Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stilldauer und Verschlucken

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stilldauer und Verschlucken

Mitglied inaktiv

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Hallo... meine Tochter (2. Kind) ist jetzt 3 1/2 Wochen alt und ich stille sie voll. Als sie 1 Woche alt war hatte ich eine Brustentzündung auf der re. Seite welche jetzt aber wieder vollständig abgeheilt ist. Seitdem habe ich auf der Seite aber deutlich mehr Milch und lege sie dadurch immer auf der re. Seite zuerst an. Nun hat sie sich wie mein 1. Sohn zum Spuckkind entwickelt (mein Sohn hat allerdings Flaschennahrung bekommen). Sie trinkt jetzt auf der re. Seite meistens so ca. max. 8 Min. manchmal auch weniger, die li. Seite oft nur so 3 Min.´, dann ist das mit dem Spucken weniger. (alle vier Std.) Ist das ausreichend?? Ich habe das Gefühl, daß wenn sie länger trinkt, gerade re., daß es immer mehr wird. Sie verschluckt sich auch ständig, weil sie meiner Meinung nach furchtbar gierig trinkt. Ich muß sie also zwischendurch immer von der Brust nehmen, weil sie sich so dermaßen verschluckt. Dann spritzt die Milch auch immer gleich heraus. Kann es sein, daß ich einfach noch zuviel Milch habe? Meine re. Brust ist auch nach 3 Std. schon immer leicht gehärtet und schmerzempfindlich. Stuhlgang hat sie 4-5 Mal oder häufiger, und auch nasse Windeln. Sie nimmt bisher auch ganz gut zu (3700 g Geburtsgewicht,3600 g Entlassungsgewicht udn jetzt ca. 4400 g). Sie sucht zum Einschlafen auch immer ganz gierig die Brust, da mein Sohn (2 )aber auch sein Recht fordert, kann ich sie einfach nicht andauernd anlegen und gebe ihr dann einen Schnuller. Was meinen Sie, ist das so in Ordnung oder muß sie länger an den Brüsten trinken?? Danke


Biggi Welter

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? Liebe Katrin, je mehr Sie ein Kind an eine Brust anlegen, um so mehr Milch wird diese Brust produzieren. Wenn Sie jetzt also wieder zu einer gleichmäßigeren Verteilung kommen wollen, dann müssen Sie gezielt so anlegen, dass die rechte Seite weniger stimuliert wird und die linke Seite mehr. Natürlich sollte das allmählich geschehen und nicht abrupt, um Stauungen in der rechten Brust zu vermeiden. Die Gewichtszunahme und auch die sonstigen von Ihnen aufgeführten Angaben lassen darauf schließen, dass Ihre Tochter genügend Muttermilch bekommt und Sie sich wohl kaum Sorgen um das Gedeihen Ihres Mädchens machen müssen. So wie Sie das Stillen beschreiben, gehe ich davon aus, dass Sie einen recht starken Milchspendereflex haben. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (eine Windel zum Auffangen der Milch hinlegen und nicht vergessen den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt sich die Mutter dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter gestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößert werden, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn das Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden angeboten wird, bevor die Seite gewechselt wird. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollte gerade soviel Milch ausgestrichen werden, dass sich die Frau wieder wohl fühlt, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - verschiedene Stillpositionen versuchen(auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann das Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf dem Bauch der Mutter liegt. So könnte sie dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf ihrem Bauch einschlafen lassen.) - das Baby oft aufstoßen lassen. - den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Damit Sie mehr Möglichkeiten haben, sich mit Ihrem älteren Kind zu beschäftigen, kann ich Ihnen ein Tragetuch wärmstens empfehlen. Mit dem Baby in einem korrekt gebundenen Tuch haben Sie mindestens eine Hand frei, um etwas anderes zu tun und sind auch deutlich mobiler. Mit etwas Übung können Sie Ihr Kind sogar im Tuch stillen. Lassen Sie sich einmal von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tuch eingesetzt werden kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung und die Stillberaterin kann sich anschauen, wie Sie anlegen und wie ihr Kind saugt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Klar das die eine brust grösser und voller ist, sie ist ja in dauerarbeit.Fang beim nächsten mal mit der Brust an, wo das Baby zuletzt getrunken hat und wenn die dann sozusagen leer ist (dein Kind wirds dich schon wissen lassen) gibst Du die andere. So und bei der nächsten Mahlzeit gibst Du erst wieder die mit der Du aufgehört hast und dann wieder die andere. Man soll immer mit der Brust anfangen mit der man aufgehört hat. Wenn dann Deine Brust noch schmerzt streich Milch ab bist Du erleichterung spürst. Klar da Deine Brust so voll ist, schiesst die milch beim einsetzten des Milchspenderreflexes und er verschluckt sich. Du kannst auch vorher hingehen und Milch abstreichen damit nicht so viel bei einsetzen rauskommt. Biggi rät Dir bestimmt zu einer Stillberaterin vor Ort. LG Silke Und immer die Brust geben die zuletzt angetrunken wurde.


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Hallo vielen Dank erstmal für die vielen Tips. Es ist auch schon etwas besser geworden mit der Verteilung der Milch, da ich aber wieder kurz vor einer Brustentzündung war (Milchstau re. mit Rötung und st. Schmerzen und erhöhte Temp. mit Schüttelfrost) habe ich meine Hebamme, die mich nach der Entbindung zu Hause betreut hat, nochmal angerufen, die mir noch homöopathische Kügelchen, die die Milchbildung etwas verringern sollen empfohlen hat. Die haben super geholfen, die Brüste sind wieder richtig weich und sie verschluckt sich jetzt auch nicht mehr so stark. Ansonsten soll ich die harten Stellen (jetzt sind allerdings alle weg) mit Milchbildungsöl von Weleda beim Stillen ausstreichen und nach dem Stillen schön kühlen. Das habe ich die ganze Nacht gemacht plus Kügelchen und verschiedene Stillpositionen ausprobiert und es ist wirklich gut weggangen. Mittlerweile habe ich jetzt auch schon etwas mehr Milch li. und re. wie gesagt sehr viel weniger. Meine Hebamme hat mir angeboten, sie bei Bedarf jederzeit anzurufen, das werde ich dann wohl auch in Anspruch nehmen, aber trotzdem können Sie mir vielleicht sagen, wer hier in Lübeck (23564 Lübeck) bei eventuellen Rückfragen zuständig wäre. Vielen Dank nochmal und liebe Grüße aus Lübeck


Biggi Welter

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? Liebe Katrin, die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Anja Hedrich (Tel.: 04554-5608) sein. Sollte es noch jemanden geben, die näher ist, weiß Frau Hedrich das besser als ich, denn ich orientiere mich ausschließlich an den Postleitzahlen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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