillen, jetzt stille ich seit über 10 Monaten und immer noch fast voll und ich würde es nie wieder anders machen!
Mitglied inaktiv
Danke für die rasche Antwort. Eins noch - ich habe keine grundsätzliche Abneigung oder Aversion gegen das Stillen. Ich denke mir nur, dass es aus beruflichen Gründen zu Zeitproblemen kommen kann. Kann ich abpumpen und trotzdem das Kind stillen, ohne dass das Kind zu wenig Milch beim Stillen erhält? So könnte die abgepumpte Muttermilch dem Baby in meiner Abwesenheit gegeben werden... LG Kaze
Liebe Kaze, sicherlich können und Sie abpumpen und so einen zusätzlichen Milchvorrat anlegen. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Nach Möglichkeit sollten Sie keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Sie müssen auch keine Sorge haben, dass Sie Ihrem Kind durch das Pumpen etwas wegnehmen. Ihre Brust wird entsprechend mehr Milch bilden. LLLiebe Grüße, Biggi
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