Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen/Allergie

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Frage: Stillen/Allergie

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Mein Sohn wird demnächst 6 Monate und ich stille ihn noch voll. Da mein Mann an Asthma Bronchiale und Heuschnupfen leidet würde ich gern wissen, ob es Sinn macht noch weiter zu stillen (wenn ja wie lange) oder zuzufüttern? Ist es erwiesen, dass bei längerem Stillen keine Allergien auftreten?


Biggi Welter

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? Liebe Susan, Studien haben eindeutig gezeigt, dass ausschließliches Stillen in den ersten sechs Monaten sowie längeres Stillen insgesamt das Risiko für Allergien senken. Das bedeutet aber keineswegs eine Garantie dafür, dass jedes Kind, das mindestens sechs Monate ausschließlich Muttermilch erhalten hat und jedes Kind, das länger gestillt wurde niemals eine Allergie entwickeln wird. Es ist lediglich eine statistische Wahrscheinlichkeit, die für den einzelnen Menschen nicht garantiert werden kann. Auch bei einem allergiegefährdeten Kind sollte der Zeitpunkt ab dem Beikost eingeführt wird nicht vom Kalender sondern vom Kind selbst abhängig gemacht werden. Es ist allerdings in der Tat so, dass gerade Kinder mit erhöhtem Allergierisiko von sich aus die Beikost noch recht lange ablehnen und weiterhin ausschließlich an der Brust trinken wollen. Es könnte sein, dass die Kinder instinktiv wissen, dass sie noch nicht so weit sind und ihr Organismus einfach mehr Zeit braucht, um zu reifen. Lassen Sie sich von Ihrem Kind leiten und wenn es soweit ist, dass Sie Beikost einführen, dann bitte langsam und vorsichtig. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können. So lange ein Baby noch mehrmals gestillt wird, muss nicht unbedingt eine weitere Milchmahlzeit (Milchbrei) eingeführt werden, da das Kind seinen Milchbedarf mit der Muttermilch decken kann. Eine gute Anfangsnahrung sind Kartoffeln oder aber auch Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Kohlrabi oder eben auch Karotte. Für einen Getreidebrei sollte nach Möglichkeit kein Weizen verwendet werden, ehe das Kind zehn Monate alt ist. Weizen gehört ebenfalls zur Hitliste der Allergene. Reis ist ein Getreide, das meist sehr gut vertragen wird, auch Hirse bietet sich an. Alles Getreide sollte unbedingt gekocht sein. Frischkornbrei ist nichts für Babys. Auch Obst sollte zuerst in gekochter Form angeboten werden. Zum einen ist es dann für den Darm des Kindes (der sich ja erst an die neue Aufgabe gewöhnen muss) besser aufschließbar und zum anderen vertragen die Kinder gekochtes Obst oft besser als rohes. Wenn ein Obst gekocht gut vertragen wird, kann es langsam auch roh angeboten werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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