Mitglied inaktiv
Ich habe vor ca 2,5 jahren meine brust geringfügig verkleinern lassen (ca 200 gr) und es wurde eine straffung vorgenommen. nun entbinde ich in zwei wochen und bin mir unsicher, ob das stillen klappen kann. eine freundin mit gleicher erfahrung hatte totale probleme mit entzündungen, milchkanälen, die nicht mehr funktionierten etc. im allgemeinen ist meine angst zu groß vor problemen, als daß ich sagen könnte, ich probiers einfach und laß es auf mich zu kommen. da mein erster sohn (6 j) aber lebensmittelallergiker ist, weiß ich schon, wie gut das stillen wäre. nun meine frage, gibt es da erfahrungen, die einem wirklich helfen können? mir reicht ein "kann sein" oder "ausprobieren" nicht. wer hat rat?
Liebe Sistermail, es hängt sehr viel von der Operationstechnik und auch vom Geschick des Operateurs ab, ob nach einer Brustreduktion nach gestillt werden kann. Es gibt Frauen, die nach einer Brustreduktion noch voll stillen können, es gibt aber auch Frauen, bei denen die Stillfähigkeit sehr, sehr weit eingeschränkt ist, manche können auch überhaupt nicht mehr stillen. Das Risiko für Stillprobleme ist immer gegeben. Bei einer Brustverkleinerung, wird ein Teil des Brustgewebes entfernt, um die Größe der Brust zu verringern. Eine Brustverkleinerung geht fast immer mit der Durchtrennung von zumindest einigen Milchgängen einher. Manchmal wird die Brustwarze entfernt und an eine andere Stelle versetzt, um den Brüsten ein symmetrischeres Aussehen zu verleihen. Wurde die Brustwarze versetzt, sind alle Milchgänge und größeren Nerven durchtrennt worden. Je mehr Brustgewebe entfernt wurde, umso geringer sind die Aussichten, dass die Frau in der Lage sein wird, ihr Baby vollständig durch Stillen ernähren zu können. Wurden ihre Brustwarzen versetzt, sinken ihre Chancen noch weiter, obwohl es Frauen gibt, deren Milchgänge wieder einen Zugang zu den Milchseen bildeten oder zusammengewachsen sind. In einem Fall (Marmet und Shell, 1987) wurde von einer Frau nach einer Brustverkleinerung berichtet, deren Brustwarzen entfernt und versetzt worden sind und die ihr Baby voll stillen konnte, doch derartige Fälle sind selten. Wurden größere Nerven durch eine Operation oder Verletzung durchtrennt oder beschädigt, hat die Frau wenig oder gar keine Empfindungsfähigkeit in ihrer Brustwarze und dem Brustwarzenhof. Die fehlende oder verringerte Empfindungsfähigkeit reduziert die Milchbildung. Das Gefühl, dass das Baby saugt, löst ein Signal aus, das die Hirnanhangdrüse dazu anregt, die für die Milchbildung und den Milchspendereflex notwendigen Hormone Prolaktin und Oxytozin auszuschütten. Es ist unmöglich, vor der Geburt des Babys vorherzusagen, ob das Baby genügend Milch an der Brust bekommen kann, wenn einige oder alle Milchgänge oder größeren Nerven der Frau durchtrennt oder beschädigt worden sind. Der einzige Weg, es herauszufinden, besteht darin, es zu versuchen. Zur Vorbereitung auf das Stillen sollte sie sich vor der Geburt des Babys so gut wie möglich über das Stillen informieren. Wenn Sie nach der Geburt des Babys zu stillen beginnen, können sich in Ihrer Brust Stauungen bilden, die sich nicht durch Stillen auflösen lassen. Falls es dazu kommt, liegt es wahrscheinlich daran, dass einige Milchgänge durchtrennt oder beschädigt wurden und die Milch nicht durch sie hindurch fließen kann. Innerhalb weniger Tage sollten sich die Stauungen zurückgebildet haben, auch wenn die Mutter weiter stillt. Da diese Milch nicht nach außen entleert wird, hört die Milchbildung in diesen Brustabschnitten allmählich auf, und die dort vorhandene Milch wird vom Körper der Mutter resorbiert. Sie sollten zwischen den Stillmahlzeiten kalte Kompressen aufzulegen, wenn Sie sich nicht wohl fühlen und um die Schwellung abzumildern ihren Arzt nach einem mit dem Stillen zu vereinbarenden Schmerzmittel zu fragen. Wenn das Baby eine Woche alt ist, sollte sein Gewicht überprüft werden. Während der ersten drei oder vier Lebenstage des Babys können Sie erwarten, dass das Baby täglich eine bis zwei nasse Windeln hat. Hat das Baby, nachdem die Milch "eingeschossen" ist, weniger als sechs nasse Windeln und zwei Stuhlentleerungen täglich, trotz wirkungsvollen Saugens und häufigen Anlegens, kann es sein, dass das Baby zusätzliche Nahrung benötigt. Sind bei einer Frau die Milchgänge durch eine Operation oder Verletzung durchtrennt oder verletzt worden, gibt es, unter der Voraussetzung der richtigen Stilltechnik, mehrere Möglichkeiten, wie sich das Stillen entwickeln kann: o Das Stillen verläuft normal, da nicht so viele Milchgänge oder größere Nerven durchtrennt oder verletzt worden sind, um einen erkennbaren Unterschied in der Milchmenge, die das Baby erhält, zu verursachen, oder da die Milchgänge nach der Verletzung wieder zusammengewachsen sind. o Während der ersten sechs Wochen nimmt das Baby gut zu, da es durch den erhöhten Hormonspiegel bei der Mutter zu einer zusätzlichen Milchbildung kommt. Dann verringert sich die Gewichtszunahme des Babys, und es wird erforderlich, zuzufüttern (Hatton und Keleher, 1983). o Die Milchproduktion der Mutter ist von Anfang an niedrig, und das Baby muss frühzeitig zugefüttert werden. Wie gesagt, genaue Vorhersagen sind nicht möglich. Falls Sie englisch schreiben können, kann ich Ihnen eine Email Liste für Frauen nach Brustreduktion nennen (BFAR Breastfeeding After Reduction www.bfar.org/subscription.html). Dort finden Sie sicher viele Informationen "aus erster Hand". Erst vor wenigen Wochen ist in den USA auch ein ausgezeichnetes Buch zu diesem Thema herausgekommen, geschrieben von einer selbst betroffenen Frau "Defining your own success breastfeeding after breast reduction surgery" von Diana West. Dieses Buch setzt sich ausführlich mit dem Thema auseinander. Sie finden verschiedene OP Techniken beschrieben und Erklärungen welche Auswirkungen sie auf das Stillen haben, Tipps zur Steigerung der Milchmenge und vieles mehr. Doch ein ganz wesentlicher Punkt, der der Autorin am Herzen liegt zeigt sich schon im Titel: "selbst bestimmen, was Erfolg bedeutet". Erfolg ist nicht unbedingt das volle Stillen zu erreichen, Erfolg kann auch eine ganz geringe Milchmenge sein. Leider ist auch dieses Buch nur in englisch erhältlich. Ich hoffe, Ihnen etwas weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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