Alja.
Liebe Biggi, ich habe nun den 5. Tag eine Mastitis, AB scheinen nicht erfolgreich zu sein, zumindest aber ist das Grippegefühl weg, „nur“ die Brust schmerzt noch, ist gerötet, warm und spannt, wenn ich nicht abgepumpt habe; nachher geht es erneut zum Arzt. Mein Kleiner ist knapp ü ein Jahr. Ich stille gerade nur rechts, da er die linke „kranke“ Brust verweigert (Milch schmeckt sehr salzig, zudem ist eine kleine Verletzung direkt an der BW, die später gelblich belegt war, Brust+Warze auch recht geschwollen). Sehr gerne möchte ich noch weiter stillen. Nun kommt aber beim Abpumpen links nur sehr wenig Milch, es scheint mir, als würde sie auch nicht ganz entleert trotz Massage+Wärme vorher. Arbeitsbeginn, Eingewöhnung (läuft ziemlich gut für ihn), Stress und oder die kleine Verletzung haben wohl die Entzündung verursacht. Was kann ich tun, damit ich links wieder richtig stillen kann, wie oft sollte ich Abpumpen, wie kann ich dem Salzgehalt entgegenwirken? Mein Kleiner hat zur Zeit offenbar auch Beschwerden mit der Verdauung, kann das mit der Mastitis und dem AB (Staphylex 500, 2-2-2) zu tun haben? Wenn ja, kann ich etwas tun? Ich bedanke mich ganz herzlich und mit Wertschätzung schon einmal im Voraus für deine Antwort. Ich bin seit Jahren hier unterwegs (Tochter 4 Jahre) und habe u.a. sehr von deinen Antworten profitiert. Schöne Grüße von Alja
Liebe Alja., hab Dank für deine lieben Worte, sie freuen mich sehr! Du schreibst, dass die Brust nicht zu leeren ist und eine Ablagerung zeigt, könnte es sein, dass ein Milchgang verstopft ist? Deiner Schilderung nach denke ich an einen (oder mehreren) verstopften Milchgang an, es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird (über einen längeren Zeitraum). Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen oder ausstreichen und pumpen. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys oder der Pumpe in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren. Bitte sprich den Arzt darauf an! Du solltest auch regelmäßig abpumpen, um die Milch am Laufen zu halten, außerdem steigerst du die Milchmenge wieder und der salzige Geschmack verflüchtigt sich! Ob die Verdauungsbeschwerden von den Medikamenten kommen, kann ich nicht beurteilen, wenn ja, gehen sie bald weg. Schreib doch nach dem Arztbesuch einmal, wie es dir geht! Lieben Gruß Biggi
Alja.
Liebe Biggi, danke für deine hilfreiche Antwort und entschuldige bitte die späte Rückmeldung. Der Ultraschall beim Arzt ergab glücklicherweise weder einen Abszess noch verstopfte (aber geschwollene) Milchgänge. Und zu unserer Freude kann ich unseren Kleinen auch wieder beidseitig anlegen (obwohl es dabei und auch sonst noch etwas schmerzt). Das AB hat mich bzw meine Darmflora aber total umgehauen (nehme nun seit gestern zusätzlich Bakterienkulturen). Da er gerade zahnt muss ich ihn sowieso oft anlegen und ich hoffe, die Milchmenge passt sich bald an und unser Rhythmus pendelt sich auch mit der Eingewöhnung zügig wieder ein. Ist es normal, dass es noch immer ein wenig schmerzt (den 8. Tag)? Bedeutet das, dass die Entzündung noch da ist? Kann ich den Heilungsprozess auch nach Absetzen des ABs unterstützen? Vielen lieben Dank für deine Hilfe!!! Herzlich, Alja
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