Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen in der Nacht *gerne an alle*

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen in der Nacht *gerne an alle*

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Hallo Biggi, Ich stille meinen Sohn 7. Monate außer dem Mittagsbrei noch voll. Nun meine Frage :In der Nacht kommt er fast stündlich . Mein Sohn will dann auch immer trinken , anders lässt er sich auch gar nicht beruhigen. Nun sind alle der Meinung (Verwante, Freunde und mein Mann ) das ich Ihn zu sehr verwöhne und so nie erreichen würde das er mal länger schläft. Aber ich denke ,das er es braucht. Denke ich falsch ?? Oder muß ich was ändern?? Ich bin sehr verunsichert. Der Kleine schläft im Balkonbettchen an meiner Seite. Danke für die Antwort Nina


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Liebe Nina, ich bin überzeugt, dass bis auf die wenigen Ausnahmen, die extrem "pflegeleichte" Kinder haben jede Mutter diesen Punkt kennt, an dem Du jetzt bist. Die Zweifel nagen und die Frage stellt sich "Will mein Kind mich nicht doch manipulieren?" "Wird es je anders werden?" Da es nicht nur jede Menge Menschen gibt, die der Meinung sind, dass ein Kind möglichst früh lernen muss "was Sache ist", sondern auch Bücher, die ein Kind vom ersten Lebenstag an als Wesen hinstellen, das nur darauf aus ist, mit den Eltern und ihren Bedürfnissen in Konflikt zu treten, ist es nur zu verständlich, dass sich alle Eltern, die nicht diesem Strom folgen, sondern einen anderen Weg im Umgang mit ihren Kindern suchen, in Zeiten besonderer Erschöpfung oder einfach dann, wenn auch noch andere Dinge das Nervenkostüm sehr dünn werden lassen, nachdenklich werden: ist unser Weg wirklich gut oder ziehe ich mir einen Tyrannen heran? Als dreifache Mutter von ebenfalls keineswegs immer "pflegeleichten" Kindern, kenne ich diese Gedanken nur zu gut. Doch inzwischen, wo mein ältester Sohn bereits ein junger Erwachsener ist, bin ich froh, nie auf die "andere Seite" übergelaufen zu sein. Ich bin überzeugt, dass der Weg, das Kind zu achten und auf seine Bedürfnisse einzugehen, richtig ist und das nicht nur, wenn ich mir meinen Großen anschaue (und mal wieder froh bin, dass er ungefragt dafür sorgt, dass die Blumen, die ich vergessen habe, gegossen werden, dass er den Streit zwischen den Kleineren schlichtet, ihnen etwas zu essen macht, weil Mutter am PC sitzt und unzählige Stillberatungen schreibt oder plötzlich mit einer Tasse Kaffee neben mir steht, weil "Du ihn jetzt sicher brauchen kannst"), sondern auch wenn ich andere Kinder und Jugendliche erlebe, die in ähnlicher Weise erzogen wurden und ebenfalls fröhliche und in sich ruhende Menschen sind. Sicher gibt es auch in unserer Familie Konflikte und auch unser Sohn hatte Pubertätskrisen, doch bis jetzt konnte ich immer auf ein festes Fundament unserer Beziehung vertrauen, das uns durch alle Krisen getragen hat und von dem ich mir wünsche, dass es weiter bestehen wird, auch wenn alle meine Kinder erwachsen sind. Ich schreibe das jetzt deshalb so detailliert, weil es mir ungemein geholfen hat, die älteren Kinder und Jugendlichen in den Familien von anderen LLL Stillberaterinnen zu erleben, als ich das Gefühl hatte, dass meine Kinder mich zuviel fordern und ich jetzt endlich auch mal wieder jede Nacht oder zumindest jede zweite schlafen will. Die Art, wie ein 16jähriger bei einem LLL Regionaltreffen liebevoll ein völlig außer sich geratenes kleines Geschwisterkind in den Arm nahm und beruhigte, werde ich nie vergessen, obwohl es schon Jahre her ist. Für mich, war es damals ein ungeheures Erlebnis, einen Teenager zu sehen, für den es selbstverständlich war, so einen Umgang mit seinen kleinen Geschwistern zu pflegen und heute höre ich manchmal von anderen Müttern "toll, wie euer Großer das macht". Auch hat es mir enorm geholfen, zu sehen, dass die Mütter von diesen Kindern keineswegs total aufgearbeitet und verbraucht aussehen, im Gegenteil. Es ist schwer, müde zu sein und jede Nacht x Male aufzuwachen, weil das Kind mich braucht und ich hätte zeitweise sehr viel dafür gegeben nur einmal einfach weiterschlafen zu können und am nächsten Tag nicht vor einem Berg unerledigter (Haus)Arbeit zu stehen. Doch es hat sich gelohnt, den Haushalt zurückzuschrauben, mir Nischen zu suchen, in denen ich auftanken konnte (sowohl körperlich als auch emotional) und zu akzeptieren, dass meine Kinder keine kleinen Roboter sind, die auf das Durchschlafen (o.a.) "programmiert" werden können. Überlege dir einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillgruppe heraus. Liebevolles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder, ihnen die Zeit lassen, die sie brauchen, um jeweils den nächsten Schritt zu meistern, das ist der Tipp, den ich allen Eltern nur wärmstens ans Herz legen kann. Wir würden niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn jeder weiß, dass sie dann eingehen würde. An unseren Kindern sollten wir auch nicht "ziehen". Ich hoffe, der Text war dir jetzt nicht zu lange und wenn Du noch Lust zum Lesen hast, dann schau dir auch den angehängten Text von Dr. Paky an, der zeigt, dass lange nicht alle Kinderärzte der Meinung sind, dass "kontrolliertes Schreienlassen" in Ordnung geht. LLLiebe Grüße Biggi Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling Schlafen, Alleinsein, Finsternis Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute Nacht Geschichte, Gute Nacht Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.). Schlafen Loslassen Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach? Zwei Arten von guten Schläfern die echten und die resignativen Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen. Die Entwicklung des Babys und das Schlafproblem Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen? Das Schlafparadoxon Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern. Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen. Individueller Schlafbedarf Jedes Kind braucht wie übrigens erwachsene Menschen auch eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27). Behinderung der Selbstregulation Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern in guter Absicht in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit. In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können. Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen. Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten. Jedes Kind kann schlafen lernen Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit. Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan. Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen.


