Mitglied inaktiv
Mein Sohn (gerade 7 Monate geworden) wach nachts so alle 2 Stunden auf und ich muß ihn stillen. Es gibt Tage, da muß er nur 3-4 mal pro Nacht gestillt werden, aber zur Zeit ist es wieder so häufig wie beschrieben. Das schlaucht über Nächte hinweg doch sehr. Eigentlich wachen Babys im 2. Lebenshalbjahr doch nicht mehr wegen Hunger auf, habe ich gelesen... Da ich langsam abstille, bekommt mein Sohn derzeit mittags, nachmittags und abends Brei. Gestillt wird er morgens/vormittags, eventuell am Nachmittag und vor dem Einschlafen. Ich bin Ihnen sehr dankbar wenn sie mir ein paar Tipps geben könnten, wie er durchschlafen kann ohne die nächtlichen Trinkunterbrechungen. Vielen Dank und ein schönes Fest
Kristina Wrede
Liebe sonnenkind1977, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen ist entwicklungsbedingt und steht im Zusammenhang mit durchbrechenden Zähnen, Alpträumen und den vielen vielen Eindrücken, die die Kleinen zu verarbeiten haben. Deshalb sind der abendliche Brei oder gar das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (es kann noch monatelang dauern, bis er dann kommt), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Und an deiner Brust findet dein Sohnemann nun einmal am leichtesten Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht, nicht nur die gute Milch! Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Wenn es für die Mutter nicht mehr erträglich ist, kann man probieren, etwas zu ändern (mehr dazu findest du, wenn du "stillfreie Zeit" in der Suchfunktion eingibst). Auf keinen Fall brauchst du zu fürchten, dass du etwas falsch machst, wenn du deinen Kleinen nachts weiterhin stillst. Du gibst ihm das, was er braucht; das ist gut und gesund... Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Es steht absolut außer Frage, dass unruhige Nächte und zu wenig Schlaf ein Wahnsinnsproblem sind und vermutlich wissen die meisten Mütter nur zu gut, wie es ist, wenn man sich nach mehr Schlaf, bitte nur ein bisschen mehr Schlaf, sehnt. Wenn die Nächte sehr unruhig sind, ist es umso wichtiger, dass wir Mütter uns die Tage so einfach wie möglich gestalten, so dass wir auch am Tag Möglichkeiten zum Ausruhen finden. LIeben Gruß und auch dir noch schöne Festtage! Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo Kristina, vielen dank für die schnelle Antwort und die damit verbundenen Hinweise. Viele Sachen beruhigen mich sehr, da ich der Meinung bin, dass man schnell verunsichert wird. Denn egal was man liest - Internet oder Zeitschriften - diese Themen werden überall diskutiert und jedesmal erhält man eine andere Ansicht. Zum Schluß weiß man nicht mehr, was eigentlich richtig ist. Nun meint mein Partner, dass es sinnvoller ist, unseren Sohn nun an diesen "4-Stunden-Rhythmus" zu gewöhnen, wovon ich jedoch nicht überwältigt bin. In meiner Problemschilderung fehlen sicher noch einige Details des allgemeinen Tagesablaufes. Vielleicht will mein Sohn nachts auch so oft trinken (um die Geborgenheit zu suchen), denn seit einer Woche gewöhnen wir ihm an, in sein eigenes Bett zu schlafen. Das klappt soweit jetzt auch recht gut. Also, versuchen wir alles soweit fortzuführen. Schönen Abend.
Mitglied inaktiv
Hallo, kann dir wärmstens folgende Adresse empfehlen: www.babyperspektive.de Das Forum ist auch sehr informationsreich. Gruß Rana
Mitglied inaktiv
für diesen tollen Link! Hab mich gerade ein bißchen eingelesen und finde die Seite toll. Ich hätte nie erwartet, so begeistert vom Stillen zu sein und freu mich immer, wenn sich meine Ahnungen bestätigen. Ich hatte mich zwar auch auf´s Breikochen gefreut, aber von dieser Vorstellung verabschiede ich mich gerade gedanklich und mache es lieber so, wie es dort beschrieben wird. Danke nochmal und liebe Grüße Maja
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