Frage: Stillbedarf nachts, 19 Monate

Liebes Team von der Stillberatung, meine Kleine ist nun 19 Monate, sie isst sehr gut Familienkost und wird dazu immer noch tags wie nachts nach Bedarf gestillt. Sie ist eher groß und schwer, also bzgl. Nahrungsaufnahme (und auch sonst) kein Sorgenkind. Ich habe aber ein Problem mit dem Schlafen. Das Einschlafen klappt meines Erachtens sehr gut, seit ein paar Monaten lässt sie immer mal wieder die Brust beim Einschlafstillen los, dreht sich um und schläft dann selbst ein. Mitlerweile ist auch die erste Nachthälfte stabil, sie wacht nicht mehr auf und ich kann auch aus dem Familienbett, wo ich (alleinerziehend) mit ihr zusammen schlafen, wieder aufstehen und was anderes machen. In der zweiten Nachthälfte, so ab 3:00 Uhr etwa, schläft sie aber extrem unruhig, wacht jede Stunde oder noch öfter auf und will an die Brust. Anfangs kann ich sie oft noch beruhigen, sie dreht sich nach kurzem Meckern wieder um und schläft wieder ein, nach ein paar Mal jedoch wird sie untröstlich und ich kann sie nur noch mit der Brust beruhigen. Eine meiner Vermutungen ist, dass sie dann etwas Hunger bekommt. Allerdings verhält sie sich immer so, egal ob sie viel oder wenig zu Abend gegessen hat... Die zweite Vermutung ist, dass ich sie zu früh schlafen lege und sie in den Morgenstunden nicht mehr müde genug ist. Sie ist sowieso ein Kind, das relativ wenig Schlaf braucht, aber letztendlich schläft sie sowieso erst um 20:30-21:00 ein und wacht um 6:30-7:00 auf mit ca. 1,5h Mittagsschlaf... Kennt ihr das Phänomen? Wie kann man dem begegnen? Wäre nächtliches Abstillen mit einem Tonsignal (z.B. Wecker um 5:00 zum ersten Stillen) aus Eurer Sicht etwas? Ich glaube, dass sie das mit etwas Meckern schon verstehen würde... Danke und viele Grüße!

von Mama_newbie am 12.03.2014, 13:54



Antwort auf: Stillbedarf nachts, 19 Monate

Liebe Mama_newbie, in diesem Alter kann dein Kind langsam lernen, dass es nachts mal eine Pause gibt, eine stillfreie Zeit. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 12.03.2014



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