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Hallo! Wir haben auch einen kleinen Still-Junkie daheim :-) Also ich hatte ehrlich gesagt bis zum 12. Monat das "Gefühl", daß unsere Maus die nächtlichen Stillmahlzeiten noch braucht. Jetzt ist sie schon 21 Monate alt...und wird immer noch alle 1-3 Stunden wach. Sie nuckelt kurz und schläft dann weiter. Anders läßt sie sich nicht beruhigen. Ich denke, das gibt sich schon mit der Zeit. Solange die Situation für euch paßt, und Du dabei gut schlafen kannst...würde ich mir ehrlich gesagt von niemandem etwas einreden lassen!!! Wir hatten auch 'mal kurzzeitig gedacht, daß sie nachts nicht mehr so oft nuckeln soll. Weil man eben von überall her hört "Ab dem 6. Monat brauchen Kinder nachts nix mehr ... usw." ...damals kannte ich leider dieses Forum noch nicht....Da war sie ca. 10 Monate alt. Damals ließen wir sie weinen...nicht lange...aber wenn ich daran denke...das tut mir heute noch unendlich leid... Würde ich NIE wieder tun! Und Dein Kleiner ist ja noch sooo klein! Bis zu 1 Jahr kann man die Kleinen definitiv nicht verwöhnen. Sie handeln rein instinktiv. Und erwarten, daß ihre Bedürfnisse (Tag UND Nacht) erfüllt werden. Also...vertrau Deinem Bauchgefühl!!!! LG Sandra


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Guten Morgen Biggi, danke für die schnelle Antwort. Jetzt bin ich beruhig, das ich nichts falsch mache, sondern genau richtig handle. Ich war schon bei einem Stilltreff von LLL bei Frau Canal. Und zwar in Schilksee (bei Kiel). Sie ist leider nur einmal im Monat. Ich werde da auch wieder hingehen und alle ausquetschen. Noch mal Vielen Dank Nina


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Hallo, das ist Dein Satz und ich denke - egal wieviele Bücher es gibt und was andere sagen - es ist nicht immer falsch auf seine "innere Stimme" zu hören. Gerade als Mutter. Meiner ist 15 Monate alt und (Familienbett => GsD, sonst wäre ich dauermüde) verlangt die halbe Nacht nach mir. Was habe ich nicht alles schon von Freunden oder vom Kinderarzt gehört. Aber als ich das mal versucht habe zu reduzieren passierte Folgendes => er fing plötzlich selber an, ständig und überall in meinem Ausschnitt zu "fummeln" und zu suchen. Daher denke ich immer noch, daß mein Kind diese Nähe/ das Stillen noch braucht... Und trotzdem für sein Alter sehr selbstständig und neugierig. Mir sagte man nämlich immer, daß er sehr ängstlich und anhänglich werden würde, wenn ich nicht mit 6..7 Monaten abstille ;-O lg, sandra


