Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen im Krankenhaus - DRINGEND -

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen im Krankenhaus - DRINGEND -

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Ich hoffe, Du kannst mir weiterhelfen. Es geht um eine Freundin von mir, sie hat vor 5 Tagen einen Jungen zur Welt gebracht. Er hatte ein Geburtsgewicht von 2.600 g und ist 47 cm groß. Sie möchte ihn gern stillen und die ersten 2 Tage hat sie ihn oft angelegt und er hat auch kräftig gesaugt. Die Schwestern wollten ihm dann Tee geben, was meine Freundin ablehnte, da sie voll stillen möchte. Nun habe ich sie gerade besucht und sie ist der Verzweiflung nahe. Ihr Kleiner schreit die ganze Nacht wie am Spieß, rumtragen hilft nix, anlegen hilft nix, auf die Brust legen hilft nix. Nun wollte sie heute mittag das Krankenhaus verlassen da sie dort eh nicht zur Ruhe kommt. Er hat Gelbsucht und man meinte man müsse ihm noch Blut abnehmen. Bis dato hatte sein Blut einen ph Wert von 12, heute mittag war er dann bei 18. Also lassen Sie sie nicht nach Hause, erst wenn der ph Wert wieder runter ist. Zudem klappt es mit dem stillen überhaupt nicht. Ihr Brüste sind hart, wenn sie ihn anlegt saugt er kurz kräftig, lässt dann los und fängt an zu weinen. Die Schwestern meinten, sie solle alle 3 Stunden abpumpen und ihm die abgepumpte Milch dann per Flasche geben. Dies macht sie auch, jedoch bemerkt sie, dass ihr Kleiner anders trinkt wenn sie ihn wieder anlegt. Ich nehme mal an Saugverwirrung, oder? Da das mit dem abpumpen auch nicht recht klappt (Ihr tun die Brüste weh und sie sind hart), schafft sie es nur jedesmal 80 ml aus beiden Brüsten zu pumpen. Der Kleine soll aber laut Schwestern 60 ml pro Brust, also 120 ml, bekommen. Aus diesem Grund wird er zugefüttert, was meine Freundin aber nicht möchte. Als sie das den Schwestern sagte, bekam sie nur zu hören: "Soll der Kleine denn verhungern?" Also bekommt er 50 ml zugefüttert. Er hatte gestern ein Gewicht von 2.400 g. Ist das noch im normalen Bereich? Muss wirklich zugefüttert werden? Sie ist wirklich verzweifelt und möchte aber gerne nach Hause, da sie da wie gesagt wohl mehr Ruhe hat als im Krankenhaus. Ist der ph Wert wirklich so schlecht für den Kleinen? Viele Fragen, ich weiß, aber ich bedanke mich schon im Voraus, danke danke danke. Viele liebe Grüße Katja mit Freundin Antje und dem kleinen Dylan


Biggi Welter

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? Liebe Katja, es ist toll, dass Du deiner Freundin helfen willst, aber Beratungen um drei Ecken sind immer sehr schwierig, denn dabei kann es zu sooo vielen Missverständnissen kommen. So bin ich sicher, dass es sich bei dem Kind nicht um den pH-Wert handeln kann, wahrscheinlich ist der Bilirubinwert gemeint, der in der Tat für ein Baby in diesem Alter und mit diesem Gewicht hoch ist. Bei einer verstärkten Neugeborenengelbsucht ist es extrem wichtig, dass das Baby genügend Nahrung bekommt und auch eine entsprechende Überwachung und eventuelle Behandlung sind angesagt. Ruhe hin oder her: Diese Werte sprechen nicht unbedingt für eine Entlassung. Am besten wendet sich deine Freundin direkt an eine Stillberaterin vor Ort, die ihr Tipps geben kann, wie sie ihre Milchproduktion möglichst schnell steigert und wie Sie das Baby an die Brust bekommt. Diese Tipps lassen sich auch im Krankenhaus umsetzen. Ich suche ihr gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir Wohnort und Postleitzahl oder eventuell Ort und Postleitzahl der Klinik angibst. LLLiebe Grüße Biggi


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Die Schwestern meinten er sei zu schwach um zu saugen, kann man ihm dabei irgendwie helfen? Ausserdem soll sie Michbildungstee trinken - bringt das wirklich was?


Mitglied inaktiv

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hallo du meinst sicherlich den bilirubinwert nicht den ph-wert egal. ja dieser wert ist für sein gewicht hoch. es ist wichtig, daß er genügend trinkt wobei 120 ml am 5. tag etwas übertrieben sind, nicht nur das, es ist unerreichbar. vielleicht hat deine freundin da was falsch verstanden. das mit der trinkschwäsche kommt wegen der gelbsucht. wird er den mit fototherapie behandelt oder wird noch abgewartet. ich verstehe deine freundin, daß sie heim will aber bei einem gewicht von 2400 und einem so gelben kind, muß man eben noch in der klinik bleiben. warum sie zufüttern muß, kann ich allerdings nicht nachvollziehen, denn es ist unnötig. auch daß sie mit der flasche füttert verstehe ich nicht,. es gibt ja immer noch die möglichkeit des becherns oder des fingerfeedings, wenn ein kind saugschwach ist. pumpen ist natürlich wichtig,denn sonst gibt es einen milchstau, da der kleine kaum trinken tut, so wie du es beschreibst. außerdem kann sie warme umschläge vor den stillen und kühle hinterher machen.das wird ihr sicher helfen beim milcheinschuß. ich wünsche ihr alles gute und hoffe sie darf bald heim, dann kann sie alles machen wie es in ihrem sinne ist. sg ihr sie muß sich nichts einreden lassen, von wegen verhungern und soll lieber nochmal nachfragen.80 ml ist übrigens eine supermeng für den heutigen 5. tag lg Anett


Mitglied inaktiv

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Das mit der Milchmenge habe ich glaube ich durcheinander gebracht, sie pumpt 60 ml aus beiden ab, der Kleine soll aber insgesamt 80 ml bekommen. Aber irgendwie ändert das auch nicht viel, oder? Mir tut sie sehr leid, sie ist total fertig. Naja, ich hoffe sie bekommt das noch in den Griff!


Mitglied inaktiv

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Liebe Katja, bei mir war es genauso: Gelbsucht inkl. Fototherapie, schwaches Kind, abpumpen, per Flasche geben, von Gebirt bis zur Entlassung 7 Tage später immer wieder Glukoselösung. Trotzdem bin ich alle drei Stunden aufgestanden und habe jede Brust je 10 min. abgepumpt, und wenn nur drei Tropfen kamen, wurden auch die mit der Glukose vermischt. Nach der Entlassung legte ich mich mit ihm tagelang ins Bett und stillte, stillte, stillte. Nun sind mehr als zwei Jahre vergangen, und ich stille immer noch. Es muss also nicht schiefgehen, wichtig ist, dass er schnell zu Kräften kommt UND dass sie weiter abpumpt, um das "Getriebe in Gang" zu bringen. Alles Gute!


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