Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, kann ich stillen und zusätzlich noch die Flasche mit Milchnahrung geben? Z.B. für Zwecke, wenn ich mal länger als geplant beim Einkaufen bin und der Mann zu Hause auf das Baby (momentan 17 Tage alt) aufpasst? Abpumpen erscheint mir zu schwierig, ich habs zwar noch nicht versucht, aber in einem Beitrag weiter unten gelesen, dass es wohl auch nicht optimal ist und gar nicht soo einfach. Fencheltee trinkt der Kleine ohne Probleme aus der Flasche, darum denke ich wäre wohl auch das Fläschchen geben kein Problem... Wenn ja, welche Nahrung empfehlen Sie? Pre? Ich freue mich sehr über eine Antwort von Ihnen!
? Liebe Sonja, sobald Sie Ihrem Kind – auch nur gelegentlich – eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung geben, ist es nicht mehr voll gestillt. Das gilt auch für den Fencheltee. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass ausschließlich Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt im Sinne von ausschließlichen Stillen, wie es empfohlen wird). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Auch nur eine Flasche mit künstlicher kann das Allergierisiko (auch bei Kindern, die kein erhöhtes Allergierisiko haben) erhöhen, es kann zu Verdauungsproblemen führen, es kann Probleme mit der Milchmenge geben, es können alle Probleme auftreten, die in dem unten angehängten Text beschrieben werden. Ob das allerdings auch bei Ihnen der Fall sein wird, kann niemand vorhersagen. Lassen Sie sich doch einmal von einer Stillberaterin eingehend zum Thema Abpumpen beraten. Oftmals liegt es an der Pumpe oder der Technik, dass das Abpumpen lange dauert und manche Frauen kommen mit Handausstreichen besser zurecht als mit einer Pumpe. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Falls ein Baby künstliche Säuglingsnahrung als Ersatz für die Muttermilch erhält, dann sollte es eine Pre-Nahrung sein (ob HA oder nicht, sollte mit der Kinderärztin/arzt besprochen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: • Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu gönnen. • Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. • Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: • Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) • Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des pH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) • Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) • Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) • Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) • Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) • Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40. Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner
Mitglied inaktiv
Hallo Sonja, gegen all die Worte und Erfahrungen der Ärzte, Hebammen und Mütter,habe ich meine Tochter (mittlerweile 3 Jahre) auch gestillt und ihr gelegentlich eine Flasche 1er Milchnahrung zugefüttert! Ich glaubte zu wenig Milch zu haben und kam mit dem Stillen nicht so zurecht. Es hat ihr in keinster Weise geschadet. Sie war bis zum heutigen Tag noch nicht einmal krank und hat bisher keinerlei Allergien. Bei meinem Sohn(7 Wochen)geh ich genauso vor allerdings mit Pre-Nahrung, wobei es mit dem Abpumpen der Milch sehr gut klappt. Also lass dir von keinem reinreden und handle so wie du denkst. Alles Gute und viel Spaß mit deinem kleinen Engel Gruß Tina mit Hanna&Noah
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