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Hallo Bigi, mit Interesse habe ich die ganzen Forumsbeiträge zur Milchbildungssteigerung gelesen. Trotzdem ist für mich noch eine Frage offen: Habe ich noch die Möglichkeit meinen Sohn (18 Wochen) voll zu stillen? Von Anfang an: Meine Nachsorgehebamme riet mir dringend zum Zufüttern, da der Kleine nur mit 2700 g auf die Welt kam und nur sehr verhalten zunahm. Also fütterte ich zu, erst eine Flasche, dann zwei und jetzt bin ich soweit, dass ich nach jedem Stillen die Flasche schon dabeistehen habe und wenn mein Kleiner die Brust nicht mehr möchte und jämmerlich nach Nahrung schreit, die Flasche gebe. Jetzt hatte ich im Forum gelesen, dass häufiges Anlegen und Abpumpen die Milchbildung steigern würde. Ich habe mir nun eine elektrische Milchpumpe von Medela gekauft und pumpe seit nunmehr eine Woche fast alle 2 Stunden (außer Nachts) ab. Fazit: pro Abpumpvorgang von ca. 30 min kommen immerhin 20 ml bis 30 ml zustande, die ich über den Tag sammele und meinem Kleinen dann Abends in der Flasche gebe. Aber eine wirkliche Steigerung der Menge kann ich nicht feststellen. Wie soll mein Kleiner, der zwischen 150 ml und 200 ml durch Zufüttern per Flasche bekommt, von dem bisschen, was ich zu bieten habe satt werden. Bin ich zu ungeduldig? Oder muss ich schweren Herzens aufgeben? Vielen Dank für Deinen Rat. Lilalu


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Liebe Nina. Schön zu lesen, dass Du Dich dafür entschieden hast, auf Dein Kind zu hören. Ich habe ähnliches durchgemacht und auch mir hat diese Seite weitergeholfen. Es fing schon damit an, dass ich meinen Sohn anfangs gar nicht zum Schlafen ablegen konnte. Ich hatte ihn ständig im Tuch oder er lag neben mir in meinem Arm. Er fing sofort an zu weinen, wenn ich ihn versuchte irgendwo hin zu legen. Selbst,wenn er tief zu schlafen schien. Was wir uns alles anhören mussten: " Ihr verwöhnt ihn zu sehr", "Er braucht doch mal seine Ruhe", " Das muss er eben lernen.Wenn nicht jetzt, dann habt ihr später nur Ärger", usw. Mein Mann und ich waren, Gott sei Dank, einer Meinung und blieben standhaft. Nach und nach löste sich das Problem wie von selbst. Und alle negativen Prognosen blieben aus.Heute ist unser Sohn 19 Monate. Es gab eine Zeit, wo er nächtlich alle zwei Stunden nuckeln wollte. Ich habe auf dieser Seite die Gründe erfahren und weiter zu meinem Sohn gehalten. Heute gibt es Tage, wo er durchschläft oder auch mal öfter wach wird,um zu nuckeln. Wenn mich Leute fragen, ob er schon durchschläft, antworte ich immer, dass man diese Frage abschaffen sollte. Ich denke mal, selbst 7 oder 8 jährige werden in der Nacht noch wach und brauchen die Fürsorge ihrer Eltern. Sei es wegen Bauchschmerzen, Sorgen oder schlechter Träume. Alles Gute Birgit


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Hallo Sandra! Ich lese Dich immer wieder in irgendwelchen Statements zum Thema "nachts stillen" und "Stilljunkie". Meine Situation ist ziemlich identisch, nur ist meine Tochter erst 19 Monate alt. Du hattest doch am Anfang auch Probleme mit der Beikost, oder? Deine Kleine hat ganz wenig mitgegessen kann ich mich erinnern. Wie ist das denn mittlerweile und wenn es jetzt besser ist, wann hat es sich geändert? Lieber Gruß, Birgit


Biggi Welter

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Liebe Andrea, wenden Sie sich bitte so schnell wie möglich an eine kompetente Stillberaterin in Ihrer Nähe. Bis Sie ausreichend Milch haben, sollten Sie zufüttern, aber nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode - denn sonst stillt sich Ihr ohnehin bereits saugverwirrtes Kind ganz zur Flasche hin ab! Wenden Sie sich an Frau JESSE Bettina, Tel.: 0341 2521124, sie kann Ihnen Tipps geben, wie Sie die Milchmenge steigern können und wie Sie das Kind wieder an die Brust bekommen! LLLiebe Grüße, Biggi


