Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen/HA-Milch und Antibiotika

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen/HA-Milch und Antibiotika

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Hallo nochmal, unser Sohn (6Mon) bekommt z.Zt. Antibiotika. Soll ich deshalb mit der Einführung der Beikost noch etwas warten? Er muss das Medikament noch 3 Tage nehmen und ich wollte so in einer Woche mit Beikost anfangen. Soll der Körper erstmal eine "Erholungspause" von Neuem haben? Danke nochmal!


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Liebe Luzie, sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Am Anfang kannst Du also nicht einfach die Milch durch Gemüse ersetzen, die Milchmahlzeiten braucht dein Kind noch. Du kannst wenn Du Milchbrei gibst auf eine Pre-Mahlzeit verzichten, allerdings ist ja da auch Pre-oder andere Ersatzmilch enthalten, denn für Vollmilch ist dein Kind zu jung. So lange dein Kind noch Medikamente bekommt, solltest Du noch keine Beikost anbieten, auch danach kannst Du noch ruhig eine Woche abwarten und dann dein Kind entscheiden lassen, ob es bereit ist für Beikost. LLLiebe Grüße, Biggi


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