Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen + Kinderwunsch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen + Kinderwunsch

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt 9 Monate alt-6 Monate habe ich sie voll gestillt und dann mit der Beikost begonnen. Jetzt stille ich sie noch morgens, manchmal nachmittags, abends und sicherlich 2x nachts. Sie genießt es sehr (ich auch) und schläft in der Nacht auch immer an der Brust ein. Mir macht es auch nichts aus, aber wir möchten ein Geschwisterchen. Da ich bereits 36 Jahre alt bin und Probleme hatte, schwanger zu werden, habe ich nicht soviel Zeit zu warten. Mein FA hat gesagt, mein Prolaktinspiegel sei zu hoch, und ich solle abstillen, sonst wird das nichts mit der Schwangerschaft-er würde dann den Hormonstatus prüfen und dann würde man sehen, ob man hormonell unterstützt. Jetzt bin ich total im Zwiespalt: reicht es aus, 1 Jahr zu stillen? Es wären dann noch 3 Monate zum langsamen Abstillen. Soll ich das Nachtstillen beibehalten und die anderen Mahlzeiten ersetzen? Soll ich dann irgendeine Milchmahlzeit, z. B. Abendmilchbrei geben? Oder soll ich speziell auf das Nachtstillen verzichten, da sie dabei sehr lange nukelt? Wenn ich sie z. B. nur noch morgens stille, normalisiert sich dann mein Hormonspiegel? Da ich Heuschnupfen habe und davon ausgehe, dass meine Tochter damit allergiegefährdet ist, wollte ich im 1. Lebensjahr keine Kuhmilchprodukte geben, aber HA-Produkte mag sie nicht. Wie ist es mit anderen Säuglings-Milch-Nahrungen? Kann ich die geben? Natürlich habe ich gelesen, dass man sein Baby solange stillen soll, wie es möchte etc. Aber ich habe Angst, dass mir die Zeit davonläuft. Vielen Dank für Ihre Antwort. Grüsse Petra


Biggi Welter

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? Liebe Petra, wie wäre es denn, wenn Ihr Arzt jetzt erst Mal den Prolaktinspiegel bestimmt, ehe er ins Blaus hinein behauptet, dass er zu hoch sei? Es stimmt zwar, dass der Prolaktinspiegel der Frau in den ersten Wochen der Stillzeit deutlich höher ist und auch noch einige Zeit erhöht bleibt, aber nur bei wenigen Frauen ist das nach neun Monaten Stillzeit immer noch so. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss". Sie können selbstverständlich versuchen, die Stillfrequenz zu senken, indem Sie mehr feste Nahrung anbieten, doch ob sich dadurch tatsächlich das Wiedereinsetzen der Fruchtbarkeit beschleunigen lässt, ist ungewiss. Mittel, die zum Auslösen des Eisprungs eingesetzt werden, haben alle auch Nebenwirkungen (u.a. den Rückgang der Milchmenge) und sind daher in der Stillzeit nicht anzuraten. Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Doch ich verstehe auch, dass Sie die biologische Uhr laut ticken hören. Die Entscheidung, ob Sie zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, können nur Sie alleine treffen. Doch vielleicht lassen Sie wirklich zunächst einmal einen Hormonstatus machen oder beobachten Ihren Zyklus (falls Sie wieder eine Periode haben), ehe Sie sich Gedanken um das Abstillen machen. Die Beurteilung des Zyklusgeschehen anhand von Schleim-, Muttermund- und Temperaturbeobachtung ist auch in der Stillzeit möglich, allerdings nicht so zuverlässig wie außerhalb der Stillzeit und sie erfordert auch etwas Übung. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Vermutet Dein Arzt, dass der Prolaktinspiegel zu hoch ist, oder habt ihr das getestet? Ich stille noch morgens und abends und habe einen Hormontest gemacht: alles ok, Prolaktinspiegel nur leicht erhöht, so dass der Eisprung nicht behindert wird. Allerdings ist das natürlich individuell verschieden. Meine FÄ hatte mir auch zuerst gesagt, stillen sie erstmal ab und dann machen wir einen Hormonspiegel. Da habe ich ihr dann gesagt: Das ist ja, als ob sie einen Zahn auf Verdacht ziehen und hinterher feststellen, dass es gar nicht der richtige war. Das Argument hat sie überzeugt. VG Babsi


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Liebe Biggi, vielen Dank für die Antwort. Nein, ich habe meine Periode noch nicht bekommen und habe auch immer noch eine sehr trockene Scheide, so dass wahrscheinlich schon die Hormone nicht stimmen. WAS MACHT SINN? Ich versuche, das Stillen etwas zu reduzieren und mache dann mit meinem FA einen Termin aus zur Hormonbestimmung - nach 4 Wochen oder kürzer? Oder soll ich als erstes meine Hormone bestimmen lassen und dann weiter schauen? Ich bin nicht auf die Idee gekommen, dass es auch an etwas anderes liegen könnte. Liebe Grüsse + vorab vielen Dank.


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe folgende lustige Geschichte: Kürzlich lief ich im Stillforum auf-mit haargenau derselben Frage(bitte mal im Suchlauf blättern). Der Arzt sagte, ich sollte nun mal endlich abstillen, sonst klappt es doch nie.Es ist auch ein Freund von mir, er hat sehr herzlich gelacht, als ich sagte, ich stille immer noch(Meine Tochter ist jetzt 15 Monate)und möchte trotzdem schwanger werden. Daraufhin sind wir sonntags(ich wohne im Ausland) in seine Praxis gefahren und haben einen Ultraschall gemacht.Hierauf war ausser dem üblichen grauen Griesel nichts zu sehen. Nun ja, zuhause angekommen, klagte ich allen mein Leid.Abstillen fällt mir schwer- ist doch soo gemütlich!Aber wenn man 39 ist, hat man wohl keine andere Wahl, dachte ich mir.Nun ja...seltsam,seltsam...die folgende Periode blieb aus.Schnell ein, zwei,drei Tests gemacht:Hurra,doch schwanger! Daher mein Rat: Erst mal schön entspannen.Wird schon kommen, wie es kommen soll.Regelmässigen Zyklus abwarten und auf die fruchtbaren Tage achtgeben. In Holland gibt es einen Eisprung Test- einfach zu handhaben wie der Schwangerschaftstest(von Clearblue,in der Drogerie).Dann hast du Gewissheit, ob du einen Eisprung hast.Hierfür gibt es, genau wie Biggi sagt, auch noch eine ganze Reihe anderer Indikatoren.Dazu ein interessanter Link: http://lehrer.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x030A/rewrite/lp33/p1_3db.htm Hier erfährst du alles über die Selbsterkenntnis der fruchtbaren Tage.Ein ungeheuer nützliches Werk, trotz der verquasten Sprache. Ich wünsche dir viel Spass damit. Solltest du Eisprünge haben, wirst du mit unfehlbarer Gewissheit früher oder später schwanger werden. Falls du allerdings keinen hast, musst du dich vielleicht doch mit dem Abstillen anfreunden. Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute,eine Gleichgesinnte, jetzt in der 9.Woche, Grüsse von Antje


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