Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen, Beikost und Gewicht

Biggi Welter

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Frage: Stillen, Beikost und Gewicht

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Hallo Biggi, meine kleine Tochter ist 11 1/2 Monate und ich stille sie immer noch 2 bis 3 mal am Tag und auch 2 mal in der Nacht. Für uns (auch für meinen Mann und unseren fast dreijährigen Sohn) ist das auch vollkommen ok, die Umwelt kann das allerdings nicht verstehen, sodass ich sowieso drei Mahlzeiten unterschlage, wenn ich gefragt werde, wie oft ich noch stille. Allerdings mache ich mir Gedanken um ihre Gewichtsentwicklung. Sie hat bei der Geburt ca. 3200 g gewogen und sehr rasch zugenommen. Vor drei Wochen war ich mit ihr beim Arzt und sie wog gerade mal 7800 g und ich habe den Eindruck, dass sie noch leichter geworden ist. Kann es sein, dass sie durch das Stillen keine Veranlassung sieht, ausreichend zu essen. Da sie es mit Babynahrung absolut nicht hat, isst sie bei uns mit und das meist recht gut. Ihre Ernährung sieht so aus: morgens 6 Uhr Stillen vormittags Müsli und/oder Toast Mittagessen(Gemüse und Kartoffeln, Nudeln oder Reis soviel sie mag) und Stillen nachmittags Obst (meist nur noch wenig) Abendessen 1/2 Scheibe Brot mit Belag) und vor dem Zubettgehen wird sie noch gestillt. Daneben trinkt sie etewa 1/2 l Wasser am Tag. Ich finde die Menge, die sie momentan isst ausreichend bis viel (wenn ich weiß, dass sie von der Babynahrung immer nur 1-2 TL gegessen hat), mache mir aber schon Gedanken, dass das Stillen die Ursache sein könnte, dass sie so leicht ist. (Ich habe auch etwas Muffe vor der U6, wenn sie wirklich abgenommen haben sollte und der Kinderarzt fragen wird, was sie so isst und trinkt). Vielen Dank schon mal für die Hilfe Ulli


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? Liebe Ulli, nur die Tatsache, dass dein Kind 7800 g mit fast einem Jahr wiegt, bedeutet noch lange nicht, dass sie zu leicht ist oder nicht gedeiht. Babys gibt es - wie alle Menschen - in vielen „Variationen": groß und kräftig, lang und dünn, klein und zierlich und klein und rund und alles, was es dazwischen noch geben mag. Um zu beurteilen ob es einem Kind gut geht und es gemäß seinem eigenen Entwicklungstempo gut gedeiht, genügt es NIE nur auf das Gewicht zu schauen. Im kompletten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch die Hauptnahrungsquelle für ein Kind sein, die Verhältnisse kehren sich erst im zweiten Lebensjahr um und deshalb sollte der Begriff „BEI-Kost" auch wörtlich verstanden werden. Wenn dein Kind deutlich am Essen interessiert ist und auch regelmäßig, wenn auch kleine Mengen, isst, dann ist das doch prima. Es muss jetzt noch keine „mehrgängigen Menues" essen. Lass dein Kind entscheiden, wieviel es essen mag, damit legst Du den Grundstein dafür, dass es auch später in seinem Leben auf sein Sättigungsgefühl hören kann und ihm dieses Gefühl nicht bereits jetzt abtrainiert wird. Vielleicht kennst auch Du den (unschönen) Spruch „Zum Fresser wird jemand nicht geboren, dazu wird er erzogen". Er drückt genau das aus, was manchen Kindern passiert, die mit jeder Menge Tricks zum Essen gebracht werden, auch wenn sie längst satt sind. Wie sehen denn der Vater des Kindes und Du aus? Wie habt ihr als Babys und Kleinkinder ausgesehen? Die Statur eines Menschen ist genetisch bedingt. Solange dein Kind entlang seiner Kurve wächst und zunimmt und sich altersgemäß entwickelt dürfte alles in Ordnung sein. Sicher ist auch für dich das nun neu auf deutsch erhältliche Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi


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