Liebe Biggi,
meine Tochter ist jetzt 11 Monate alt und wird fast ausschließlich gestillt. Muttermilch ist die beste Nahrung, das wissen wir.
Dennoch versuchen wir es nebenher seit sie 6 1/2 Monate ist mit etwas Beikost. Selbstgekochten Brei mit Gemüse (Pastinake (mit Kartoffeln), Karotten, Brokkoli etc.) mag sie nicht wirklich, davon isst sie maximal 1-2 Löffelchen. Gibt man ihr Essen in die Hand, spielt sie damit. Sie isst nicht wirklich davon.
Obstbrei und Hirse-Obstbrei zu essen, klappt ab und zu ganz gut (7-8 Löffel), dann wieder an einigen Tagen gar nicht.
Das einzige, was sie verlässlich isst, ist Banane (gedrückt oder auch mal, dass sie Stückchen abbeißt).
Wir sahen das mit der Beikost bislang recht locker. Sie wurde nicht zum Essen gezwungen und wenn sie es ganz abgelehnt hat, haben wir es auch mal eine Weile ganz sein gelassen und erst wieder angefangen, wenn sie sich wieder vermehrt für unser Essen zu interessieren schien.
Ich werde allerdings in knapp vier Wochen wieder in Teilzeit arbeiten gehen und fühle mich jetzt unter Druck, dass sie etwas isst bzw. frage ich mich, wie ich das vormittags mit ihr machen soll. Außer dem Viertel Banane und ab und an mal etwas Hirsebrei oder Hirse-Obstbrei isst sie momentan nichts. Sie möchte spätestens alle zwei Stunden trinken und bedient sich auch schon selbst. Sie schläft fast immer nur an der Brust ein (Mittags- und Nachtschlaf), selten mal im Wagen oder bei meinem Mann, wenn ich mal einen Termin habe.
Ich versuche aktuell, die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vormittags etwas zu verlängern und ihr von dem Essen, das sie isst, anzubieten. Ist das sinnvoll? Wie soll ich weiter vorgehen?
Es kann sehr gut sein, dass ich in knapp vier Wochen vormittags an einigen Tagen bis zu 6 Stunden nicht bei ihr bin. Mein Mann ist dann bei ihr und sie soll auch in 8 Wochen in der Kita eingewöhnt werden.
Liebe Grüße
Annie
von
Justsomeone
am 11.12.2023, 11:16
Antwort auf:
Stillen/Abstillen und Teilzeitbeschäftigung
Liebe Annie,
so langsam sollte schon nachgeforscht werden, warum dein Baby so gar nicht essen mag.
Kann das Kind eventuell einen Zinkmangel haben?
Auch ein leichter Eisenmangel kann zu Problemen führen.
Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Wichtig ist irgendwann um den ersten Geburtstag herum wirklich, dass die Ursache für die Essensverweigerung gefunden wird.
Ich würde erst einmal die Werte abklären lassen und weiterhin geduldig Beikost anbieten, denn bei einem Machtkampf sind wir Mütter schnell die Verlierer.
Es gibt auch Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Probiere es einfach einmal aus.
So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach bitte keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter.
Unterschätze auch nicht den Nachahmungseffekt ;-) - ich glaube wirklich auch, dass es bald klappen wird, wenn dein Baby andere Kinder sieht und mit ihnen zusammen isst!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.12.2023