Biggi Welter

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Liebe Lilalu, nein, es war MEIN Fehler, sorry :-). Hier die richtige Antwort: Liebe Lilalu, was das Pumpen betrifft, so wäre es am besten, wenn Sie durch eine Stillberaterin vor Ort eine individuelle Pumpberatung erhalten könnten. Die Stillberaterin kann Sie dann auch gleich weiter betreuen, denn Sie brauchen die direkte Unterstützung durch eine erfahrene Stillberaterin. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus oder eventuell auch eine Still und Laktationsberaterin IBCLC. Fragen Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. • Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Versuchen Sie so viel Ruhe und Entspannung wie es in Ihrer stressbeladenen Situation möglich ist zu finden. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Baby alles Gute und bin jederzeit für Sie da, wenn Sie Fragen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Birgit! Wenn man so auf die "allgemeinen" Äußerungen von Bekannten und Verwandten hört, hatten wir definitiv "Probleme" mit der Beikost. Es wird einem ständig gesagt, daß ein Kind ein ganzes Gemüseglas aufzuessen hat. Daß es abends tüchtig Brei essen soll, damit es gut schläft...usw. Unsere Maus hielt nicht viel von Brei und Co. Ein paar Löffel Gemüse, dann am liebsten Karotte, Mais-Kartoffel-Pute oder Spinat-Kartoffel, jedoch stets max. ein halbes Glas. Vom Getreide-Obst-Brei aß sie max. 100ml Wasser mit Getreideflocken und Obst aus dem Glas. Und den abendlichen Getreidebrei (ich habe ihn mit Pre-Milch angerührt) konnte ich so gut wie vergessen... Aber ich habe mich da nicht wirklich verrückt machen lassen. Habe zum Glück meinem Gefühl vertraut. Meistens jedenfalls...denn auf Dauer irritiert es natürlich schon, wenn man ständig von allen Seiten etwas anderes hört. Ich muß auch sagen, daß ich nur Flaschenkinder bzw. -mamas kenne. Stillmamas kenne ich kaum. Und damals kannte ich leider dieses Forum noch nicht. Ich habe halt immer nach Bedarf gestillt. Und eine Stillmahlzeit durch Brei ersetzt...so richtig hat das bei uns nie geklappt. Unsere Kleine hat dann ab dem ca. 10. Monat zum Frühstück oder abends lieber ein paar Bissen Toast mit Streich- oder Mettwurst gegessen. Und dann ab dem 12. Monat hat sie auch 'mal eine Nudel oder Gemüse vom Tisch mitgegessen. Wir haben ihr "unser" Essen immer angeboten. Und irgendwann hat sie dann davon gegessen. Nie wirklich viel, stets soviel sie selber wollte. Wir haben da nie Druck ausgeübt. Jetzt ist sie ja schon 21 Monate alt. Sie ißt bei uns "ganz normal" mit. Mittlerweile klappt auch das Essen mit Löffel und Gabel schon sehr gut. Ich finde, daß sie eine sehr gute Esserin ist. Aber das ist ja immer Ansichtssache. Für die einen ist ein Kind nur ein "guter Esser", wenn es ein ganzes Glas und 200 ml Brei ißt... Unsere Kleine ißt zum Frühstück ein Stück Breze und dazu eine Scheibe Wurst. Meistens noch 1/2 Ei dazu. Mittags machen wir meist "Brotzeit", mit Breze, Wurst, etwas Salatgurke, eine Essiggurke. Abends ißt sie vom Tisch mit. Je nachdem, was es gerade gibt. Sie "schafft" einen halben Knödel mit Soße oder ca. 15 Nudeln. Etwas Gemüse oder eben etwas Suppe, Pfannkuchen...was ich halt so koche. Und zwischendurch kann sie sich jederzeit Sesambrezeln, Kekse oder Müsliriegel nehmen. Auch Müsli mit Milch ißt sie gerne. Beim Obst hapert es etwas... Manchmal mag sie ein Stück Banane, ein paar Weintrauben, Erdbeeren aus dem Garten...aber sie ißt leider nicht täglich Obst. Das stelle ich mir noch etwas anders vor...aber was soll man machen...ich kann sie ja nicht dazu zwingen. Und Obst aus dem Glas...das mag sie gar nicht mehr... Momentan bin ich dabei, das Stillen tagsüber zu reduzieren. Es wird morgens im Bett gestillt und dann erst wieder mittags zum Einschlafen. Als nächstes möchte ich auch die Stilleinheiten am Nachmittag reduzieren. Das Einschlafstillen und nächtliche Stillen möchte ich jedoch nicht abschaffen. Dazu ist es ihr einfach zu wichtig. Ich denke, daß sich das mit der Zeit von alleine ergibt. Was ißt denn Deine Kleine tagsüber? Sie ist 19 Monate, oder? LG Sandra


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