Leonie_001
Guten Abend! Mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt, ich habe die ersten 6 Monate voll gestillt und dann nach 6 Monaten mit Beikost begonnen und weiter gestillt, was ich auch noch weiterhin vorhabe, solange es uns gefällt :) Der Stillstart war leider etwas schwierig, da sie mir im Krankenhaus nicht beim Anlegen geholfen haben, sondern mir gleich ein Stillhütchen in die Hand gedrückt haben. Damit kamen wir jedoch auch nicht auf Anhieb zurecht. Am 2. Tag hatte ich das Gefühl, dass mein Kleiner total Hunger hat, ich habe ihn oft angelegt, ich war mir aber nicht sicher ob er satt wird und als sie mir im Krankenhaus dann angeboten haben, ich solle ihm einfach mal ein Fläschchen zufüttern, habe ich leider unwissend zugestimmt, da ich Angst hatte, dass er sonst hungern würde. Er hat vom Fläschchen ganz wenig getrunken, er mochte es nicht wirklich und wir stillten weiter und ich habe kein Fläschchen mehr gegeben. Zuhause habe ich dann zum Glück endlich eine Hebamme gefunden, die uns beim Stillen geholfen hat und seitdem haben wir eine schöne Stillbeziehung ohne Hütchen und weiteren Fläschchen. Ich habe nun jedoch einen Artikel gelesen, der mich ein bisschen verunsichert und ich es bereue und win schlechtes Gewissen habe, damals dieser einmaligen Zufütterung zugestimmt zu haben: Zitat: „Marsha Walker kam 2004 zu dem Schluss, dass auch eine einzige Flasche Formulanahrung sehr wohl ein Risiko darstellen kann: Studien zeigten, dass sich die kindliche Darmflora von gestillten und formula- ernährten Babys unterscheidet und dass dieser Effekt bereits nach kleinen Dosen von industrieller Säuglingsnahrung eintritt. Das Immunsystem und die Sensibilisierung auf Fremdeiweiße werden durch die Zufütterung von Formula verändert, das Allergierisiko, die Risiken für entzündliche Magen-Darm- Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen steigt.„ Hat es irgendwelche gesundheitlichen Auswirkungen, dass mein Sohn einmalig eine kleine Menge zugefüttert bekommen hat (Immunsystem, Darmprobleme, Allergien, betreffend)? Ich habe außerdem gelesen, dass voll gestillte Kinder auch seltener bestimmte Krebsarten bekommen sollen. Habe ich meinem Sohn diesen positiven Effekt durch die Zufütterung damals genommen? Zitat:“Doch Stillen schützt auch die Kinder generell vor Krebs. Das ist das Ergebnis einer neuen Vergleichsstudie an insgesamt 374 Kindern in Spanien, die das "Journal of Paediatrics and Child Health" in ihrer Januar/Februar-Ausgabe veröffentlicht. Der Schutz setzt jedoch erst dann ein, wenn die Mutter ihr Baby mindestens zwei Monate lang voll gestillt hat.„ Vielen Dank! Liebe Grüße
Liebe Leonie_001, es lässt sich niemals sagen „eine Flasche andere Nahrung oder Brei und das Stillen war für die Katz". Das wäre schlicht und ergreifend Blödsinn. Erstens hat das Stillen noch eine Vielzahl anderer Vorteile als nur die vorbeugende Wirkung gegen Allergien und zweitens lässt sich niemals für den Einzelfall vorhersagen, wie das jeweilige Kind reagieren wird. Theoretisch ist es allerdings tatsächlich möglich, dass sich das Allergierisiko für ein Kind durch eine einzige Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung erhöht, doch in der Praxis lässt sich aus dieser statistischen Wahrscheinlichkeit nichts Definitives für dein Kind oder das deiner Nachbarin oder irgendein anderes individuelles Kind herauslesen. Mit jedem Tropfen Muttermilch bekommt dein Baby wertvolle Nahrung und du solltest dir wirklich keine Vorwürfe machen! Lieben Gruß Biggi
Leonie_001
Vielen Dank für die Antwort! Können Sie mir zufällig sagen, welche positiven Effekte des Stillens trotz einer einmaligen Zufütterung auch weiterhin bestehen bleiben? Wie sieht es mit der Studie bzgl. Krebsentstehung aus? Da steht, dass das Krebsrisiko sinkt, wenn man 6 Monate oder länger gestillt hat. Bezieht sich das allgemein auf die Stilldauer oder wird der beschriebene Effekt diese Studie auch durch das Zufüttern beeinflusst?
Liebe Leonie_001, wenn du mir die Erlaubnis gibst, gebe ich deine Frage gerne an den medizinischen Beirat der La Leche Liga weiter. Wäre das okay für dich? Lieben Gruß Biggi
Leonie_001
Gerne, danke!
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